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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.

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Die Wiesen.

Dieses Ventil besitzt jedoch den Nachtheil, daß bei dessen Anwendung ein
Gefällsverlust unvermeidlich ist. In neuerer Zeit construirte daher C. v. Raumer 1)
ein Ventil (Preis bei 10 Ctm. Weite 41/2 Mark), bei welchem jeder Gefälls-
verlust vermieden wird.

Die oberflächliche Bewässerung der Wiese erfolgt durch die Bewässerungsrinnen,
welche oberhalb der Saugdrains in den Horizontalen angelegt werden und von den
Schließstellen ausgehen. Ihr Wasser erhalten sie von Vertheilgräben, welche sich
oberhalb der Sammeldrains befinden.

Soll nun die Bewässerung in Gang gesetzt werden, so läßt man zunächst das
Wasser durch die Rieselrinnen an der Oberfläche des Hanges herablaufen. Das in
den Boden eingedrungene Wasser wird von den Saugdrains aufgenommen und den

[Abbildung] Fig. 160.

Schließapparat zur Petersen'schen Drainbewässerung, neuere Form. --
S. den Text. Preis in August Niemann's Thonwaarenfabrik in Flensburg: 91/2
Ctm. weites Ventil 1.20 Mark, Aufsatz dazu 0.85 Mark; 19 Ctm. weites Ventil
4.80 Mark, Aufsatz dazu 2.70 Mark.

Sammeldrains zugeführt. Ist daselbst durch das Herablassen des Ventiles in den
Schließvorrichtungen der weitere Abfluß gehemmt, so staut sich das Wasser in den
Saugdrains und tritt durch die Stoßfugen der Röhren, wegen der horizontalen Lage der-
selben, in der ganzen Länge des Stranges hervor. Auf diese Weise findet eine
gleichmäßige, unterirdische Durchfeuchtung des Bodens statt. Ist hinreichender,
hydrostatischer Druck vorhanden, so steigt selbst das Wasser in den Tagröhren empor

1) Carl v. Raumer. Das Petersen'sche Be- und Entwässerungssystem, ein natürliches
Mittel zur Hebung der Produktionskraft des Bodens. Berlin 1870.
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Die Wieſen.

Dieſes Ventil beſitzt jedoch den Nachtheil, daß bei deſſen Anwendung ein
Gefällsverluſt unvermeidlich iſt. In neuerer Zeit conſtruirte daher C. v. Raumer 1)
ein Ventil (Preis bei 10 Ctm. Weite 4½ Mark), bei welchem jeder Gefälls-
verluſt vermieden wird.

Die oberflächliche Bewäſſerung der Wieſe erfolgt durch die Bewäſſerungsrinnen,
welche oberhalb der Saugdrains in den Horizontalen angelegt werden und von den
Schließſtellen ausgehen. Ihr Waſſer erhalten ſie von Vertheilgräben, welche ſich
oberhalb der Sammeldrains befinden.

Soll nun die Bewäſſerung in Gang geſetzt werden, ſo läßt man zunächſt das
Waſſer durch die Rieſelrinnen an der Oberfläche des Hanges herablaufen. Das in
den Boden eingedrungene Waſſer wird von den Saugdrains aufgenommen und den

[Abbildung] Fig. 160.

Schließapparat zur Peterſen’ſchen Drainbewäſſerung, neuere Form. —
S. den Text. Preis in Auguſt Niemann’s Thonwaarenfabrik in Flensburg: 9½
Ctm. weites Ventil 1.20 Mark, Aufſatz dazu 0.85 Mark; 19 Ctm. weites Ventil
4.80 Mark, Aufſatz dazu 2.70 Mark.

Sammeldrains zugeführt. Iſt daſelbſt durch das Herablaſſen des Ventiles in den
Schließvorrichtungen der weitere Abfluß gehemmt, ſo ſtaut ſich das Waſſer in den
Saugdrains und tritt durch die Stoßfugen der Röhren, wegen der horizontalen Lage der-
ſelben, in der ganzen Länge des Stranges hervor. Auf dieſe Weiſe findet eine
gleichmäßige, unterirdiſche Durchfeuchtung des Bodens ſtatt. Iſt hinreichender,
hydroſtatiſcher Druck vorhanden, ſo ſteigt ſelbſt das Waſſer in den Tagröhren empor

1) Carl v. Raumer. Das Peterſen’ſche Be- und Entwäſſerungsſyſtem, ein natürliches
Mittel zur Hebung der Produktionskraft des Bodens. Berlin 1870.
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[243/0257] Die Wieſen. Dieſes Ventil beſitzt jedoch den Nachtheil, daß bei deſſen Anwendung ein Gefällsverluſt unvermeidlich iſt. In neuerer Zeit conſtruirte daher C. v. Raumer 1) ein Ventil (Preis bei 10 Ctm. Weite 4½ Mark), bei welchem jeder Gefälls- verluſt vermieden wird. Die oberflächliche Bewäſſerung der Wieſe erfolgt durch die Bewäſſerungsrinnen, welche oberhalb der Saugdrains in den Horizontalen angelegt werden und von den Schließſtellen ausgehen. Ihr Waſſer erhalten ſie von Vertheilgräben, welche ſich oberhalb der Sammeldrains befinden. Soll nun die Bewäſſerung in Gang geſetzt werden, ſo läßt man zunächſt das Waſſer durch die Rieſelrinnen an der Oberfläche des Hanges herablaufen. Das in den Boden eingedrungene Waſſer wird von den Saugdrains aufgenommen und den [Abbildung Fig. 160. Schließapparat zur Peterſen’ſchen Drainbewäſſerung, neuere Form. — S. den Text. Preis in Auguſt Niemann’s Thonwaarenfabrik in Flensburg: 9½ Ctm. weites Ventil 1.20 Mark, Aufſatz dazu 0.85 Mark; 19 Ctm. weites Ventil 4.80 Mark, Aufſatz dazu 2.70 Mark.] Sammeldrains zugeführt. Iſt daſelbſt durch das Herablaſſen des Ventiles in den Schließvorrichtungen der weitere Abfluß gehemmt, ſo ſtaut ſich das Waſſer in den Saugdrains und tritt durch die Stoßfugen der Röhren, wegen der horizontalen Lage der- ſelben, in der ganzen Länge des Stranges hervor. Auf dieſe Weiſe findet eine gleichmäßige, unterirdiſche Durchfeuchtung des Bodens ſtatt. Iſt hinreichender, hydroſtatiſcher Druck vorhanden, ſo ſteigt ſelbſt das Waſſer in den Tagröhren empor 1) Carl v. Raumer. Das Peterſen’ſche Be- und Entwäſſerungsſyſtem, ein natürliches Mittel zur Hebung der Produktionskraft des Bodens. Berlin 1870. 16*

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft02_1876/257>, abgerufen am 22.11.2024.