Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.Die Rindviehzucht. 2. Das Opocno'er Rind (Brachyceros?). Dasselbe wurde in Opocno 3. Von geringerer Bedeutung sind der Brüxer Landschlag, im böhmischen 2. Das mährische und österreichische Vieh. 1. Das Kuhländer Rind (Frontosus?). Vorkommen: Kuhländchen im 2. Der Gföhler oder Zwettler Schlag 1) (Frontosus?) kommt in 3. Lichten- oder Welserschecken in Oberösterreich (Frontosus?). 3. Das mitteldeutsche Landvieh. Beachtenswerthe mitteldeutsche Landschläge 2) sind: 1. die fränkischen und 1) Siehe Prof. Dr. A. Fuchs, Die österreichische Meierei auf dem Weltausstellungs- platze, Wien 1873. 2) Wir folgen hier zum Theile den Ausführungen in H. W. v. Pabst, Anleitung zur
Rindviehzucht, 3. Ausg., Stuttgart 1859. Ausführlichere Angaben enthält der erläuternde Text zu den von der kgl. württemberg'schen Central-Stelle für Landwirthschaft zu Stuttgart herausgegebenen vorzüglichen Abbildungen der Rindviehschläge Württembergs, sowie Dr. A. v. Rueff, Die Racen des Rindes, Stuttgart 1876, und Rohde's Rindviehzucht, Berlin 1875. Die Rindviehzucht. 2. Das Opocno’er Rind (Brachyceros?). Daſſelbe wurde in Opocno 3. Von geringerer Bedeutung ſind der Brüxer Landſchlag, im böhmiſchen 2. Das mähriſche und öſterreichiſche Vieh. 1. Das Kuhländer Rind (Frontosus?). Vorkommen: Kuhländchen im 2. Der Gföhler oder Zwettler Schlag 1) (Frontosus?) kommt in 3. Lichten- oder Welſerſchecken in Oberöſterreich (Frontosus?). 3. Das mitteldeutſche Landvieh. Beachtenswerthe mitteldeutſche Landſchläge 2) ſind: 1. die fränkiſchen und 1) Siehe Prof. Dr. A. Fuchs, Die öſterreichiſche Meierei auf dem Weltausſtellungs- platze, Wien 1873. 2) Wir folgen hier zum Theile den Ausführungen in H. W. v. Pabſt, Anleitung zur
Rindviehzucht, 3. Ausg., Stuttgart 1859. Ausführlichere Angaben enthält der erläuternde Text zu den von der kgl. württemberg’ſchen Central-Stelle für Landwirthſchaft zu Stuttgart herausgegebenen vorzüglichen Abbildungen der Rindviehſchläge Württembergs, ſowie Dr. A. v. Rueff, Die Racen des Rindes, Stuttgart 1876, und Rohde’s Rindviehzucht, Berlin 1875. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <pb facs="#f0121" n="105"/> <fw place="top" type="header">Die Rindviehzucht.</fw><lb/> <p>2. Das <hi rendition="#g">Opocno’er Rind</hi> <hi rendition="#aq">(Brachyceros?).</hi> Daſſelbe wurde in Opocno<lb/> und Umgegend durch Kreuzung des Landviehes mit Schwyzer Stieren herangezüchtet.<lb/> Die Farbe geht von dunkelſchwarzbraun bis zum hellen Dachsgrau. Maul und<lb/> Ohrmuſchel licht eingeſäumt. Heller Rückenſtreifen fehlt oft. Kuhgewicht 450—<lb/> 670 Kilogr. Maſt und Milchergiebigkeit (2700 Liter) ſehr befriedigend.</p><lb/> <p>3. Von geringerer Bedeutung ſind der Brüxer Landſchlag, im böhmiſchen<lb/> Mittelgebirge, und der rothe, auch grauweiße Böhmerwaldſchlag im ſüdlichen Böhmen<lb/> verbreitet.</p> </div><lb/> <div n="6"> <head> <hi rendition="#b">2. Das mähriſche und öſterreichiſche Vieh.