Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.Besondere Pflanzenbaulehre. Um das Ausstreuen der Samen, welche durch ihre Häkchen oft klumpenartig Die Saat wird entweder breitwürfig ausgeführt oder gedrillt. Im letzteren 4. Die Pflege. Sobald die Reihen sichtbar werden, wird das Hacken derselben vorgenommen. An Pflanzenkrankheiten zeigen sich: die Schwärze der Mohrrübenblätter, ver- Unter den Feinden aus der Thierwelt können besonders die Larven einer Fliege [Spaltenumbruch] Wurzel: Tausendfuß (Julus guttulatus F.), alt und jung ziemlich schädlich. Saatschnellkäfer (Agriotes segetis Gyll.), Fig. 39, S. 47, Larve ziemlich schädlich. Hopfenwurzelspinner (Hepiolus humuli F.), Raupe unmerklich schädlich. [Spaltenumbruch] Kraut: Fenchelfalter (Papilio Machaon L.), Raupe nicht schädlich. Flöhkrauteule (Mamestra persicariae L), Raupe schädlich. Ampferblattlaus (Aphis rumicis L.), Blattlaus und Nymphe unmerkl. schädlich. Beſondere Pflanzenbaulehre. Um das Ausſtreuen der Samen, welche durch ihre Häkchen oft klumpenartig Die Saat wird entweder breitwürfig ausgeführt oder gedrillt. Im letzteren 4. Die Pflege. Sobald die Reihen ſichtbar werden, wird das Hacken derſelben vorgenommen. An Pflanzenkrankheiten zeigen ſich: die Schwärze der Mohrrübenblätter, ver- Unter den Feinden aus der Thierwelt können beſonders die Larven einer Fliege [Spaltenumbruch] Wurzel: Tauſendfuß (Julus guttulatus F.), alt und jung ziemlich ſchädlich. Saatſchnellkäfer (Agriotes segetis Gyll.), Fig. 39, S. 47, Larve ziemlich ſchädlich. Hopfenwurzelſpinner (Hepiolus humuli F.), Raupe unmerklich ſchädlich. [Spaltenumbruch] Kraut: Fenchelfalter (Papilio Machaon L.), Raupe nicht ſchädlich. Flöhkrauteule (Mamestra persicariae L), Raupe ſchädlich. 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Beſondere Pflanzenbaulehre.
Um das Ausſtreuen der Samen, welche durch ihre Häkchen oft klumpenartig
zuſammenhängen, zu erleichtern, vermiſcht man dieſelben mit Sand oder trockener
Erde. Eine weitere Vorbereitung des Samens beſteht in dem Anquellen, durch
welches das langſam verlaufende Auskeimen beſchleunigt werden ſoll. Noch vortheil-
hafter iſt es die Samen ſchichtenweiſe in Erde zu legen, durch 1—2 Tage feucht zu
erhalten und dann erſt mit der Erde auszuſäen. Durch dieſes Verfahren wird ein
ſchnelleres Ankeimen ermöglicht und damit werden die jungen Pflänzchen vor dem
Unkraute und dem Inſektenfraße mehr geſichert.
Die Saat wird entweder breitwürfig ausgeführt oder gedrillt. Im letzteren
Falle werden mit einem Marqueur die Reihen vorgezeichnet und der Same mit der
Hand in den Boden gebracht. Das Drillen mit der Maſchine iſt wegen der Be-
ſchaffenheit der Samen nicht gut auszuführen. Gewöhnlich gibt man den Möhren
etwas weniger Wachsraum als den Runkelrüben. Die Entfernung der Drillreihen
hat 40—50 Ctm. zu betragen. Noch häufiger dibbelt man den Samen auf
26—30 Ctm. im Quadrate. Das Saatquantum beträgt bei der Breitſaat
7—8 Kilogr., bei der Reihenſaat 6—7 Kilogr. und bei der Tüpfelſaat 4—5
Kilogr. für ein Hektar.
4. Die Pflege.
Sobald die Reihen ſichtbar werden, wird das Hacken derſelben vorgenommen.
Sind die Möhren unter eine Ueberfrucht geſäet, ſo kann das Hacken ſelbſtverſtändlich erſt nach
dem Abbringen der Letzteren ausgeführt werden. Sind die Pflänzchen 3—6 Ctm.
hoch geworden, ſo werden ſie vereinzelt, bei der Reihenſaat auf eine Entfernung von
12—14 Ctm. Das Anhäufeln wird bei den Möhren meiſt unterlaſſen.
An Pflanzenkrankheiten zeigen ſich: die Schwärze der Mohrrübenblätter, ver-
anlaßt durch den Pilz Sporidesmium exitiosum Kühn, auf den Wurzeln Sclero-
tium elongatum Chèv., der Wurzelbrand oder Wurzeltödter (Rhizoctonia violacea
Tul.). Eine weitere Wurzelerkrankung, welche ſich in gelblichbraunen Flecken zwiſchen
Außen- und Innenrinde zeigt, rührt von dem Pilze Helicosporangium parasiticum
Karst. her. Außerdem unterliegt die Möhre, wie die Runkelrübe, der Zellenfäule.
Unter den Feinden aus der Thierwelt können beſonders die Larven einer Fliege
(Psila rosae F.) bedeutenden Schaden anſtiften. Dieſelben freſſen an der Spitze
der Wurzeln Gänge, welche weiterhin zum Faulen der Rübe Veranlaſſung geben
(Wurmfäule, Roſtflecken oder Eiſenmadenkrankheit). Außerdem ſchaden:
Wurzel:
Tauſendfuß (Julus guttulatus F.), alt
und jung ziemlich ſchädlich.
Saatſchnellkäfer (Agriotes segetis Gyll.),
Fig. 39, S. 47, Larve ziemlich ſchädlich.
Hopfenwurzelſpinner (Hepiolus humuli F.),
Raupe unmerklich ſchädlich.
Kraut:
Fenchelfalter (Papilio Machaon L.),
Raupe nicht ſchädlich.
Flöhkrauteule (Mamestra persicariae L),
Raupe ſchädlich.
Ampferblattlaus (Aphis rumicis L.),
Blattlaus und Nymphe unmerkl. ſchädlich.
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