Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.Besondere Pflanzenbaulehre. [Abbildung]
Fig. 117. Wurzelblatt und Blüthe der Cichorie. [Abbildung]
Fig. 118. unkrauten. Als Nachfrucht wird eine Hackfrucht gebaut. Nach dem Sturze derCichorie, (Cichorium intybus L.) Jupiter nach Wintergetreidestoppel wird der Boden zur Cichorie tief gepflügt und in rauher Furche liegen gelassen. Im nächsten Frühjahre wird auf das abgeeggte Feld zu Anfang Mai der Same Sobald die jungen Pflanzen das vierte Blatt entwickeln, werden sie gejätet, be- Das Ausnehmen der tiefgehenden Wurzeln 1) erfolgt mit kleinen Spaten im 10. Der Kuhkohl. Der Kuhkohl, Winterkohl, Baumkohl, Riesenkohl, Pommerische Kohl (Brassica 1) Ueber die Zusammensetzung der Wurzeln, sowie der Pflanzen in 10 verschiedenen
Entwickelungsperioden liegen eingehende Untersuchungen von H. Schulz (Landw. Vers.- Stat. IX. 203) vor. Beſondere Pflanzenbaulehre. [Abbildung]
Fig. 117. Wurzelblatt und Blüthe der Cichorie. [Abbildung]
Fig. 118. unkrauten. Als Nachfrucht wird eine Hackfrucht gebaut. Nach dem Sturze derCichorie, (Cichorium intybus L.) ♃ nach Wintergetreideſtoppel wird der Boden zur Cichorie tief gepflügt und in rauher Furche liegen gelaſſen. Im nächſten Frühjahre wird auf das abgeeggte Feld zu Anfang Mai der Same Sobald die jungen Pflanzen das vierte Blatt entwickeln, werden ſie gejätet, be- Das Ausnehmen der tiefgehenden Wurzeln 1) erfolgt mit kleinen Spaten im 10. Der Kuhkohl. Der Kuhkohl, Winterkohl, Baumkohl, Rieſenkohl, Pommeriſche Kohl (Brassica 1) Ueber die Zuſammenſetzung der Wurzeln, ſowie der Pflanzen in 10 verſchiedenen
Entwickelungsperioden liegen eingehende Unterſuchungen von H. Schulz (Landw. Verſ.- Stat. IX. 203) vor. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0188" n="174"/><fw place="top" type="header">Beſondere Pflanzenbaulehre.</fw><lb/><figure><head>Fig. 117. </head><p>Wurzelblatt und Blüthe der Cichorie.</p></figure><lb/><figure><head>Fig. 118. </head><p>Cichorie, (<hi rendition="#aq">Cichorium intybus L.</hi>) ♃ nach<lb/> Nobbe. — <hi rendition="#aq">a</hi>—<hi rendition="#aq">c</hi> Achäne, <hi rendition="#aq">b</hi> Frucht von der Scheibe,<lb/><hi rendition="#aq">c</hi> vom Rande des Blüthenbodens, <hi rendition="#aq">d</hi> und <hi rendition="#aq">e</hi> keimende<lb/> Frucht, Würzelchen behaart.</p></figure><lb/> unkrauten. Als Nachfrucht wird eine Hackfrucht gebaut. Nach dem Sturze der<lb/> Wintergetreideſtoppel wird der Boden zur Cichorie tief gepflügt und in rauher Furche<lb/> liegen gelaſſen.</p><lb/> <p>Im nächſten Frühjahre wird auf das abgeeggte Feld zu Anfang Mai der Same<lb/> breitwürfig oder gedrillt ausgeſäet. Die Breitſaat erfordert 8—11 Kilogr., die<lb/> Drillſaat 7—10 Kilogr. Samen für ein Hektar.</p><lb/> <p>Sobald die jungen Pflanzen das vierte Blatt entwickeln, werden ſie gejätet, be-<lb/> hackt und bei breitwürfigen Saaten auf 16—30 Ctm. Abſtand verdünnt. Das<lb/> Hacken wird dann nach Bedarf wiederholt. Von Pflanzenkrankheiten ſtellen ſich die<lb/> Lohe (<hi rendition="#aq">Peronospora gangliformis Berk.</hi>) und <hi rendition="#aq">Sclerotium tectum Fr.</hi> ein.