Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875.Allgemeine Ackerbaulehre. Diese Ausbildung wird zu ungleichen Zeiten eintreten je nachdem, 1. die ganze 1. Die Mähmaschine. Je nach der abzumähenden Fruchtart unterscheidet man 1. Gras-, 2. Getreide- Der Wagen dient zur Befestigung der einzelnen Theile der Mähmaschine [Abbildung]
Fig. 91. gelagert ist. Die meisten Getreide-Howard's "European"-Getreidemähmaschine mähmaschinen werden mit einem 70--80 Cm. hohen Fahrrade, die Grasmähmaschinen mit zwei Rädern versehen. Es ist jedoch auch bei Getreidemähmaschinen wegen dem leichteren Betriebe des Schneideapparates u. dem sichereren Gange der Maschine zweckmäßiger, zwei Räder anzubringen. Eine empfehlenswerthe Maschine dieser Art ist die zweiräderige "European"- Getreidemähmaschine mit Selbst- ablage von H. & F. Howard -- Bedford, Fig. 91. Dieselbe zeichnet sich dadurch aus, daß die Fahrradachse nicht wie sonst üblich, sondern in starken Doppelgelenken gelagert ist, so daß die Fahrräder jeder Unebenheit (Abhänge, Wasserfurchen etc.) des Bodens ohne Störung der Arbeit folgen können. Von Wichtigkeit für den Aufwand an Zugkraft ist die Anordnung der Deichsel. 1) E. Perels, Die Mähmaschinen. Jena 1869; W. Hecke u. G. Krafft, Internationale
Getreide-Mähmaschinen-Concurrenz zu Ungar. Altenburg. Wien 1870; Dr. C. Filly, Internationale Mähmaschinen-Concurrenz bei Berlin. Berlin 1869. Allgemeine Ackerbaulehre. Dieſe Ausbildung wird zu ungleichen Zeiten eintreten je nachdem, 1. die ganze 1. Die Mähmaſchine. Je nach der abzumähenden Fruchtart unterſcheidet man 1. Gras-, 2. Getreide- Der Wagen dient zur Befeſtigung der einzelnen Theile der Mähmaſchine [Abbildung]
Fig. 91. gelagert iſt. Die meiſten Getreide-Howard's „European“-Getreidemähmaſchine mähmaſchinen werden mit einem 70—80 Cm. hohen Fahrrade, die Grasmähmaſchinen mit zwei Rädern verſehen. Es iſt jedoch auch bei Getreidemähmaſchinen wegen dem leichteren Betriebe des Schneideapparates u. dem ſichereren Gange der Maſchine zweckmäßiger, zwei Räder anzubringen. Eine empfehlenswerthe Maſchine dieſer Art iſt die zweiräderige „European“- Getreidemähmaſchine mit Selbſt- ablage von H. & F. Howard — Bedford, Fig. 91. Dieſelbe zeichnet ſich dadurch aus, daß die Fahrradachſe nicht wie ſonſt üblich, ſondern in ſtarken Doppelgelenken gelagert iſt, ſo daß die Fahrräder jeder Unebenheit (Abhänge, Waſſerfurchen ꝛc.) des Bodens ohne Störung der Arbeit folgen können. Von Wichtigkeit für den Aufwand an Zugkraft iſt die Anordnung der Deichſel. 1) E. Perels, Die Mähmaſchinen. Jena 1869; W. Hecke u. G. Krafft, Internationale
Getreide-Mähmaſchinen-Concurrenz zu Ungar. Altenburg. Wien 1870; Dr. C. Filly, Internationale Mähmaſchinen-Concurrenz bei Berlin. Berlin 1869. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0264" n="246"/> <fw place="top" type="header">Allgemeine Ackerbaulehre.</fw><lb/> <p>Dieſe Ausbildung wird zu ungleichen Zeiten eintreten je nachdem, 1. die ganze<lb/> noch grüne Pflanze oder 2. die Frucht und das Stroh oder 3. die Knollen und<lb/> Wurzeln oder ſchließlich nur 4. einzelne Theile der Pflanze, wie die Samen, die<lb/> Blüthen, die Stengel, Blätter ꝛc. zu gewinnen ſind.</p><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">1. Die Mähmaſchine.</hi> </head><lb/> <p>Je nach der abzumähenden Fruchtart unterſcheidet man 1. Gras-, 2. Getreide-<lb/> und 3. combinirte Mähmaſchinen Letztere eignen ſich ebenſo zum Schneiden von<lb/> Gras als von Getreide. Alle Mähmaſchinen <note place="foot" n="1)">E. Perels, Die Mähmaſchinen. Jena 1869; W. Hecke u. G. Krafft, Internationale<lb/> Getreide-Mähmaſchinen-Concurrenz zu Ungar. Altenburg. Wien 1870; <hi rendition="#aq">Dr.</hi> C. Filly,<lb/> Internationale Mähmaſchinen-Concurrenz bei Berlin. Berlin 1869.</note> beſtehen aus 1. dem Wagen, 2. der<lb/> Betriebsvorrichtung und 3. dem Schneideapparat, zu welchem bei vielen Getreide-<lb/> erntemaſchinen noch 4. der Ablegeapparat hinzukommt.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Wagen</hi> dient zur Befeſtigung der einzelnen Theile der Mähmaſchine<lb/> und zur Aufnahme des Betriebsmechanismus für den Schneide- und Ablegeapparat.