Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.Besondere Thierzuchtlehre. oder Ablaufenlassen der Milch aus der am Boden der Satten angebrachten Oeffnung.[Abbildung]
Fig. 91. Der Rahm bleibt oben rein im Gefäße zurück. DerSwartz'sche Rahmkelle -- gewonnene Rahm wird in einem hohen, hölzernen Ge- fäße, der Rahmtonne oder Stange, bei einer Tempera- tur von 15--19°C. bis zum Verbuttern aufbewahrt. 100 Liter frische Milch geben 12--17 Liter Rahm. Bei dem Swartz'schen Aufrahmverfahren (Kalt- 4. Das Buttern. Die Aufgabe des Butterns besteht darin, durch andauernde mechanische Be- [Abbildung]
Fig. 92. [Abbildung]
Fig. 93. [Abbildung]
bilden und sich schließlich als Butter ausscheiden, wie dies durch die mikroskopischenFig. 92. Vergrößerter Rahmtropfen, nachdem 15 Minuten gebuttert war, nach Rohde. -- c An- Fig. 93. Vergrößerter Rahmtropfen, nach 25 Minuten. -- g Aneinanderhängende Fettkügelchen, Zeichnungen, Fig. 92--94 angedeutet ist. Nach Soxhlet 1) hat die andauernde mechanische Bearbeitung in erster Linie den 1) Eine neue Theorie des Butterungsprocesses. Oest. l. Wochbl., 1876, 12; s. a. S. 137.
Beſondere Thierzuchtlehre. oder Ablaufenlaſſen der Milch aus der am Boden der Satten angebrachten Oeffnung.[Abbildung]
Fig. 91. Der Rahm bleibt oben rein im Gefäße zurück. DerSwartz’ſche Rahmkelle — gewonnene Rahm wird in einem hohen, hölzernen Ge- fäße, der Rahmtonne oder Stange, bei einer Tempera- tur von 15—19°C. bis zum Verbuttern aufbewahrt. 100 Liter friſche Milch geben 12—17 Liter Rahm. Bei dem Swartz’ſchen Aufrahmverfahren (Kalt- 4. Das Buttern. Die Aufgabe des Butterns beſteht darin, durch andauernde mechaniſche Be- [Abbildung]
Fig. 92. [Abbildung]
Fig. 93. [Abbildung]
bilden und ſich ſchließlich als Butter ausſcheiden, wie dies durch die mikroſkopiſchenFig. 92. Vergrößerter Rahmtropfen, nachdem 15 Minuten gebuttert war, nach Rohde. — c An- Fig. 93. Vergrößerter Rahmtropfen, nach 25 Minuten. — g Aneinanderhängende Fettkügelchen, Zeichnungen, Fig. 92—94 angedeutet iſt. Nach Soxhlet 1) hat die andauernde mechaniſche Bearbeitung in erſter Linie den 1) Eine neue Theorie des Butterungsproceſſes. Oeſt. l. Wochbl., 1876, 12; ſ. a. S. 137.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <p><pb facs="#f0164" n="148"/><fw place="top" type="header">Beſondere Thierzuchtlehre.</fw><lb/> oder Ablaufenlaſſen der Milch aus der am Boden der Satten angebrachten Oeffnung.<lb/><figure><head>Fig. 91. </head><p>Swartz’ſche Rahmkelle —<lb/> Preis bei Carl Thiel & Co. — Lübeck:<lb/> bei 14 Cm. Durchmeſſer 0.75 Mark (38<lb/> kr.), bei 20 Cm. Durchmeſſer 1 Mark<lb/> (50 kr.).</p></figure><lb/> Der Rahm bleibt oben rein im Gefäße zurück. Der<lb/> gewonnene Rahm wird in einem hohen, hölzernen Ge-<lb/> fäße, der Rahmtonne oder Stange, bei einer Tempera-<lb/> tur von 15—19°<hi rendition="#aq">C.</hi> bis zum Verbuttern aufbewahrt.<lb/> 100 Liter friſche Milch geben 12—17 Liter Rahm.</p><lb/> <p>Bei dem Swartz’ſchen Aufrahmverfahren (Kalt-<lb/> waſſermaierei) wird die Milch durch einen Heber<lb/> in die in Fig. 88, S. 146, abgebildeten, hohen<lb/> Gefäße gefüllt. Dieſelben werden nun in ein Baſſin<lb/> geſtellt, durch welches, eventuell durch Eis gekühlt, ein 4—6°<hi rendition="#aq">C.</hi> kaltes Waſſer<lb/> fließt. Durch die raſche Abkühlung wird jede das Aufſteigen der Milchkügelchen<lb/> hindernde Bewegung und die Bildung von Säuren gehindert, der Rahm und die<lb/> blaue Milch kommen daher in friſcherem Zuſtande zur Weiterverarbeitung, weshalb<lb/> bei dieſer Methode gleichmäßigere Producte erzielt werden. Das Abrahmen der<lb/> 50 Cm. hohen, am zweckmäßigſten 50 Liter faſſenden Gefäße iſt in 2—3 Minuten<lb/> geſchehen, erfolgt daher raſcher als bei flachen Schüſſeln.