Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.Besondere Thierzuchtlehre. besonders wenn es anfänglich mit Heu abgemischt wird. Mit 1/2 Jahr ist dieSchrotzulage allmählig zu sistiren und zu einer mehr voluminösen, stickstoffärmeren, überhaupt minder gehaltreichen Fütterung überzugehen. Rüben, Wurzelwerk, Heu- häcksel werden die Futterpassirung des Jungviehes zusammensetzen. Den Sommer über ist das Jungvieh auf die Weide zu treiben und nebenher im Stalle Klee, Gras etc. zu füttern. Stehen keine Weiden zur Verfügung, so muß dem Jungviehe, um die normale Ausbildung der Gliedmaßen zu ermöglichen, auf Tummelplätzen oder Grasplätzen Gelegenheit zur freien Bewegung gegeben werden. Das Gedeihen des Jungviehes wird schließlich durch gute Pflege und sanfte Als Futternorm für Jungvieh gelten folgende Ansätze in Kilogramm: [Tabelle] Nach Dr. E. Wolff 1) stellen sich die Fütterungsnormen für wachsende Rinder [Tabelle] 1) Landwirthschaftliche Fütterungslehre, Berlin 1874, S. 222.
Beſondere Thierzuchtlehre. beſonders wenn es anfänglich mit Heu abgemiſcht wird. Mit ½ Jahr iſt dieSchrotzulage allmählig zu ſiſtiren und zu einer mehr voluminöſen, ſtickſtoffärmeren, überhaupt minder gehaltreichen Fütterung überzugehen. Rüben, Wurzelwerk, Heu- häckſel werden die Futterpaſſirung des Jungviehes zuſammenſetzen. Den Sommer über iſt das Jungvieh auf die Weide zu treiben und nebenher im Stalle Klee, Gras ꝛc. zu füttern. Stehen keine Weiden zur Verfügung, ſo muß dem Jungviehe, um die normale Ausbildung der Gliedmaßen zu ermöglichen, auf Tummelplätzen oder Grasplätzen Gelegenheit zur freien Bewegung gegeben werden. Das Gedeihen des Jungviehes wird ſchließlich durch gute Pflege und ſanfte Als Futternorm für Jungvieh gelten folgende Anſätze in Kilogramm: [Tabelle] Nach Dr. E. Wolff 1) ſtellen ſich die Fütterungsnormen für wachſende Rinder [Tabelle] 1) Landwirthſchaftliche Fütterungslehre, Berlin 1874, S. 222.
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Beſondere Thierzuchtlehre.
beſonders wenn es anfänglich mit Heu abgemiſcht wird. Mit ½ Jahr iſt die
Schrotzulage allmählig zu ſiſtiren und zu einer mehr voluminöſen, ſtickſtoffärmeren,
überhaupt minder gehaltreichen Fütterung überzugehen. Rüben, Wurzelwerk, Heu-
häckſel werden die Futterpaſſirung des Jungviehes zuſammenſetzen. Den Sommer
über iſt das Jungvieh auf die Weide zu treiben und nebenher im Stalle Klee,
Gras ꝛc. zu füttern. Stehen keine Weiden zur Verfügung, ſo muß dem Jungviehe,
um die normale Ausbildung der Gliedmaßen zu ermöglichen, auf Tummelplätzen oder
Grasplätzen Gelegenheit zur freien Bewegung gegeben werden.
Das Gedeihen des Jungviehes wird ſchließlich durch gute Pflege und ſanfte
Abwartung weſentlich gefördert. Nach einem Jahre ſind die Geſchlechter zu trennen,
um den Geſchlechtstrieb nicht zu frühzeitig auf Koſten der Körperentwickelung zu
erregen. Aus demſelben Grunde iſt das 2jährige Jungvieh knapper zu halten, mit
Stroh, Rüben zu füttern und zur Abhärtung ſelbſt bei ungünſtigerer Witterung auf
die Weide zu treiben. Tritt der Geſchlechtstrieb ein, ſo muß derſelbe befriedigt
werden. Nach der Belegung ſind dann die Thiere reichlicher mit Heu oder Grün-
futter, mit Oelkuchen, Schrot, Träbern ꝛc. zu füttern.
Als Futternorm für Jungvieh gelten folgende Anſätze in Kilogramm:
Nach Dr. E. Wolff 1) ſtellen ſich die Fütterungsnormen für wachſende Rinder
pro Tag und 1000 Kilogr. Lebendgewicht in Kilogr. wie folgt:
1) Landwirthſchaftliche Fütterungslehre, Berlin 1874, S. 222.
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