</p><lb/> <p>Das Ausnehmen der tiefgehenden Wurzeln <note place="foot" n="1)">Ueber die Zuſammenſetzung der Wurzeln, ſowie der Pflanzen in 10 verſchiedenen<lb/> Entwickelungsperioden liegen eingehende Unterſuchungen von H. Schulz (Landw. Verſ.-<lb/> Stat. <hi rendition="#aq">IX.</hi> 203) vor.</note> erfolgt mit kleinen Spaten im<lb/> September, nachdem vorher das Kraut zur Verfütterung abgeſchnitten wird. Die-<lb/> ſelben werden vom Felde aus zum Dörren in die Cichorienfabrik abgeliefert. Das<lb/> Erntequantum erreicht 8—19 Tonnen <hi rendition="#aq">à</hi> 1000 Kilogr. von einem Hektare.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">10. Der Kuhkohl.</hi> </head><lb/> <p>Der Kuhkohl, Winterkohl, Baumkohl, Rieſenkohl, Pommeriſche Kohl (<hi rendition="#aq">Brassica<lb/> oleracea acephala DC.</hi>) ⚇, Fig. 119, wird in den nördlichen und nordweſtlichen<lb/> Küſtenländern angebaut. Derſelbe bildet keine Häupter oder Köpfe, ſondern die<lb/> grünen oder blauen Blätter bleiben offen. Dieſelben werden allmählig zur Fütterung<lb/> abgebrochen, wodurch der Stengel oft 1.5—2 Meter hoch wird. Aus den Aſt-<lb/> ſproſſen erſcheinen im zweiten Jahre im Mai die gelblichweißen Blüthentrauben.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [174/0188]
Beſondere Pflanzenbaulehre.
[Abbildung Fig. 117. Wurzelblatt und Blüthe der Cichorie.]
[Abbildung Fig. 118. Cichorie, (Cichorium intybus L.) ♃ nach
Nobbe. — a—c Achäne, b Frucht von der Scheibe,
c vom Rande des Blüthenbodens, d und e keimende
Frucht, Würzelchen behaart.]
unkrauten. Als Nachfrucht wird eine Hackfrucht gebaut. Nach dem Sturze der
Wintergetreideſtoppel wird der Boden zur Cichorie tief gepflügt und in rauher Furche
liegen gelaſſen.
Im nächſten Frühjahre wird auf das abgeeggte Feld zu Anfang Mai der Same
breitwürfig oder gedrillt ausgeſäet. Die Breitſaat erfordert 8—11 Kilogr., die
Drillſaat 7—10 Kilogr. Samen für ein Hektar.
Sobald die jungen Pflanzen das vierte Blatt entwickeln, werden ſie gejätet, be-
hackt und bei breitwürfigen Saaten auf 16—30 Ctm. Abſtand verdünnt. Das
Hacken wird dann nach Bedarf wiederholt. Von Pflanzenkrankheiten ſtellen ſich die
Lohe (Peronospora gangliformis Berk.) und Sclerotium tectum Fr. ein.
Das Ausnehmen der tiefgehenden Wurzeln 1) erfolgt mit kleinen Spaten im
September, nachdem vorher das Kraut zur Verfütterung abgeſchnitten wird. Die-
ſelben werden vom Felde aus zum Dörren in die Cichorienfabrik abgeliefert. Das
Erntequantum erreicht 8—19 Tonnen à 1000 Kilogr. von einem Hektare.
10. Der Kuhkohl.
Der Kuhkohl, Winterkohl, Baumkohl, Rieſenkohl, Pommeriſche Kohl (Brassica
oleracea acephala DC.) ⚇, Fig. 119, wird in den nördlichen und nordweſtlichen
Küſtenländern angebaut. Derſelbe bildet keine Häupter oder Köpfe, ſondern die
grünen oder blauen Blätter bleiben offen. Dieſelben werden allmählig zur Fütterung
abgebrochen, wodurch der Stengel oft 1.5—2 Meter hoch wird. Aus den Aſt-
ſproſſen erſcheinen im zweiten Jahre im Mai die gelblichweißen Blüthentrauben.
1) Ueber die Zuſammenſetzung der Wurzeln, ſowie der Pflanzen in 10 verſchiedenen
Entwickelungsperioden liegen eingehende Unterſuchungen von H. Schulz (Landw. Verſ.-
Stat. IX. 203) vor.
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