</p> </div><lb/> <div n="7"> <head>4. <hi rendition="#g">Das Buttern.</hi></head><lb/> <p>Die Aufgabe des Butterns beſteht darin, durch andauernde mechaniſche Be-<lb/> arbeitung, durch Schlagen oder Stoßen des Rahmes, die Eiweißhüllen der Butter-<lb/> kügelchen zu zerſtören, damit ſich die Fettkügelchen aneinander hängen, kleine Klümpchen<lb/><figure><head>Fig. 92.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 93.</head></figure><lb/><figure><p>Fig. 92. Vergrößerter Rahmtropfen, nachdem 15 Minuten gebuttert war, nach Rohde. — <hi rendition="#aq">c</hi> An-<lb/> einanderhängende Fettkügelchen.</p><lb/><p>Fig. 93. Vergrößerter Rahmtropfen, nach 25 Minuten. — <hi rendition="#aq">g</hi> Aneinanderhängende Fettkügelchen,<lb/><hi rendition="#aq">f</hi> durch Verſchmelzung zu feſten Butterklümpchen vereinigte Fettkügelchen.</p></figure><lb/> bilden und ſich ſchließlich als Butter ausſcheiden, wie dies durch die mikroſkopiſchen<lb/> Zeichnungen, Fig. 92—94 angedeutet iſt.</p><lb/> <p>Nach Soxhlet <note place="foot" n="1)">Eine neue Theorie des Butterungsproceſſes. Oeſt. l. Wochbl., 1876, 12; ſ. a. S. 137.</note> hat die andauernde mechaniſche Bearbeitung in erſter Linie den<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [148/0164]
Beſondere Thierzuchtlehre.
oder Ablaufenlaſſen der Milch aus der am Boden der Satten angebrachten Oeffnung.
[Abbildung Fig. 91. Swartz’ſche Rahmkelle —
Preis bei Carl Thiel & Co. — Lübeck:
bei 14 Cm. Durchmeſſer 0.75 Mark (38
kr.), bei 20 Cm. Durchmeſſer 1 Mark
(50 kr.).]
Der Rahm bleibt oben rein im Gefäße zurück. Der
gewonnene Rahm wird in einem hohen, hölzernen Ge-
fäße, der Rahmtonne oder Stange, bei einer Tempera-
tur von 15—19°C. bis zum Verbuttern aufbewahrt.
100 Liter friſche Milch geben 12—17 Liter Rahm.
Bei dem Swartz’ſchen Aufrahmverfahren (Kalt-
waſſermaierei) wird die Milch durch einen Heber
in die in Fig. 88, S. 146, abgebildeten, hohen
Gefäße gefüllt. Dieſelben werden nun in ein Baſſin
geſtellt, durch welches, eventuell durch Eis gekühlt, ein 4—6°C. kaltes Waſſer
fließt. Durch die raſche Abkühlung wird jede das Aufſteigen der Milchkügelchen
hindernde Bewegung und die Bildung von Säuren gehindert, der Rahm und die
blaue Milch kommen daher in friſcherem Zuſtande zur Weiterverarbeitung, weshalb
bei dieſer Methode gleichmäßigere Producte erzielt werden. Das Abrahmen der
50 Cm. hohen, am zweckmäßigſten 50 Liter faſſenden Gefäße iſt in 2—3 Minuten
geſchehen, erfolgt daher raſcher als bei flachen Schüſſeln.
4. Das Buttern.
Die Aufgabe des Butterns beſteht darin, durch andauernde mechaniſche Be-
arbeitung, durch Schlagen oder Stoßen des Rahmes, die Eiweißhüllen der Butter-
kügelchen zu zerſtören, damit ſich die Fettkügelchen aneinander hängen, kleine Klümpchen
[Abbildung Fig. 92.]
[Abbildung Fig. 93.]
[Abbildung Fig. 92. Vergrößerter Rahmtropfen, nachdem 15 Minuten gebuttert war, nach Rohde. — c An-
einanderhängende Fettkügelchen.
Fig. 93. Vergrößerter Rahmtropfen, nach 25 Minuten. — g Aneinanderhängende Fettkügelchen,
f durch Verſchmelzung zu feſten Butterklümpchen vereinigte Fettkügelchen.]
bilden und ſich ſchließlich als Butter ausſcheiden, wie dies durch die mikroſkopiſchen
Zeichnungen, Fig. 92—94 angedeutet iſt.
Nach Soxhlet 1) hat die andauernde mechaniſche Bearbeitung in erſter Linie den
1) Eine neue Theorie des Butterungsproceſſes. Oeſt. l. Wochbl., 1876, 12; ſ. a. S. 137.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |