Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.Besondere Pflanzenbaulehre. 2. Die schwedische Luzerne. Die schwedische Luzerne, deutsche Luzerne, der sichelfrüchtige Schneckenklee, Sichelklee 3. Die Sandluzerne. Die Sandluzerne, wechselfarbige Luzerne (Medicago media Pers.) Jupiter wird 4. Die Hopfenluzerne. Die Hopfenluzerne, der Hopfenklee, gelbe Klee (Medicago lupulina L.) Sun und 1) E. Kolaczek, Lehrbuch der Botanik für Landwirthe und Forstmänner. Wien 1856.
S. 385. Beſondere Pflanzenbaulehre. 2. Die ſchwediſche Luzerne. Die ſchwediſche Luzerne, deutſche Luzerne, der ſichelfrüchtige Schneckenklee, Sichelklee 3. Die Sandluzerne. Die Sandluzerne, wechſelfarbige Luzerne (Medicago media Pers.) ♃ wird 4. Die Hopfenluzerne. Die Hopfenluzerne, der Hopfenklee, gelbe Klee (Medicago lupulina L.) ☉ und ⚇ 1) E. Kolaczek, Lehrbuch der Botanik für Landwirthe und Forſtmänner. Wien 1856.
S. 385. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0198" n="184"/> <fw place="top" type="header">Beſondere Pflanzenbaulehre.</fw><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">2. Die ſchwediſche Luzerne.</hi> </head><lb/> <p>Die ſchwediſche Luzerne, deutſche Luzerne, der ſichelfrüchtige Schneckenklee, Sichelklee<lb/> (<hi rendition="#aq">Medicago falcata L.</hi>) ♃ unterſcheidet ſich von der blauen Luzerne durch die faſt kopf-<lb/> förmig ſtehenden, citronengelben Blüthen, welche ſpäterhin eine ſichelförmige Hülfe bilden<lb/> und durch die gezähnelten Nebenblättchen. Kolaczek <note place="foot" n="1)">E. Kolaczek, Lehrbuch der Botanik für Landwirthe und Forſtmänner. Wien 1856.<lb/> S. 385.</note> erwähnt, daß die Repro-<lb/> duction des Sichelklee’s weder ſo energiſch, noch ſo ausgiebig als die der Luzerne iſt.<lb/> Bei der Cultur liefert er einen reichlichen Schnitt und eine halb ſo ergiebige oder<lb/> noch geringere Nachmahd. Der Verholzungsproceß tritt zeitig ein, deshalb muß die<lb/> Ernte vor der Blüthe geſchehen. Der Anbau des Sichelklee’s verdient alle Beach-<lb/> tung, beſonders für jene Oertlichkeiten, in welchen wegen Trockenheit und Wärme des<lb/> Bodens und Klima’s, wegen ſteinigen, gerölligen Untergrund weder Rothklee noch Luzerne<lb/> einſchlagen. Das Saatquantum beträgt 9 bis 15 Kilogramm, der Heuertrag 4 bis<lb/> 5000 Kilogramm, der Samenertrag 3 bis 4.5 Hektoliter von einem Hektare.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">3. Die Sandluzerne.</hi> </head><lb/> <p>Die Sandluzerne, wechſelfarbige Luzerne (<hi rendition="#aq">Medicago media Pers.</hi>) ♃ wird<lb/> von Vielen nur als Uebergangsform der ſchwediſchen Luzerne zu der cultivirten Lu-<lb/> zerne angeſehen, nachdem ſich oft in ein und derſelben Traube verſchiedene von gelb,<lb/> grasgrün bis violett gefärbte Blüthen finden. Sie wurde zuerſt am Rhein auf mehr<lb/> ſandigerem Boden, welcher frei von ſtehender Näſſe iſt, mit Erfolg angebaut. Als<lb/> Ueberfrucht hat ſich Leindotter, Gerſte, Grünroggen bewährt, gegen zu dichten Stand<lb/> der Ueberfrucht iſt ſie empfindlich. An Samen kommen auf 1 Hektar 30 bis 40<lb/> Kilogramm. Sie liefert nur zwei Schnitte und eine Weide. Ihre Dauer iſt eine<lb/> viel kürzere als wie jene der Luzerne, höchſtens 3 bis 4 Jahre. Auf leichten, armen<lb/> Sandböden gibt ſie in einem Schnitte und Weide 4 bis 5 Tonnen Heu, auf zu-<lb/> ſagenderem Boden in zwei Schnitten und Weide 6 bis 8 Tonnen Heu per Hektar.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">4. Die Hopfenluzerne.</hi> </head><lb/> <p>Die Hopfenluzerne, der Hopfenklee, gelbe Klee (<hi rendition="#aq">Medicago lupulina L.</hi>) ☉ und ⚇<lb/> beſitzt gleichfalls eine ſchneckenförmig gewundene, wehrloſe Hülſe, welche jedoch zum<lb/> Unterſchiede von der Luzerne in der Mitte geſchloſſen iſt. Die vielblüthigen Trauben<lb/> ſind gelb. Der Stengel faſt niederliegend. Sie nimmt mit jedem Boden verlieb<lb/> und eignet ſich beſonders zu Kleegrasmiſchungen, welche zur Weide ausgeſät werden.<lb/> Obwohl ſie nur zwei Jahre aushält, ſo findet man ſie doch auch auf mehrjährigen Klee-<lb/> ſchlägen, da ſie ſich durch Samenausfall vermehrt. Der Samen wird häufig zur<lb/> Verfälſchung anderer Kleeſaat verwendet. Nach Nobbe läßt er ſich jedoch an der<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [184/0198]
Beſondere Pflanzenbaulehre.
