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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875.

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Die Ernte.

Bei dem Hopfen werden z. B. die mit reifen Dolden besetzten Ranken von
dem Stocke abgetrennt, in 0.5 Meter lange Stücke geschnitten und von diesen die
Dolden an einem geeigneten Platze am Felde selbst oder im Hofe mit dem Finger-
nagel einzeln abgepflückt. Bei dem Abpflücken läßt man einen 1.5 Cm. langen
Stiel an der Dolde um dieselbe vor dem Auseinanderfallen zu sichern.

Bei den Weberkarden erfordert die spätere Verwendung die Belassung eines
wenigstens 25 Cm. langen Stengelstückes an dem Kopfe. Die Köpfe werden nach
dem Abblühen, ebenso wie die Dolden des Fenchels, die Rosen der Sonnenblume,
die Mohnköpfe etc. in dem Maße als die Samen in den Fruchtständen nach und
nach ausreifen, durch Abschneiden vom Stengel geerntet.

Zuckerrübenkerne werden häufig mit dem Stengel geerntet und nach dem Trocknen
durch Dreschen und Abpflücken von demselben getrennt. Bei besonders werthvollen
Sorten pflegt man jedoch die Kerne auch unmittelbar, sowie sie nach und nach reifen,
von dem Stengeln der stehenden Pflanze abzubrechen.

Der Fruchtstand allein ohne Stengelstück wird nur bei dem Mais und den
kürbisartigen Gewächsen von dem stehenbleibenden Stamme abgebrochen. Von den
geernteten Maiskolben werden schließlich die Körner, nach dem Trocknen im Freien
oder in besonders eingerichteten Trockenhäusern, durch den Dreschflegel oder durch
Abstreifen mit einem stumpfen Messer oder durch Maisentkörnungsmaschinen von
der Fruchtspindel abgetrennt. --

Mit der Besprechung der Verfahrungsweisen bei der Ernte einzelner Pflanzen-
theile haben wir schon das Gebiet des besonderen Pflanzenbaues berührt und sind
daher am Schlusse des allgemeinen Ackerbaues angelangt.


Pierer'sche Hofbuchdruckerei, Stephan Geibel & Co. in Altenburg.

Die Ernte.

Bei dem Hopfen werden z. B. die mit reifen Dolden beſetzten Ranken von
dem Stocke abgetrennt, in 0.5 Meter lange Stücke geſchnitten und von dieſen die
Dolden an einem geeigneten Platze am Felde ſelbſt oder im Hofe mit dem Finger-
nagel einzeln abgepflückt. Bei dem Abpflücken läßt man einen 1.5 Cm. langen
Stiel an der Dolde um dieſelbe vor dem Auseinanderfallen zu ſichern.

Bei den Weberkarden erfordert die ſpätere Verwendung die Belaſſung eines
wenigſtens 25 Cm. langen Stengelſtückes an dem Kopfe. Die Köpfe werden nach
dem Abblühen, ebenſo wie die Dolden des Fenchels, die Roſen der Sonnenblume,
die Mohnköpfe ꝛc. in dem Maße als die Samen in den Fruchtſtänden nach und
nach ausreifen, durch Abſchneiden vom Stengel geerntet.

Zuckerrübenkerne werden häufig mit dem Stengel geerntet und nach dem Trocknen
durch Dreſchen und Abpflücken von demſelben getrennt. Bei beſonders werthvollen
Sorten pflegt man jedoch die Kerne auch unmittelbar, ſowie ſie nach und nach reifen,
von dem Stengeln der ſtehenden Pflanze abzubrechen.

Der Fruchtſtand allein ohne Stengelſtück wird nur bei dem Mais und den
kürbisartigen Gewächſen von dem ſtehenbleibenden Stamme abgebrochen. Von den
geernteten Maiskolben werden ſchließlich die Körner, nach dem Trocknen im Freien
oder in beſonders eingerichteten Trockenhäuſern, durch den Dreſchflegel oder durch
Abſtreifen mit einem ſtumpfen Meſſer oder durch Maisentkörnungsmaſchinen von
der Fruchtſpindel abgetrennt. —

Mit der Beſprechung der Verfahrungsweiſen bei der Ernte einzelner Pflanzen-
theile haben wir ſchon das Gebiet des beſonderen Pflanzenbaues berührt und ſind
daher am Schluſſe des allgemeinen Ackerbaues angelangt.


Pierer'ſche Hofbuchdruckerei, Stephan Geibel & Co. in Altenburg.

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[297/0315] Die Ernte. Bei dem Hopfen werden z. B. die mit reifen Dolden beſetzten Ranken von dem Stocke abgetrennt, in 0.5 Meter lange Stücke geſchnitten und von dieſen die Dolden an einem geeigneten Platze am Felde ſelbſt oder im Hofe mit dem Finger- nagel einzeln abgepflückt. Bei dem Abpflücken läßt man einen 1.5 Cm. langen Stiel an der Dolde um dieſelbe vor dem Auseinanderfallen zu ſichern. Bei den Weberkarden erfordert die ſpätere Verwendung die Belaſſung eines wenigſtens 25 Cm. langen Stengelſtückes an dem Kopfe. Die Köpfe werden nach dem Abblühen, ebenſo wie die Dolden des Fenchels, die Roſen der Sonnenblume, die Mohnköpfe ꝛc. in dem Maße als die Samen in den Fruchtſtänden nach und nach ausreifen, durch Abſchneiden vom Stengel geerntet. Zuckerrübenkerne werden häufig mit dem Stengel geerntet und nach dem Trocknen durch Dreſchen und Abpflücken von demſelben getrennt. Bei beſonders werthvollen Sorten pflegt man jedoch die Kerne auch unmittelbar, ſowie ſie nach und nach reifen, von dem Stengeln der ſtehenden Pflanze abzubrechen. Der Fruchtſtand allein ohne Stengelſtück wird nur bei dem Mais und den kürbisartigen Gewächſen von dem ſtehenbleibenden Stamme abgebrochen. Von den geernteten Maiskolben werden ſchließlich die Körner, nach dem Trocknen im Freien oder in beſonders eingerichteten Trockenhäuſern, durch den Dreſchflegel oder durch Abſtreifen mit einem ſtumpfen Meſſer oder durch Maisentkörnungsmaſchinen von der Fruchtſpindel abgetrennt. — Mit der Beſprechung der Verfahrungsweiſen bei der Ernte einzelner Pflanzen- theile haben wir ſchon das Gebiet des beſonderen Pflanzenbaues berührt und ſind daher am Schluſſe des allgemeinen Ackerbaues angelangt. Pierer'ſche Hofbuchdruckerei, Stephan Geibel & Co. in Altenburg.

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft01_1875/315>, abgerufen am 22.11.2024.