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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.

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Besondere Pflanzenbaulehre.
Wurzelhals bildet und aus seinem verdickten Ende 2--3 neue Schosse schickt. Da
sich dieses im Herbste eines jeden Jahres wiederholt, so geht seine Bestockung lange
Jahre vorwärts Die Wurzel bleibt gerade, wird sehr hart und sendet an den
jungen Sprossen alljährig horizontal verlaufende, dichte Büscheln von Fibrillen aus;
dabei geht die Pfahlwurzel gewaltig tief und umschlingt Gesteine und Felsstücke, so
daß die Furchen, die sie aufschließend dabei sich gräbt, daran sichtbar sind." Wenn
sie auch 5--15 Jahre ausdauert, so ist ihre Reproductionskraft doch nicht so groß
als wie jene der Luzerne; sie gibt gewöhnlich nur einen Schnitt und eine Weide.

Am vorzüglichsten gedeiht und am längsten hält sie aus auf tiefgründigem Boden.
Sie ist jedoch auch nahezu die einzige Futterpflanze, welche noch auf trockenem, felsigem
Boden fortkommt, sobald dieser nur das Eindringen der Wurzeln in Klüfte und
Risse ermöglicht. Man findet sie meist auf Kalk-, Kreide- und Mergelböden
angebaut. In Betreff des Klimas stellt sie keine besonderen Ansprüche, nachdem sie
Frost und Dürre gut verträgt. Ausgeschlossen vom Esparsettebaue sind alle feucht-
gründigen Bodenarten, weshalb sie auch auf Moorböden nur schlecht fortkommt.

In der Cultur und der Stellung in der Fruchtfolge stimmt sie mit der Luzerne
überein. Gleich dieser wird sie auf eigenen Esparsetterotationen oder eigenen Futter-
feldern angebaut. Wo sie nicht gut fortkommt, benutzt man sie auch nur durch
2 Jahre, sie erhält dann in der Fruchtfolge dieselbe Stellung wie das Kleegras.
Sie hinterläßt das Feld in gutem Zustande, sie ist daher als gute Vorfrucht für
Winterhalmfrucht, Raps, Mais anzusehen.

Die Esparsette verlangt einen gut zubereiteten, tief gelockerten Boden, weshalb sie
am geeignetsten nach gedüngten Hackfrüchten gebaut wird. Die Alleinsaat kommt selten
vor, da sie im ersten Jahre gewöhnlich einen zu geringen Ertrag abwirft. Häufiger
wird sie im Frühjahre unter dünn gesäete Sommerung gebaut, oder wenn das
Frühjahr zu trocken, zur Sicherung des Ankeimens schon im Herbste quer über die
Wintergetreidereihen gedrillt. Bei der Breitsaat ist ein Saatquantum von 170--240
Kilogramm, bei der Drillsaat von 100 bis 200 Kilogramm auf ein Hektar erforderlich.

Im Aussaatjahre soll das Abweiden mit Schafen unterlassen werden, nachdem
die junge Esparsette leicht beschädigt werden kann. Erst ältere Esparsetteschläge können
ohne Gefahr mit Schafen abgehütet werden. Ueber Winter kann der Esparsette
bei schwachem Stande durch eine Kopfdüngung mit Stallmist, durch Ueberstreuen von
Asche, Compost, durch Ueberfahren mit Jauche aufgeholfen werden. Im Frühjahre
empfiehlt sich eine Lockerung des Bodens zwischen den Pflanzen durch die Egge.
Schwach entwickelte Esparsette wird leicht von verschiedenen Gräsern, besonders von
verschiedenen Trespenarten (Bromus tectorum L. Sun, sterilis L. Sun, arvensis L Sun
und mollis L. Sun, Fig. 126, S. 182) unterdrückt. Von kryptogamischen Parasiten
stellen sich auf der Esparsette der Mehlthau (Erysiphe communis Wallr.) und der
Schweifrost (Uromyces apiculatus Lev. und appendiculatus Lev.) ein. Von der
Thierwelt schaden der Esparsette die Erbsenblattlaus (Aphis pisi Kalt.), weniger
eine Gallmücke (Cecidomyia Onobrychis Bremi.)

