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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.

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Die Knollen- und Wurzelfrüchte.
und Verunstaltung der jüngsten Blätter, der Herzblätter kenntlich macht. Die in den
Herzblättern hervorgerufene Stockung der Säfte wirkt nachtheilig auf die Ausbildung
und den Zuckergehalt der Rübe. 3. Der Wurzel- oder Rübentödter (Rhizoctonia
violacea Tul.
), welcher sich durch eine Fäulniß des Rübenfleisches kenntlich macht.
Um eine weitere Verbreitung aller der drei vorgenannten Pilzkrankheiten zu verhüten,
wird eine thunlichste Entfernung der kranken Rüben und Trennung derselben von den
gesunden empfohlen. 4. Die Schwärze oder der Rußthau der Runkelrüben (Helmin-
thosporium rhizoctonon Rabh.
). Zuerst macht sich diese Krankheit durch glatte,
braune Flecken an der Spitze der feinen Wurzeln bemerkbar. Die Flecke überziehen
allmählig die ganze Rübe und führen schließlich zum vollständigen Verfaulen des Rüben-
körpers. Nachdem diese Krankheit besonders in feuchtem, undrainirtem Lande eintritt, so
empfiehlt sich als bestes Schutzmittel die Entwässerung. 5. Die Blattdürre der Runkelrübe
(Depazea betaecola De Candolle). 6. Eine noch wenig bekannte neue Krankheit der
Zuckerrübe, eine Rübenfäule, deren veranlassende Ursache noch nicht sicher festgestellt
ist, obgleich man vermuthet, daß diese Krankheit durch denselben Pilz, welcher die Ur-
sache der Kartoffelkrankheit ist, hervorgerufen wird.

Als Rübenschädlinge aus der Thierwelt sind zu bezeichnen:

[Abbildung] Fig. 101.

Schwarzer Aaskäfer nebst
Larve (Silpha atrata L.) nach Giebel.

[Abbildung] Fig. 102.

Nebeliger Schildkäfer (Cassida nebulosa
L.
) nach Giebel. -- 1 Larve; 2 Puppe, bei h abgestreifte
Larvenhaut; 3 Käfer von oben und unten, vergr.

[Spaltenumbruch]
Junge Pflanzen:
Schwarzer Aaskäfer (Silpha atrata und
opaca L.), Fig. 101. Larve schädlich.
Geheimfresser, Moosknopfkäfer (Crypto-
phagus linearis Steph.
). Käfer
schädlich.
Wurzel:
Rübennematode (Heterodera Schachtii).
Alt und jung schädlich.
Saatschnellkäfer (Agriotes segetisGyll.),
Fig. 39, S. 47. Larve schädlich.

[Spaltenumbruch]
Blätter:
Nebeliger Schildkäfer (Cassida nebu-
losa L.
), Fig. 102. Käfer und Larve
schädlich.
Kohleule (Mamestra brassicae L.),
Fig. 77, S. 116. Raupe schädlich.
Wintersaateule (Agrotis segetum Hb.),
Fig. 40, S. 57. Raupe schädlich.
Ypsiloneule (Plusia gamma L.), Fig. 88,
S. 131. Raupe schädlich.
Runkelfliege (Anthomyia conformis
Fall.
). Made ziemlich schädlich.

Die Knollen- und Wurzelfrüchte.
und Verunſtaltung der jüngſten Blätter, der Herzblätter kenntlich macht. Die in den
Herzblättern hervorgerufene Stockung der Säfte wirkt nachtheilig auf die Ausbildung
und den Zuckergehalt der Rübe. 3. Der Wurzel- oder Rübentödter (Rhizoctonia
violacea Tul.
), welcher ſich durch eine Fäulniß des Rübenfleiſches kenntlich macht.
Um eine weitere Verbreitung aller der drei vorgenannten Pilzkrankheiten zu verhüten,
wird eine thunlichſte Entfernung der kranken Rüben und Trennung derſelben von den
geſunden empfohlen. 4. Die Schwärze oder der Rußthau der Runkelrüben (Helmin-
thosporium rhizoctonon Rabh.
). Zuerſt macht ſich dieſe Krankheit durch glatte,
braune Flecken an der Spitze der feinen Wurzeln bemerkbar. Die Flecke überziehen
allmählig die ganze Rübe und führen ſchließlich zum vollſtändigen Verfaulen des Rüben-
körpers. Nachdem dieſe Krankheit beſonders in feuchtem, undrainirtem Lande eintritt, ſo
empfiehlt ſich als beſtes Schutzmittel die Entwäſſerung. 5. Die Blattdürre der Runkelrübe
(Depazea betaecola De Candolle). 6. Eine noch wenig bekannte neue Krankheit der
Zuckerrübe, eine Rübenfäule, deren veranlaſſende Urſache noch nicht ſicher feſtgeſtellt
iſt, obgleich man vermuthet, daß dieſe Krankheit durch denſelben Pilz, welcher die Ur-
ſache der Kartoffelkrankheit iſt, hervorgerufen wird.