<lb/> Er beſteht aus den Fahrrädern und dem Geſtelle, in welchem der Betriebsmechanismus<lb/><figure><head>Fig. 91. </head><p>Howard's „European“-Getreidemähmaſchine<lb/> mit Selbſtablage, zwei Fahrrädern u. Kutſcherſitz außerhalb<lb/> am Geſtelle. — Gewicht 470 Kilo, Geſammtbreite 2.6 Meter;<lb/> Preis mit 2 Meſſern und Werkzeugkaſten 640 Mark, 320 fl.</p></figure><lb/> gelagert iſt. Die meiſten Getreide-<lb/> mähmaſchinen werden mit einem<lb/> 70—80 Cm. hohen Fahrrade,<lb/> die Grasmähmaſchinen mit zwei<lb/> Rädern verſehen. Es iſt jedoch<lb/> auch bei Getreidemähmaſchinen<lb/> wegen dem leichteren Betriebe des<lb/> Schneideapparates u. dem ſichereren<lb/> Gange der Maſchine zweckmäßiger,<lb/> zwei Räder anzubringen. Eine<lb/> empfehlenswerthe Maſchine dieſer<lb/> Art iſt die zweiräderige „European“-<lb/> Getreidemähmaſchine mit Selbſt-<lb/> ablage von H. & F. Howard —<lb/> Bedford, Fig. 91. Dieſelbe<lb/> zeichnet ſich dadurch aus, daß die<lb/> Fahrradachſe nicht wie ſonſt üblich,<lb/> ſondern in ſtarken Doppelgelenken gelagert iſt, ſo daß die Fahrräder jeder Unebenheit<lb/> (Abhänge, Waſſerfurchen ꝛc.) des Bodens ohne Störung der Arbeit folgen können.</p><lb/> <p>Von Wichtigkeit für den Aufwand an Zugkraft iſt die Anordnung der Deichſel.<lb/> Bei einräderigen Maſchinen vertheilen ſich die Widerſtände beſſer, wenn die Deichſel<lb/> zwiſchen dem Fahrrade und dem Schneideapparate, bei zweiräderigen Maſchinen wenn<lb/> die Deichſel zwiſchen beiden Fahrrädern angebracht iſt. Am ungünſtigſten iſt die An-<lb/> ordnung der Deichſel außer dem Fahrrade, indem dann die Tendenz der Maſchine<lb/> ſich gegen die Frucht zu drehen am ſtärkſten hervortritt.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [246/0264]
Allgemeine Ackerbaulehre.
Dieſe Ausbildung wird zu ungleichen Zeiten eintreten je nachdem, 1. die ganze
noch grüne Pflanze oder 2. die Frucht und das Stroh oder 3. die Knollen und
Wurzeln oder ſchließlich nur 4. einzelne Theile der Pflanze, wie die Samen, die
Blüthen, die Stengel, Blätter ꝛc. zu gewinnen ſind.
1. Die Mähmaſchine.
Je nach der abzumähenden Fruchtart unterſcheidet man 1. Gras-, 2. Getreide-
und 3. combinirte Mähmaſchinen Letztere eignen ſich ebenſo zum Schneiden von
Gras als von Getreide. Alle Mähmaſchinen 1) beſtehen aus 1. dem Wagen, 2. der
Betriebsvorrichtung und 3. dem Schneideapparat, zu welchem bei vielen Getreide-
erntemaſchinen noch 4. der Ablegeapparat hinzukommt.
Der Wagen dient zur Befeſtigung der einzelnen Theile der Mähmaſchine
und zur Aufnahme des Betriebsmechanismus für den Schneide- und Ablegeapparat.
Er beſteht aus den Fahrrädern und dem Geſtelle, in welchem der Betriebsmechanismus
[Abbildung Fig. 91. Howard's „European“-Getreidemähmaſchine
mit Selbſtablage, zwei Fahrrädern u. Kutſcherſitz außerhalb
am Geſtelle. — Gewicht 470 Kilo, Geſammtbreite 2.6 Meter;
Preis mit 2 Meſſern und Werkzeugkaſten 640 Mark, 320 fl.]
gelagert iſt. Die meiſten Getreide-
mähmaſchinen werden mit einem
70—80 Cm. hohen Fahrrade,
die Grasmähmaſchinen mit zwei
Rädern verſehen. Es iſt jedoch
auch bei Getreidemähmaſchinen
wegen dem leichteren Betriebe des
Schneideapparates u. dem ſichereren
Gange der Maſchine zweckmäßiger,
zwei Räder anzubringen. Eine
empfehlenswerthe Maſchine dieſer
Art iſt die zweiräderige „European“-
Getreidemähmaſchine mit Selbſt-
ablage von H. & F. Howard —
Bedford, Fig. 91. Dieſelbe
zeichnet ſich dadurch aus, daß die
Fahrradachſe nicht wie ſonſt üblich,
ſondern in ſtarken Doppelgelenken gelagert iſt, ſo daß die Fahrräder jeder Unebenheit
(Abhänge, Waſſerfurchen ꝛc.) des Bodens ohne Störung der Arbeit folgen können.
Von Wichtigkeit für den Aufwand an Zugkraft iſt die Anordnung der Deichſel.
Bei einräderigen Maſchinen vertheilen ſich die Widerſtände beſſer, wenn die Deichſel
zwiſchen dem Fahrrade und dem Schneideapparate, bei zweiräderigen Maſchinen wenn
die Deichſel zwiſchen beiden Fahrrädern angebracht iſt. Am ungünſtigſten iſt die An-
ordnung der Deichſel außer dem Fahrrade, indem dann die Tendenz der Maſchine
ſich gegen die Frucht zu drehen am ſtärkſten hervortritt.
1) E. Perels, Die Mähmaſchinen. Jena 1869; W. Hecke u. G. Krafft, Internationale
Getreide-Mähmaſchinen-Concurrenz zu Ungar. Altenburg. Wien 1870; Dr. C. Filly,
Internationale Mähmaſchinen-Concurrenz bei Berlin. Berlin 1869.
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