Der erste, oft einzige Schnitt wird Ende Mai, Anfang Juni, wenn die Espar-

Beſondere Pflanzenbaulehre.
Wurzelhals bildet und aus ſeinem verdickten Ende 2—3 neue Schoſſe ſchickt. Da
ſich dieſes im Herbſte eines jeden Jahres wiederholt, ſo geht ſeine Beſtockung lange
Jahre vorwärts Die Wurzel bleibt gerade, wird ſehr hart und ſendet an den
jungen Sproſſen alljährig horizontal verlaufende, dichte Büſcheln von Fibrillen aus;
dabei geht die Pfahlwurzel gewaltig tief und umſchlingt Geſteine und Felsſtücke, ſo
daß die Furchen, die ſie aufſchließend dabei ſich gräbt, daran ſichtbar ſind.“ Wenn
ſie auch 5—15 Jahre ausdauert, ſo iſt ihre Reproductionskraft doch nicht ſo groß
als wie jene der Luzerne; ſie gibt gewöhnlich nur einen Schnitt und eine Weide.

Am vorzüglichſten gedeiht und am längſten hält ſie aus auf tiefgründigem Boden.
Sie iſt jedoch auch nahezu die einzige Futterpflanze, welche noch auf trockenem, felſigem
Boden fortkommt, ſobald dieſer nur das Eindringen der Wurzeln in Klüfte und
Riſſe ermöglicht. Man findet ſie meiſt auf Kalk-, Kreide- und Mergelböden
angebaut. In Betreff des Klimas ſtellt ſie keine beſonderen Anſprüche, nachdem ſie
Froſt und Dürre gut verträgt. Ausgeſchloſſen vom Eſparſettebaue ſind alle feucht-
gründigen Bodenarten, weshalb ſie auch auf Moorböden nur ſchlecht fortkommt.

In der Cultur und der Stellung in der Fruchtfolge ſtimmt ſie mit der Luzerne
überein. Gleich dieſer wird ſie auf eigenen Eſparſetterotationen oder eigenen Futter-
feldern angebaut. Wo ſie nicht gut fortkommt, benutzt man ſie auch nur durch
2 Jahre, ſie erhält dann in der Fruchtfolge dieſelbe Stellung wie das Kleegras.
Sie hinterläßt das Feld in gutem Zuſtande, ſie iſt daher als gute Vorfrucht für
Winterhalmfrucht, Raps, Mais anzuſehen.

Die Eſparſette verlangt einen gut zubereiteten, tief gelockerten Boden, weshalb ſie
am geeignetſten nach gedüngten Hackfrüchten gebaut wird. Die Alleinſaat kommt ſelten
vor, da ſie im erſten Jahre gewöhnlich einen zu geringen Ertrag abwirft. Häufiger
wird ſie im Frühjahre unter dünn geſäete Sommerung gebaut, oder wenn das
Frühjahr zu trocken, zur Sicherung des Ankeimens ſchon im Herbſte quer über die
Wintergetreidereihen gedrillt. Bei der Breitſaat iſt ein Saatquantum von 170—240
Kilogramm, bei der Drillſaat von 100 bis 200 Kilogramm auf ein Hektar erforderlich.

Im Ausſaatjahre ſoll das Abweiden mit Schafen unterlaſſen werden, nachdem
die junge Eſparſette leicht beſchädigt werden kann. Erſt ältere Eſparſetteſchläge können
ohne Gefahr mit Schafen abgehütet werden. Ueber Winter kann der Eſparſette
bei ſchwachem Stande durch eine Kopfdüngung mit Stallmiſt, durch Ueberſtreuen von
Aſche, Compoſt, durch Ueberfahren mit Jauche aufgeholfen werden. Im Frühjahre
empfiehlt ſich eine Lockerung des Bodens zwiſchen den Pflanzen durch die Egge.
Schwach entwickelte Eſparſette wird leicht von verſchiedenen Gräſern, beſonders von
verſchiedenen Trespenarten (Bromus tectorum L. ☉, sterilis L. ☉, arvensis L
und mollis L. ☉, Fig. 126, S. 182) unterdrückt. Von kryptogamiſchen Paraſiten
ſtellen ſich auf der Eſparſette der Mehlthau (Erysiphe communis Wallr.) und der
Schweifroſt (Uromyces apiculatus Lèv. und appendiculatus Lèv.) ein. Von der
Thierwelt ſchaden der Eſparſette die Erbſenblattlaus (Aphis pisi Kalt.), weniger
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Der erſte, oft einzige Schnitt wird Ende Mai, Anfang Juni, wenn die Eſpar-