Als Rübenſchädlinge aus der Thierwelt ſind zu bezeichnen:

[Abbildung] Fig. 101.

Schwarzer Aaskäfer nebſt
Larve (Silpha atrata L.) nach Giebel.

[Abbildung] Fig. 102.

Nebeliger Schildkäfer (Cassida nebulosa
L.
) nach Giebel. — 1 Larve; 2 Puppe, bei h abgeſtreifte
Larvenhaut; 3 Käfer von oben und unten, vergr.

[Spaltenumbruch]
Junge Pflanzen:
Schwarzer Aaskäfer (Silpha atrata und
opaca L.), Fig. 101. Larve ſchädlich.
Geheimfreſſer, Moosknopfkäfer (Crypto-
phagus linearis Steph.
). Käfer
ſchädlich.
Wurzel:
Rübennematode (Heterodera Schachtii).
Alt und jung ſchädlich.
Saatſchnellkäfer (Agriotes segetisGyll.),
Fig. 39, S. 47. Larve ſchädlich.

[Spaltenumbruch]
Blätter:
Nebeliger Schildkäfer (Cassida nebu-
losa L.
), Fig. 102. Käfer und Larve
ſchädlich.
Kohleule (Mamestra brassicae L.),
Fig. 77, S. 116. Raupe ſchädlich.
Winterſaateule (Agrotis segetum Hb.),
Fig. 40, S. 57. Raupe ſchädlich.
Ypſiloneule (Plusia gamma L.), Fig. 88,
S. 131. Raupe ſchädlich.
Runkelfliege (Anthomyia conformis
Fall.
). Made ziemlich ſchädlich.

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[159/0173] Die Knollen- und Wurzelfrüchte. und Verunſtaltung der jüngſten Blätter, der Herzblätter kenntlich macht. Die in den Herzblättern hervorgerufene Stockung der Säfte wirkt nachtheilig auf die Ausbildung und den Zuckergehalt der Rübe. 3. Der Wurzel- oder Rübentödter (Rhizoctonia violacea Tul.), welcher ſich durch eine Fäulniß des Rübenfleiſches kenntlich macht. Um eine weitere Verbreitung aller der drei vorgenannten Pilzkrankheiten zu verhüten, wird eine thunlichſte Entfernung der kranken Rüben und Trennung derſelben von den geſunden empfohlen. 4. Die Schwärze oder der Rußthau der Runkelrüben (Helmin- thosporium rhizoctonon Rabh.). Zuerſt macht ſich dieſe Krankheit durch glatte, braune Flecken an der Spitze der feinen Wurzeln bemerkbar. Die Flecke überziehen allmählig die ganze Rübe und führen ſchließlich zum vollſtändigen Verfaulen des Rüben- körpers. Nachdem dieſe Krankheit beſonders in feuchtem, undrainirtem Lande eintritt, ſo empfiehlt ſich als beſtes Schutzmittel die Entwäſſerung. 5. Die Blattdürre der Runkelrübe (Depazea betaecola De Candolle). 6. Eine noch wenig bekannte neue Krankheit der Zuckerrübe, eine Rübenfäule, deren veranlaſſende Urſache noch nicht ſicher feſtgeſtellt iſt, obgleich man vermuthet, daß dieſe Krankheit durch denſelben Pilz, welcher die Ur- ſache der Kartoffelkrankheit iſt, hervorgerufen wird. Als Rübenſchädlinge aus der Thierwelt ſind zu bezeichnen: [Abbildung Fig. 101. Schwarzer Aaskäfer nebſt Larve (Silpha atrata L.) nach Giebel. ] [Abbildung Fig. 102. Nebeliger Schildkäfer (Cassida nebulosa L.) nach Giebel. — 1 Larve; 2 Puppe, bei h abgeſtreifte Larvenhaut; 3 Käfer von oben und unten, vergr. ] Junge Pflanzen: Schwarzer Aaskäfer (Silpha atrata und opaca L.), Fig. 101. Larve ſchädlich. Geheimfreſſer, Moosknopfkäfer (Crypto- phagus linearis Steph.). Käfer ſchädlich. Wurzel: Rübennematode (Heterodera Schachtii). Alt und jung ſchädlich. Saatſchnellkäfer (Agriotes segetisGyll.), Fig. 39, S. 47. Larve ſchädlich. Blätter: Nebeliger Schildkäfer (Cassida nebu- losa L.), Fig. 102. Käfer und Larve ſchädlich. Kohleule (Mamestra brassicae L.), Fig. 77, S. 116. Raupe ſchädlich. Winterſaateule (Agrotis segetum Hb.), Fig. 40, S. 57. Raupe ſchädlich. Ypſiloneule (Plusia gamma L.), Fig. 88, S. 131. Raupe ſchädlich. Runkelfliege (Anthomyia conformis Fall.). Made ziemlich ſchädlich.

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft02_1876/173>, abgerufen am 22.12.2024.