</hi> </head><lb/> <p>1. Das <hi rendition="#g">Kuhländer Rind</hi> <hi rendition="#aq">(Frontosus?).</hi> Vorkommen: Kuhländchen im<lb/> nordweſtlichen Mähren, insbeſondere um Neutitſchein und Fulnek. Daſſelbe wurde<lb/> durch Kreuzung von Zillerthaler-Duxer Kühen mit Berner Stieren und weiterhin durch<lb/> Inzucht herangezogen. Vorherrſchende Farbe iſt rothſcheckig oder kirſchroth mit<lb/> ſtarken weißen Abzeichen. Die Haut iſt dünn und mit feinen, weichen Seidenhaaren<lb/> beſetzt. Kuhgewicht 340—560 Kilogr. Das Milcherträgniß einer Kuh erreicht per Tag<lb/> im Durchſchnitte 7—14 und mehr Liter. Die Kälber fallen in Mittelgröße und<lb/> zeichnen ſich durch ſchnelle Entwickelung aus. Zug- und Maſtfähigkeit wird gleichfalls<lb/> ſehr gerühmt.</p><lb/> <p>2. Der <hi rendition="#g">Gföhler</hi> oder <hi rendition="#g">Zwettler Schlag</hi> <note place="foot" n="1)">Siehe Prof. <hi rendition="#aq">Dr.</hi> A. Fuchs, Die öſterreichiſche Meierei auf dem Weltausſtellungs-<lb/> platze, Wien 1873.</note> <hi rendition="#aq">(Frontosus?)</hi> kommt in<lb/> Niederöſterreich, in den gebirgigen Theilen als Waldvieh bezeichnet, vor. Mittelgroße<lb/> Rinder 400—450 Kilogr., deren Haut ſemmelfarbig oder weiß, oft auch roſtfarbig<lb/> erſcheint. Flotzmaul fleiſchfarbig. Durch Maſtfähigkeit und Milchergiebigkeit, welche<lb/> 1500—2500 Liter erreicht, ausgezeichnet.</p><lb/> <p>3. <hi rendition="#g">Lichten-</hi> oder <hi rendition="#g">Welſerſchecken</hi> in Oberöſterreich <hi rendition="#aq">(Frontosus?).</hi></p> </div><lb/> <div n="6"> <head> <hi rendition="#b">3. Das mitteldeutſche Landvieh.</hi> </head><lb/> <p>Beachtenswerthe mitteldeutſche Landſchläge <note place="foot" n="2)">Wir folgen hier zum Theile den Ausführungen in H. W. v. Pabſt, Anleitung zur<lb/> Rindviehzucht, 3. Ausg., Stuttgart 1859. Ausführlichere Angaben enthält der erläuternde<lb/> Text zu den von der kgl. württemberg’ſchen Central-Stelle für Landwirthſchaft zu Stuttgart<lb/> herausgegebenen vorzüglichen Abbildungen der Rindviehſchläge Württembergs, ſowie <hi rendition="#aq">Dr.</hi> A.<lb/> v. Rueff, Die Racen des Rindes, Stuttgart 1876, und Rohde’s Rindviehzucht, Berlin 1875.</note> ſind: 1. die <hi rendition="#g">fränkiſchen</hi> und<lb/><hi rendition="#g">heſſiſch-thüringiſchen</hi> Schläge. In Franken, Thüringen und Heſſen kommt ein<lb/> rothes oder braunrothes Rind mit kräftigem Körperbaue, oft ſchmalem Hintertheile, vor.<lb/> Gehörne ſchön und groß. Liefert ſehr gute Zugthiere und Maſtthiere mit zartem<lb/> Fleiſche. Die werthvollſten Schläge ſind: <hi rendition="#aq">a.</hi> der <hi rendition="#g">fränkiſche Schlag</hi> vom Fichtel-<lb/> gebirge bis zum Rhöngebirge und dem Speſſart verbreitet, <hi rendition="#aq">b.</hi> der <hi rendition="#g">Rhönſchlag</hi><lb/> mit kräftigem Baue, <hi rendition="#aq">c.</hi> der <hi rendition="#g">Vogelsberger Schlag</hi>, klein und unanſehnlich, aber<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [105/0121]
Die Rindviehzucht.