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[198/0212] Beſondere Pflanzenbaulehre. Wurzelhals bildet und aus ſeinem verdickten Ende 2—3 neue Schoſſe ſchickt. Da ſich dieſes im Herbſte eines jeden Jahres wiederholt, ſo geht ſeine Beſtockung lange Jahre vorwärts Die Wurzel bleibt gerade, wird ſehr hart und ſendet an den jungen Sproſſen alljährig horizontal verlaufende, dichte Büſcheln von Fibrillen aus; dabei geht die Pfahlwurzel gewaltig tief und umſchlingt Geſteine und Felsſtücke, ſo daß die Furchen, die ſie aufſchließend dabei ſich gräbt, daran ſichtbar ſind.“ Wenn ſie auch 5—15 Jahre ausdauert, ſo iſt ihre Reproductionskraft doch nicht ſo groß als wie jene der Luzerne; ſie gibt gewöhnlich nur einen Schnitt und eine Weide. Am vorzüglichſten gedeiht und am längſten hält ſie aus auf tiefgründigem Boden. Sie iſt jedoch auch nahezu die einzige Futterpflanze, welche noch auf trockenem, felſigem Boden fortkommt, ſobald dieſer nur das Eindringen der Wurzeln in Klüfte und Riſſe ermöglicht. Man findet ſie meiſt auf Kalk-, Kreide- und Mergelböden angebaut. In Betreff des Klimas ſtellt ſie keine beſonderen Anſprüche, nachdem ſie Froſt und Dürre gut verträgt. Ausgeſchloſſen vom Eſparſettebaue ſind alle feucht- gründigen Bodenarten, weshalb ſie auch auf Moorböden nur ſchlecht fortkommt. In der Cultur und der Stellung in der Fruchtfolge ſtimmt ſie mit der Luzerne überein. Gleich dieſer wird ſie auf eigenen Eſparſetterotationen oder eigenen Futter- feldern angebaut. Wo ſie nicht gut fortkommt, benutzt man ſie auch nur durch 2 Jahre, ſie erhält dann in der Fruchtfolge dieſelbe Stellung wie das Kleegras. Sie hinterläßt das Feld in gutem Zuſtande, ſie iſt daher als gute Vorfrucht für Winterhalmfrucht, Raps, Mais anzuſehen. Die Eſparſette verlangt einen gut zubereiteten, tief gelockerten Boden, weshalb ſie am geeignetſten nach gedüngten Hackfrüchten gebaut wird. Die Alleinſaat kommt ſelten vor, da ſie im erſten Jahre gewöhnlich einen zu geringen Ertrag abwirft. Häufiger wird ſie im Frühjahre unter dünn geſäete Sommerung gebaut, oder wenn das Frühjahr zu trocken, zur Sicherung des Ankeimens ſchon im Herbſte quer über die Wintergetreidereihen gedrillt. Bei der Breitſaat iſt ein Saatquantum von 170—240 Kilogramm, bei der Drillſaat von 100 bis 200 Kilogramm auf ein Hektar erforderlich. Im Ausſaatjahre ſoll das Abweiden mit Schafen unterlaſſen werden, nachdem die junge Eſparſette leicht beſchädigt werden kann. Erſt ältere Eſparſetteſchläge können ohne Gefahr mit Schafen abgehütet werden. Ueber Winter kann der Eſparſette bei ſchwachem Stande durch eine Kopfdüngung mit Stallmiſt, durch Ueberſtreuen von Aſche, Compoſt, durch Ueberfahren mit Jauche aufgeholfen werden. Im Frühjahre empfiehlt ſich eine Lockerung des Bodens zwiſchen den Pflanzen durch die Egge. Schwach entwickelte Eſparſette wird leicht von verſchiedenen Gräſern, beſonders von verſchiedenen Trespenarten (Bromus tectorum L. ☉, sterilis L. ☉, arvensis L ☉ und mollis L. ☉, Fig. 126, S. 182) unterdrückt. Von kryptogamiſchen Paraſiten ſtellen ſich auf der Eſparſette der Mehlthau (Erysiphe communis Wallr.) und der Schweifroſt (Uromyces apiculatus Lèv. und appendiculatus Lèv.) ein. Von der Thierwelt ſchaden der Eſparſette die Erbſenblattlaus (Aphis pisi Kalt.), weniger eine Gallmücke (Cecidomyia Onobrychis Bremi.) Der erſte, oft einzige Schnitt wird Ende Mai, Anfang Juni, wenn die Eſpar-

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft02_1876/212>, abgerufen am 04.12.2024.