Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875.Allgemeine Ackerbaulehre. Die Anwendung der Egge ist eine sehr vielseitige. Bei der Vorbereitung des [Abbildung]
Fig. 55. krümeln und zu mischen, den Boden zu ebenen, damit der Dünger leichter ausgebreitetZickzackegge von Clayton & Shuttleworth -- Wien. -- Nr. 3 leichte Gattung. Breite werden kann. Es wird so oft geeggt, als aufkeimendes Unkraut zu vertilgen ist. Das Unkraut wird dabei mit den durch den Pflug an die Oberfläche gebrachten unzersetzten Stoppeln, Düngertheilen etc. gesammelt. Die Egge muß daher zeitweilig durch Heben des rückwärtigen Rahmentheiles von dem zusammengebrachten Geniste gereinigt werden, welches dann vom Felde abgeführt und auf den Composthaufen gegeben wird. Um den besten Erfolg zu erzielen, muß jedoch der richtige Zeitpunkt zum Eggen abgewartet werden. Es ist dies um so leichter möglich, als mit der Egge in einem Tage eine ziemliche Fläche bearbeitet werden kann. Der günstigste Zeitpunkt zum Eggen hängt noch vielmehr als wie beim Pflügen von dem Feuchtig- keitszustande des Bodens ab. Derselbe darf nicht so bedeutend sein, daß sich die einzelnen Schollen schneiden lassen oder die Erde schmiert, sondern die einzelnen Erd- theilchen müssen sich zerkrümeln lassen. Wäre das Feld zu feucht, so würde das Zusammentreten desselben durch die Zugthiere um so nachtheiliger werden. Ist das Feld zu trocken, so ist der Erfolg gleichfalls durch die Verhärtung der Schollen abgeschwächt, wenn sich auch dann das Unkraut leichter entfernen läßt. Um diese Verhärtung, besonders bei bindigen Bodenarten zu vermeiden, muß daher in diesem Falle gleich nach dem Pflug das Feld abgeeggt werden. Das gepflügte Land kann nicht unmittelbar zur Saat verwendet werden, sondern Allgemeine Ackerbaulehre. Die Anwendung der Egge iſt eine ſehr vielſeitige. Bei der Vorbereitung des [Abbildung]
Fig. 55. krümeln und zu miſchen, den Boden zu ebenen, damit der Dünger leichter ausgebreitetZickzackegge von Clayton & Shuttleworth — Wien. — Nr. 3 leichte Gattung. Breite werden kann. Es wird ſo oft geeggt, als aufkeimendes Unkraut zu vertilgen iſt. Das Unkraut wird dabei mit den durch den Pflug an die Oberfläche gebrachten unzerſetzten Stoppeln, Düngertheilen ꝛc. geſammelt. Die Egge muß daher zeitweilig durch Heben des rückwärtigen Rahmentheiles von dem zuſammengebrachten Geniſte gereinigt werden, welches dann vom Felde abgeführt und auf den Compoſthaufen gegeben wird. Um den beſten Erfolg zu erzielen, muß jedoch der richtige Zeitpunkt zum Eggen abgewartet werden. Es iſt dies um ſo leichter möglich, als mit der Egge in einem Tage eine ziemliche Fläche bearbeitet werden kann. Der günſtigſte Zeitpunkt zum Eggen hängt noch vielmehr als wie beim Pflügen von dem Feuchtig- keitszuſtande des Bodens ab. Derſelbe darf nicht ſo bedeutend ſein, daß ſich die einzelnen Schollen ſchneiden laſſen oder die Erde ſchmiert, ſondern die einzelnen Erd- theilchen müſſen ſich zerkrümeln laſſen. Wäre das Feld zu feucht, ſo würde das Zuſammentreten deſſelben durch die Zugthiere um ſo nachtheiliger werden. Iſt das Feld zu trocken, ſo iſt der Erfolg gleichfalls durch die Verhärtung der Schollen abgeſchwächt, wenn ſich auch dann das Unkraut leichter entfernen läßt. Um dieſe Verhärtung, beſonders bei bindigen Bodenarten zu vermeiden, muß daher in dieſem Falle gleich nach dem Pflug das Feld abgeeggt werden. Das gepflügte Land kann nicht unmittelbar zur Saat verwendet werden, ſondern <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0158" n="140"/> <fw place="top" type="header">Allgemeine Ackerbaulehre.</fw><lb/> <p>Die Anwendung der Egge iſt eine ſehr vielſeitige. Bei der Vorbereitung des<lb/> Feldes zur Saat wird zwiſchen je zwei Pflugfahrten geeggt, um die Schollen, welche<lb/> ſonſt unzerbrochen untergepflügt würden, zu verkleinern, die oberſte Ackerkrume zu<lb/><figure><head>Fig. 55. </head><p>Zickzackegge von Clayton & Shuttleworth — Wien. — Nr. 3 leichte Gattung. Breite<lb/> 3 Meter, 60 Zinken in 3 Eggenſätzen, Strichweite 5 Cm., Gewicht 84 Kilogr., Belaſtung eines Zinkens<lb/> 1.4 Kilogr., Preis 100 Mark, 50 fl.; Nr. 4 ſchwere Gattung 120 Mark, 60 fl.