2. Das Opocno’er Rind (Brachyceros?). Daſſelbe wurde in Opocno
und Umgegend durch Kreuzung des Landviehes mit Schwyzer Stieren herangezüchtet.
Die Farbe geht von dunkelſchwarzbraun bis zum hellen Dachsgrau. Maul und
Ohrmuſchel licht eingeſäumt. Heller Rückenſtreifen fehlt oft. Kuhgewicht 450—
670 Kilogr. Maſt und Milchergiebigkeit (2700 Liter) ſehr befriedigend.
3. Von geringerer Bedeutung ſind der Brüxer Landſchlag, im böhmiſchen
Mittelgebirge, und der rothe, auch grauweiße Böhmerwaldſchlag im ſüdlichen Böhmen
verbreitet.
2. Das mähriſche und öſterreichiſche Vieh.
1. Das Kuhländer Rind (Frontosus?). Vorkommen: Kuhländchen im
nordweſtlichen Mähren, insbeſondere um Neutitſchein und Fulnek. Daſſelbe wurde
durch Kreuzung von Zillerthaler-Duxer Kühen mit Berner Stieren und weiterhin durch
Inzucht herangezogen. Vorherrſchende Farbe iſt rothſcheckig oder kirſchroth mit
ſtarken weißen Abzeichen. Die Haut iſt dünn und mit feinen, weichen Seidenhaaren
beſetzt. Kuhgewicht 340—560 Kilogr. Das Milcherträgniß einer Kuh erreicht per Tag
im Durchſchnitte 7—14 und mehr Liter. Die Kälber fallen in Mittelgröße und
zeichnen ſich durch ſchnelle Entwickelung aus. Zug- und Maſtfähigkeit wird gleichfalls
ſehr gerühmt.
2. Der Gföhler oder Zwettler Schlag 1) (Frontosus?) kommt in
Niederöſterreich, in den gebirgigen Theilen als Waldvieh bezeichnet, vor. Mittelgroße
Rinder 400—450 Kilogr., deren Haut ſemmelfarbig oder weiß, oft auch roſtfarbig
erſcheint. Flotzmaul fleiſchfarbig. Durch Maſtfähigkeit und Milchergiebigkeit, welche
1500—2500 Liter erreicht, ausgezeichnet.
3. Lichten- oder Welſerſchecken in Oberöſterreich (Frontosus?).
3. Das mitteldeutſche Landvieh.
Beachtenswerthe mitteldeutſche Landſchläge 2) ſind: 1. die fränkiſchen und
heſſiſch-thüringiſchen Schläge. In Franken, Thüringen und Heſſen kommt ein
rothes oder braunrothes Rind mit kräftigem Körperbaue, oft ſchmalem Hintertheile, vor.
Gehörne ſchön und groß. Liefert ſehr gute Zugthiere und Maſtthiere mit zartem
Fleiſche. Die werthvollſten Schläge ſind: a. der fränkiſche Schlag vom Fichtel-
gebirge bis zum Rhöngebirge und dem Speſſart verbreitet, b. der Rhönſchlag
mit kräftigem Baue, c. der Vogelsberger Schlag, klein und unanſehnlich, aber
1) Siehe Prof. Dr. A. Fuchs, Die öſterreichiſche Meierei auf dem Weltausſtellungs-
platze, Wien 1873.
2) Wir folgen hier zum Theile den Ausführungen in H. W. v. Pabſt, Anleitung zur
Rindviehzucht, 3. Ausg., Stuttgart 1859. Ausführlichere Angaben enthält der erläuternde
Text zu den von der kgl. württemberg’ſchen Central-Stelle für Landwirthſchaft zu Stuttgart
herausgegebenen vorzüglichen Abbildungen der Rindviehſchläge Württembergs, ſowie Dr. A.
v. Rueff, Die Racen des Rindes, Stuttgart 1876, und Rohde’s Rindviehzucht, Berlin 1875.
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