Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875.Allgemeine Ackerbaulehre. Die bisher angeführten Theile der Säemaschinen, das Gestell und der Samen- Bei den Breitsäemaschinen fällt der Same entweder unmittelbar aus den [Abbildung]
Fig. 79. selben durch Regen nicht naß geworden sind. Zweck-Längsschnitt durch Smyth's mäßiger, weil gegen Naßwerden besser geschützt, ist das Fallbrett, welches zuerst von Kämmerer angewendet wurde. Dasselbe besteht aus zwei parallelen etwas abstehenden Brettern, durch welche senkrecht eine Mehr- zahl reihenweise versetzter Messingstifte (s. Fig. 73 S. 214) durchgezogen sind. Die Vertheilung des Samens, welcher in den Zwischenraum der beiden Bretter hineinfällt, erfolgt durch das Anprallen an die Stifte. Bei der Drillmaschine hat die Saatleitung Allgemeine Ackerbaulehre. Die bisher angeführten Theile der Säemaſchinen, das Geſtell und der Samen- Bei den Breitſäemaſchinen fällt der Same entweder unmittelbar aus den [Abbildung]
Fig. 79. ſelben durch Regen nicht naß geworden ſind. Zweck-Längsſchnitt durch Smyth's mäßiger, weil gegen Naßwerden beſſer geſchützt, iſt das Fallbrett, welches zuerſt von Kämmerer angewendet wurde. Daſſelbe beſteht aus zwei parallelen etwas abſtehenden Brettern, durch welche ſenkrecht eine Mehr- zahl reihenweiſe verſetzter Meſſingſtifte (ſ. Fig. 73 S. 214) durchgezogen ſind. Die Vertheilung des Samens, welcher in den Zwiſchenraum der beiden Bretter hineinfällt, erfolgt durch das Anprallen an die Stifte. Bei der Drillmaſchine hat die Saatleitung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <pb facs="#f0236" n="218"/> <fw place="top" type="header">Allgemeine Ackerbaulehre.</fw><lb/> <p>Die bisher angeführten Theile der Säemaſchinen, das Geſtell und der Samen-<lb/> kaſten, werden in gleicher Weiſe bei allen drei Säemaſchinenarten angewendet. Ein<lb/> Unterſchied ergiebt ſich erſt in der Conſtruction der <hi rendition="#g">Saatleitung.</hi></p><lb/> <p>Bei den <hi rendition="#g">Breitſäemaſchinen</hi> fällt der Same entweder unmittelbar aus den<lb/> Ausſtreuöffnungen zu Boden, beſonders dann wenn der Säekaſten ſehr nahe dem Boden<lb/> angebracht iſt, oder vorher auf ein Vertheilungs- oder Streubrett. Daſſelbe beſteht<lb/> bei der Alban'ſchen Breitſäemaſchine aus einem unter dem Säekaſten hängenden<lb/> Brette von gleicher Länge mit der Maſchine, auf welchem mit der Kante nach auf-<lb/> wärts dreieckige Holzklötzchen befeſtigt ſind. Der aus der Maſchine fallende Same<lb/> wird, an die Klötzchen auffallend, entſprechend vertheilt, jedoch nur ſo lange als die-<lb/><figure><head>Fig. 79. </head><p>Längsſchnitt durch Smyth's<lb/> teleſkopiſche Samenleitungsröhre. —<lb/><hi rendition="#aq">a</hi> Ausflußröhre aus dem Samenkaſten,<lb/><hi rendition="#aq">b<hi rendition="#sup">1</hi> b<hi rendition="#sup">3</hi></hi> doppelwandige Röhre, in welche<lb/> ſich die Röhre <hi rendition="#aq">b<hi rendition="#sup">2</hi></hi> einſchieben kann,<lb/><hi rendition="#aq">c</hi> Kugelgelenk, <hi rendition="#aq">d</hi> Querſchnitt durch den<lb/> Saatſcharhebel, <hi rendition="#aq">e</hi> Saatſchar.</p></figure><lb/> ſelben durch Regen nicht naß geworden ſind. Zweck-<lb/> mäßiger, weil gegen Naßwerden beſſer geſchützt, iſt das<lb/> Fallbrett, welches zuerſt von Kämmerer angewendet<lb/> wurde. Daſſelbe beſteht aus zwei parallelen etwas<lb/> abſtehenden Brettern, durch welche ſenkrecht eine Mehr-<lb/> zahl reihenweiſe verſetzter Meſſingſtifte (ſ. Fig. 73<lb/> S. 214) durchgezogen ſind. Die Vertheilung des<lb/> Samens, welcher in den Zwiſchenraum der beiden<lb/> Bretter hineinfällt, erfolgt durch das Anprallen an<lb/> die Stifte.