</p></figure><lb/> krümeln und zu miſchen, den Boden zu ebenen, damit der Dünger leichter ausgebreitet<lb/> werden kann. Es wird ſo oft geeggt, als aufkeimendes Unkraut zu vertilgen iſt.<lb/> Das Unkraut wird dabei mit den durch den Pflug an die Oberfläche gebrachten<lb/> unzerſetzten Stoppeln, Düngertheilen ꝛc. geſammelt. Die Egge muß daher zeitweilig<lb/> durch Heben des rückwärtigen Rahmentheiles von dem zuſammengebrachten Geniſte<lb/> gereinigt werden, welches dann vom Felde abgeführt und auf den Compoſthaufen<lb/> gegeben wird. Um den beſten Erfolg zu erzielen, muß jedoch der richtige Zeitpunkt<lb/> zum Eggen abgewartet werden. Es iſt dies um ſo leichter möglich, als mit der<lb/> Egge in einem Tage eine ziemliche Fläche bearbeitet werden kann. Der günſtigſte<lb/> Zeitpunkt zum Eggen hängt noch vielmehr als wie beim Pflügen von dem Feuchtig-<lb/> keitszuſtande des Bodens ab. Derſelbe darf nicht ſo bedeutend ſein, daß ſich die<lb/> einzelnen Schollen ſchneiden laſſen oder die Erde ſchmiert, ſondern die einzelnen Erd-<lb/> theilchen müſſen ſich zerkrümeln laſſen. Wäre das Feld zu feucht, ſo würde das<lb/> Zuſammentreten deſſelben durch die Zugthiere um ſo nachtheiliger werden. Iſt<lb/> das Feld zu trocken, ſo iſt der Erfolg gleichfalls durch die Verhärtung der Schollen<lb/> abgeſchwächt, wenn ſich auch dann das Unkraut leichter entfernen läßt. Um dieſe<lb/> Verhärtung, beſonders bei bindigen Bodenarten zu vermeiden, muß daher in dieſem<lb/> Falle gleich nach dem Pflug das Feld abgeeggt werden.</p><lb/> <p>Das gepflügte Land kann nicht unmittelbar zur Saat verwendet werden, ſondern<lb/> muß vorher durch die Egge oft mehrmals verkleinert und geklärt werden. Bei der<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [140/0158]
Allgemeine Ackerbaulehre.
Die Anwendung der Egge iſt eine ſehr vielſeitige. Bei der Vorbereitung des
Feldes zur Saat wird zwiſchen je zwei Pflugfahrten geeggt, um die Schollen, welche
ſonſt unzerbrochen untergepflügt würden, zu verkleinern, die oberſte Ackerkrume zu
[Abbildung Fig. 55. Zickzackegge von Clayton & Shuttleworth — Wien. — Nr. 3 leichte Gattung. Breite
3 Meter, 60 Zinken in 3 Eggenſätzen, Strichweite 5 Cm., Gewicht 84 Kilogr., Belaſtung eines Zinkens
1.4 Kilogr., Preis 100 Mark, 50 fl.; Nr. 4 ſchwere Gattung 120 Mark, 60 fl.]
krümeln und zu miſchen, den Boden zu ebenen, damit der Dünger leichter ausgebreitet
werden kann. Es wird ſo oft geeggt, als aufkeimendes Unkraut zu vertilgen iſt.
Das Unkraut wird dabei mit den durch den Pflug an die Oberfläche gebrachten
unzerſetzten Stoppeln, Düngertheilen ꝛc. geſammelt. Die Egge muß daher zeitweilig
durch Heben des rückwärtigen Rahmentheiles von dem zuſammengebrachten Geniſte
gereinigt werden, welches dann vom Felde abgeführt und auf den Compoſthaufen
gegeben wird. Um den beſten Erfolg zu erzielen, muß jedoch der richtige Zeitpunkt
zum Eggen abgewartet werden. Es iſt dies um ſo leichter möglich, als mit der
Egge in einem Tage eine ziemliche Fläche bearbeitet werden kann. Der günſtigſte
Zeitpunkt zum Eggen hängt noch vielmehr als wie beim Pflügen von dem Feuchtig-
keitszuſtande des Bodens ab. Derſelbe darf nicht ſo bedeutend ſein, daß ſich die
einzelnen Schollen ſchneiden laſſen oder die Erde ſchmiert, ſondern die einzelnen Erd-
theilchen müſſen ſich zerkrümeln laſſen. Wäre das Feld zu feucht, ſo würde das
Zuſammentreten deſſelben durch die Zugthiere um ſo nachtheiliger werden. Iſt
das Feld zu trocken, ſo iſt der Erfolg gleichfalls durch die Verhärtung der Schollen
abgeſchwächt, wenn ſich auch dann das Unkraut leichter entfernen läßt. Um dieſe
Verhärtung, beſonders bei bindigen Bodenarten zu vermeiden, muß daher in dieſem
Falle gleich nach dem Pflug das Feld abgeeggt werden.
Das gepflügte Land kann nicht unmittelbar zur Saat verwendet werden, ſondern
muß vorher durch die Egge oft mehrmals verkleinert und geklärt werden. Bei der
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