2. Die ſchwediſche Luzerne.
Die ſchwediſche Luzerne, deutſche Luzerne, der ſichelfrüchtige Schneckenklee, Sichelklee
(Medicago falcata L.) ♃ unterſcheidet ſich von der blauen Luzerne durch die faſt kopf-
förmig ſtehenden, citronengelben Blüthen, welche ſpäterhin eine ſichelförmige Hülfe bilden
und durch die gezähnelten Nebenblättchen. Kolaczek 1) erwähnt, daß die Repro-
duction des Sichelklee’s weder ſo energiſch, noch ſo ausgiebig als die der Luzerne iſt.
Bei der Cultur liefert er einen reichlichen Schnitt und eine halb ſo ergiebige oder
noch geringere Nachmahd. Der Verholzungsproceß tritt zeitig ein, deshalb muß die
Ernte vor der Blüthe geſchehen. Der Anbau des Sichelklee’s verdient alle Beach-
tung, beſonders für jene Oertlichkeiten, in welchen wegen Trockenheit und Wärme des
Bodens und Klima’s, wegen ſteinigen, gerölligen Untergrund weder Rothklee noch Luzerne
einſchlagen. Das Saatquantum beträgt 9 bis 15 Kilogramm, der Heuertrag 4 bis
5000 Kilogramm, der Samenertrag 3 bis 4.5 Hektoliter von einem Hektare.
3. Die Sandluzerne.
Die Sandluzerne, wechſelfarbige Luzerne (Medicago media Pers.) ♃ wird
von Vielen nur als Uebergangsform der ſchwediſchen Luzerne zu der cultivirten Lu-
zerne angeſehen, nachdem ſich oft in ein und derſelben Traube verſchiedene von gelb,
grasgrün bis violett gefärbte Blüthen finden. Sie wurde zuerſt am Rhein auf mehr
ſandigerem Boden, welcher frei von ſtehender Näſſe iſt, mit Erfolg angebaut. Als
Ueberfrucht hat ſich Leindotter, Gerſte, Grünroggen bewährt, gegen zu dichten Stand
der Ueberfrucht iſt ſie empfindlich. An Samen kommen auf 1 Hektar 30 bis 40
Kilogramm. Sie liefert nur zwei Schnitte und eine Weide. Ihre Dauer iſt eine
viel kürzere als wie jene der Luzerne, höchſtens 3 bis 4 Jahre. Auf leichten, armen
Sandböden gibt ſie in einem Schnitte und Weide 4 bis 5 Tonnen Heu, auf zu-
ſagenderem Boden in zwei Schnitten und Weide 6 bis 8 Tonnen Heu per Hektar.
4. Die Hopfenluzerne.
Die Hopfenluzerne, der Hopfenklee, gelbe Klee (Medicago lupulina L.) ☉ und ⚇
beſitzt gleichfalls eine ſchneckenförmig gewundene, wehrloſe Hülſe, welche jedoch zum
Unterſchiede von der Luzerne in der Mitte geſchloſſen iſt. Die vielblüthigen Trauben
ſind gelb. Der Stengel faſt niederliegend. Sie nimmt mit jedem Boden verlieb
und eignet ſich beſonders zu Kleegrasmiſchungen, welche zur Weide ausgeſät werden.
Obwohl ſie nur zwei Jahre aushält, ſo findet man ſie doch auch auf mehrjährigen Klee-
ſchlägen, da ſie ſich durch Samenausfall vermehrt. Der Samen wird häufig zur
Verfälſchung anderer Kleeſaat verwendet. Nach Nobbe läßt er ſich jedoch an der
1) E. Kolaczek, Lehrbuch der Botanik für Landwirthe und Forſtmänner. Wien 1856.
S. 385.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |