Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.Die Hülsenfrüchte. rund, Hülse walzig, nicht eingedrückt, innen mit einerderben Haut, daher nicht eßbar. Samen erbsgelb, gelbgrün oder grün. Sorten: Weiße frühe Mark- erbse. Victoriaerbse, Kneifelerbse, Maierbse, Riesen- felderbse; Baltische Erbse, Grünliche Erbse etc. 2. Die Ackererbse (Stockerbse) (Pisum ar- [Abbildung]
Fig. 46. Gemeine Saaterbse (Pisum 1. Die Wachsthumsbedingungen. Die Erbse eignet sich mehr für mäßig feuchte, warme Gegenden. Regenarme Mäßig gebundene Bodenarten mit einigem Kalkgehalte, wie mergeliger, durch- 1248 Kilogr. Körner: 29.33 Asche, 12.23 Kali, 1.50 Kalk, 10.73 Phosphorsäure, 2000 " Stroh: 88.00 " 20.20 " 32.40 " 7.00 " Summa: 117.33 " 32.43 " 33.90 " 17.73 " 5*
Die Hülſenfrüchte. rund, Hülſe walzig, nicht eingedrückt, innen mit einerderben Haut, daher nicht eßbar. Samen erbsgelb, gelbgrün oder grün. Sorten: Weiße frühe Mark- erbſe. Victoriaerbſe, Kneifelerbſe, Maierbſe, Rieſen- felderbſe; Baltiſche Erbſe, Grünliche Erbſe ꝛc. 2. Die Ackererbſe (Stockerbſe) (Pisum ar- [Abbildung]
Fig. 46. Gemeine Saaterbſe (Pisum 1. Die Wachsthumsbedingungen. Die Erbſe eignet ſich mehr für mäßig feuchte, warme Gegenden. Regenarme Mäßig gebundene Bodenarten mit einigem Kalkgehalte, wie mergeliger, durch- 1248 Kilogr. Körner: 29.33 Aſche, 12.23 Kali, 1.50 Kalk, 10.73 Phosphorſäure, 2000 „ Stroh: 88.00 „ 20.20 „ 32.40 „ 7.00 „ Summa: 117.33 „ 32.43 „ 33.90 „ 17.73 „ 5*
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Die Hülſenfrüchte.
rund, Hülſe walzig, nicht eingedrückt, innen mit einer
derben Haut, daher nicht eßbar. Samen erbsgelb,
gelbgrün oder grün. Sorten: Weiße frühe Mark-
erbſe. Victoriaerbſe, Kneifelerbſe, Maierbſe, Rieſen-
felderbſe; Baltiſche Erbſe, Grünliche Erbſe ꝛc.
2. Die Ackererbſe (Stockerbſe) (Pisum ar-
vense L.) ☉, violettblühend, Samen kantig eingedrückt,
graugrün, braun punktirt. a. Kern- oder Eckererbſen.
Sorten: Große graue Erbſe, Schlöſſelerbſe, Preußiſche
Erbſe, Graue franzöſiſche Erbſe ꝛc. b. Zuckerſchefe oder
Zuckerſchote, ſammt den Hülſen eßbar. Sorten:
Holländiſche Zuckererbſe, Schwertzuckererbſe, Sichel-
erbſe ꝛc.
[Abbildung Fig. 46. Gemeine Saaterbſe (Pisum
sativum L.) ☉ und ⚇. ]
1. Die Wachsthumsbedingungen.
Die Erbſe eignet ſich mehr für mäßig feuchte, warme Gegenden. Regenarme
Oertlichkeiten werden der Erbſe ebenſo nachtheilig als regenreiche. Feuchtwarme
Sommer begünſtigen die Krautentwickelung und vermindern den Blüthen- und Frucht-
anſatz. In rauhen Gegenden werden die Erbſen, welche eine Vegetationsdauer von
17—22 Wochen beſitzen, zu ſpät reif. Ihr Anbau erſtreckt ſich bis zum 62° nördl.
Breite und über faſt alle bewohnten Theile der Erde.
Mäßig gebundene Bodenarten mit einigem Kalkgehalte, wie mergeliger, durch-
laſſender Lehm, ſagen ihr am beſten zu. Reicher Boden begünſtigt eine üppige
Stengel- und Blattentwickelung und in Folge der größeren Beſchattung die Bildung
von Lagerfrucht. Strenger Lehm- und Thonboden, ſowie zu loſe, moorige Bodenarten ſind
am ungeeignetſten für den Erbſenbau. Zu beachten iſt, daß auf manchen Böden
gut weichkochende Erbſenſorten in wenig Jahren in hartkochende umgeändert werden,
welche, wie bekannt, beim Kochen mit Waſſer hart und hornig bleiben und ſich nicht
in eine breiige Maſſe verwandeln laſſen. Nach Ritthauſens Analyſen hartkochender
Erbſen dürfte anzunehmen ſein, daß dieſe Eigenſchaft beſonders auf ſolchem Boden
zum Vorſcheine kommt, welcher etwa an Phosphorſäure Mangel leidet oder der einen
zu großen Reichthum an Kali und Salpeterſäure beſitzt, wie dieß namentlich bei
humusreichen und mit Stallmiſt ſtark gedüngtem Boden der Fall iſt. Eine mittlere
Erbſenernte entzieht dem Boden per Hektar folgende Mengen an Nährſtoffen in
Kilogrammen:
16 Hektoliter Erbſen, à 78 Kilogr. oder
1248 Kilogr. Körner: 29.33 Aſche, 12.23 Kali, 1.50 Kalk, 10.73 Phosphorſäure,
2000 „ Stroh: 88.00 „ 20.20 „ 32.40 „ 7.00 „
Summa: 117.33 „ 32.43 „ 33.90 „ 17.73 „
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