Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.Die Gespinnstpflanzen. [Abbildung]
Fig. 84. Einschnitt des Schwingstockes,Handflachsbreche. -- a perspectivische Ansicht, b Querschnitt. Fig. 85, gelegt und mit dem herab- gleitenden Schwingmesser unter fortwährendem Drehen und Aus- schütteln so lange bearbeitet, bis der Flachs von den Scheben be- freit ist. Die Schnur an der Rückseite des Schwingstockes hat die Bestimmung, den dahinter stehenden Arbeiter zu schützen und die Führung des Schwing- messers zu erleichtern. Schließlich wird der gebrechelte [Abbildung]
Fig. 85. selben alle verwirrten Partien (Werch) und noch zurückgebliebene Holztheile etc. ab-Schwingstock. zusondern. 7. Der Ertrag. Von einem Hektare können 1300--4000 Kilogr. getrockneter Flachsstengel ge- Die Geſpinnſtpflanzen. [Abbildung]
Fig. 84. Einſchnitt des Schwingſtockes,Handflachsbreche. — a perſpectiviſche Anſicht, b Querſchnitt. Fig. 85, gelegt und mit dem herab- gleitenden Schwingmeſſer unter fortwährendem Drehen und Aus- ſchütteln ſo lange bearbeitet, bis der Flachs von den Scheben be- freit iſt. Die Schnur an der Rückſeite des Schwingſtockes hat die Beſtimmung, den dahinter ſtehenden Arbeiter zu ſchützen und die Führung des Schwing- meſſers zu erleichtern. Schließlich wird der gebrechelte [Abbildung]
Fig. 85. ſelben alle verwirrten Partien (Werch) und noch zurückgebliebene Holztheile ꝛc. ab-Schwingſtock. zuſondern. 7. Der Ertrag. Von einem Hektare können 1300—4000 Kilogr. getrockneter Flachsſtengel ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0141" n="127"/><fw place="top" type="header">Die Geſpinnſtpflanzen.</fw><lb/><figure><head>Fig. 84. </head><p>Handflachsbreche. — <hi rendition="#aq">a</hi> perſpectiviſche Anſicht, <hi rendition="#aq">b</hi> Querſchnitt.</p></figure><lb/> Einſchnitt des Schwingſtockes,<lb/> Fig. 85, gelegt und mit dem herab-<lb/> gleitenden Schwingmeſſer unter<lb/> fortwährendem Drehen und Aus-<lb/> ſchütteln ſo lange bearbeitet, bis<lb/> der Flachs von den Scheben be-<lb/> freit iſt. Die Schnur an der<lb/> Rückſeite des Schwingſtockes hat<lb/> die Beſtimmung, den dahinter<lb/> ſtehenden Arbeiter zu ſchützen<lb/> und die Führung des Schwing-<lb/> meſſers zu erleichtern.</p><lb/> <p>Schließlich wird der gebrechelte<lb/> und geſchwungene Flachs mit der<lb/><hi rendition="#g">Hechel</hi> gekämmt, um von dem-<lb/><figure><head>Fig. 85. </head><p>Schwingſtock.</p></figure><lb/> ſelben alle verwirrten Partien (Werch) und noch zurückgebliebene Holztheile ꝛc. ab-<lb/> zuſondern.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">7. Der Ertrag.</hi> </head><lb/> <p>Von einem Hektare können 1300—4000 Kilogr. getrockneter Flachsſtengel ge-<lb/> wonnen werden. Der Ertrag an bearbeitetem Flachſe verringert ſich jedoch durch die<lb/> mannigfaltigen Abgänge, die bei dem Röſten 25—30 %, bei dem Brechen und<lb/> Schwingen 17—26 % ausmachen, ſo zwar, daß von dem rohen Flachſe nur<lb/> 12—20 % geſchwingelter Flachs zu erzielen ſind. An gehecheltem Flachſe erhält<lb/> man nur 6—10 % von den rohen Flachsſtengeln. Ein Hektar gibt 180—780<lb/> Kilogr. geſchwungenen Flachs. Der Nebenertrag an Samen, welche ein werthvolles<lb/> Oel geben, erreicht 4—8 Hektoliter per Hektar. Bei ſchütterem Anbaue ſteigt der-<lb/> ſelbe auf 12—16 Hektoliter.</p> </div> </div><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [127/0141]
Die Geſpinnſtpflanzen.
[Abbildung Fig. 84. Handflachsbreche. — a perſpectiviſche Anſicht, b Querſchnitt.]
Einſchnitt des Schwingſtockes,
Fig. 85, gelegt und mit dem herab-
gleitenden Schwingmeſſer unter
fortwährendem Drehen und Aus-
ſchütteln ſo lange bearbeitet, bis
der Flachs von den Scheben be-
freit iſt. Die Schnur an der
Rückſeite des Schwingſtockes hat
die Beſtimmung, den dahinter
ſtehenden Arbeiter zu ſchützen
und die Führung des Schwing-
meſſers zu erleichtern.
Schließlich wird der gebrechelte
und geſchwungene Flachs mit der
Hechel gekämmt, um von dem-
[Abbildung Fig. 85. Schwingſtock.]
ſelben alle verwirrten Partien (Werch) und noch zurückgebliebene Holztheile ꝛc. ab-
zuſondern.
7. Der Ertrag.
Von einem Hektare können 1300—4000 Kilogr. getrockneter Flachsſtengel ge-
wonnen werden. Der Ertrag an bearbeitetem Flachſe verringert ſich jedoch durch die
mannigfaltigen Abgänge, die bei dem Röſten 25—30 %, bei dem Brechen und
Schwingen 17—26 % ausmachen, ſo zwar, daß von dem rohen Flachſe nur
12—20 % geſchwingelter Flachs zu erzielen ſind. An gehecheltem Flachſe erhält
man nur 6—10 % von den rohen Flachsſtengeln. Ein Hektar gibt 180—780
Kilogr. geſchwungenen Flachs. Der Nebenertrag an Samen, welche ein werthvolles
Oel geben, erreicht 4—8 Hektoliter per Hektar. Bei ſchütterem Anbaue ſteigt der-
ſelbe auf 12—16 Hektoliter.
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Zitationshilfe: | Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft02_1876/141>, abgerufen am 22.02.2025. |