</p><lb/> <p>Bei der <hi rendition="#g">Drillmaſchine</hi> hat die Saatleitung<lb/> nicht nur den Zweck, den Samen aus der Maſchine<lb/> zum Boden gelangen zu laſſen, ſondern auch denſelben<lb/> in den Boden reihenweiſe unterzubringen. Für jede<lb/> Reihe, jede Ausſtreuöffnung iſt daher eine eigene Saat-<lb/> leitung erforderlich. Dieſelbe beſteht aus einer ver-<lb/> ſchieden geſtalteten Saatröhre, welche in den mit einem<lb/> kleinen Schare verſehenen Saatſtiefel, Fig. 77 S. 217<lb/><hi rendition="#aq">k k'</hi>, ausmündet. Die Saatſtiefel ſind mit einem<lb/> am Geſtelle der Maſchine bei <hi rendition="#aq">n</hi> beweglich befeſtigten<lb/> Saatſcharhebel <hi rendition="#aq">m</hi>, welcher rückwärts durch angehängte<lb/> Gewichte <hi rendition="#aq">o</hi> beſchwert werden kann, verſehen, um den<lb/> Unebenheiten des Bodens folgen zu können. Die<lb/> ſämmtlichen Saathebel ſind an einer hölzernen durch<lb/> einen Kreuzhaspel drehbaren Welle <hi rendition="#aq">s</hi> mit Kettchen<lb/> aufgehängt, um bei Unterbrechung der Saat gleich-<lb/> zeitig aus dem Boden gehoben werden zu können<lb/> Am zweckmäßigſten ſind die in der Fig. 79 dar-<lb/> geſtellten Saatleitungen aus ineinander ſchiebbaren<lb/> Blechröhren (teleſkopiſche Saatröhren), welche mittelſt eines Kugelgelenkes mit den<lb/> Saatſtiefeln vereinigt ſind. Weniger verläßlich ſind die bei der ſonſt vielfach be-<lb/> währten Drillmaſchine von R. Garrett & Sohn—Leiſton, Fig. 80 (ſ. S. 219),<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [218/0236]
Allgemeine Ackerbaulehre.
Die bisher angeführten Theile der Säemaſchinen, das Geſtell und der Samen-
kaſten, werden in gleicher Weiſe bei allen drei Säemaſchinenarten angewendet. Ein
Unterſchied ergiebt ſich erſt in der Conſtruction der Saatleitung.
Bei den Breitſäemaſchinen fällt der Same entweder unmittelbar aus den
Ausſtreuöffnungen zu Boden, beſonders dann wenn der Säekaſten ſehr nahe dem Boden
angebracht iſt, oder vorher auf ein Vertheilungs- oder Streubrett. Daſſelbe beſteht
bei der Alban'ſchen Breitſäemaſchine aus einem unter dem Säekaſten hängenden
Brette von gleicher Länge mit der Maſchine, auf welchem mit der Kante nach auf-
wärts dreieckige Holzklötzchen befeſtigt ſind. Der aus der Maſchine fallende Same
wird, an die Klötzchen auffallend, entſprechend vertheilt, jedoch nur ſo lange als die-
[Abbildung Fig. 79. Längsſchnitt durch Smyth's
teleſkopiſche Samenleitungsröhre. —
a Ausflußröhre aus dem Samenkaſten,
b1 b3 doppelwandige Röhre, in welche
ſich die Röhre b2 einſchieben kann,
c Kugelgelenk, d Querſchnitt durch den
Saatſcharhebel, e Saatſchar.]
ſelben durch Regen nicht naß geworden ſind. Zweck-
mäßiger, weil gegen Naßwerden beſſer geſchützt, iſt das
Fallbrett, welches zuerſt von Kämmerer angewendet
wurde. Daſſelbe beſteht aus zwei parallelen etwas
abſtehenden Brettern, durch welche ſenkrecht eine Mehr-
zahl reihenweiſe verſetzter Meſſingſtifte (ſ. Fig. 73
S. 214) durchgezogen ſind. Die Vertheilung des
Samens, welcher in den Zwiſchenraum der beiden
Bretter hineinfällt, erfolgt durch das Anprallen an
die Stifte.
Bei der Drillmaſchine hat die Saatleitung
nicht nur den Zweck, den Samen aus der Maſchine
zum Boden gelangen zu laſſen, ſondern auch denſelben
in den Boden reihenweiſe unterzubringen. Für jede
Reihe, jede Ausſtreuöffnung iſt daher eine eigene Saat-
leitung erforderlich. Dieſelbe beſteht aus einer ver-
ſchieden geſtalteten Saatröhre, welche in den mit einem
kleinen Schare verſehenen Saatſtiefel, Fig. 77 S. 217
k k', ausmündet. Die Saatſtiefel ſind mit einem
am Geſtelle der Maſchine bei n beweglich befeſtigten
Saatſcharhebel m, welcher rückwärts durch angehängte
Gewichte o beſchwert werden kann, verſehen, um den
Unebenheiten des Bodens folgen zu können. Die
ſämmtlichen Saathebel ſind an einer hölzernen durch
einen Kreuzhaspel drehbaren Welle s mit Kettchen
aufgehängt, um bei Unterbrechung der Saat gleich-
zeitig aus dem Boden gehoben werden zu können
Am zweckmäßigſten ſind die in der Fig. 79 dar-
geſtellten Saatleitungen aus ineinander ſchiebbaren
Blechröhren (teleſkopiſche Saatröhren), welche mittelſt eines Kugelgelenkes mit den
Saatſtiefeln vereinigt ſind. Weniger verläßlich ſind die bei der ſonſt vielfach be-
währten Drillmaſchine von R. Garrett & Sohn—Leiſton, Fig. 80 (ſ. S. 219),
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