Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892.sich hier gegenseitig dahin unterstützen, dass sie die Ersetzung der Tabelle XX. [Tabelle] Dagegen stellt sich heraus, dass in der That gerade die am Tage sich hier gegenseitig dahin unterstützen, dass sie die Ersetzung der Tabelle XX. [Tabelle] Dagegen stellt sich heraus, dass in der That gerade die am Tage <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0078" n="62"/> sich hier gegenseitig dahin unterstützen, dass sie die Ersetzung der<lb/> begrifflichen Verbindung durch die mechanische bewirken. Eine nähere<lb/> Betrachtung der Versuchsprotokolle lässt erkennen, dass die am 3*.<lb/> Tage neu auftretenden Vorstellungen wesentlich <hi rendition="#g">Klangassocia-<lb/> tionen</hi> sind. Nicht weniger als 32 der neuen Associationen gehören<lb/> dieser Gruppe an, während z. B. am Tage 2 mit seinen 55 neuen<lb/> Vorstellungen nur 7 Klangassociationen zu verzeichnen waren. In<lb/> keinem der späteren Alkoholversuche lässt sich unter den wenigen<lb/> neuen Associationen ein Ueberwiegen der äusseren Verknüpfungen<lb/> nachweisen, wie die folgende Tabelle darthut:</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Tabelle</hi> XX.</hi> </p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>Dagegen stellt sich heraus, dass in der That gerade die am Tage<lb/> 3* so sehr in den Vordergrund tretenden Klangassociationen vorwie-<lb/> gend an die Stelle von inneren Associationen der vorhergehenden Tage<lb/> getreten sind. Während die äusseren Vorstellungsverbindungen am<lb/> 2. Tage überhaupt 42,4 % betrugen, waren unter jenen Beobachtungen,<lb/> aus denen die 32 Klangassociationen des 3. Tages hervorgingen, nur<lb/> 10, d. h. 31,2 % äussere Associationen; in 22 Fällen dagegen wurden<lb/> bestehende begriffliche Verbindungen in Klangassociationen umgesetzt.<lb/> Die inneren Associationen haben also hier eine geringere, die äusseren<lb/> eine grössere Festigkeit gegenüber dem Alkohol dargeboten; die all-<lb/> mähliche Umwandlung der Verbindungen aus jener in diese Form,<lb/> die sich freilich in den Procentsätzen der Tabelle XVIII nicht aus-<lb/> drücken kann, würde daher den Gegensatz des ersten zu den späteren<lb/> Alkoholversuchen in befriedigender Weise erklären. Dem entspricht<lb/> auch der Umstand, dass am Tage 3* von den äusseren Associationen<lb/> des vorhergegangenen Versuches 36,0, von den inneren dagegen 40,7 %<lb/> durch gänzlich neue Vorstellungsverbindungen ersetzt wurden. Dieses<lb/> Verhalten ist um so auffallender, als sich sonst im Verlaufe der Ver-<lb/> suchsperiode ein fortschreitendes Anwachsen der inneren Associationen<lb/> beobachten liess, welches bei dem immer geringer werdenden Zuwachs<lb/> neuer Vorstellungen nur auf einer grösseren Festigkeit der inneren<lb/> Associationen im Allgemeinen beruhen kann. Die Neigung des Alko-<lb/> hols, vorzugsweise die an sich festeren inneren Vorstellungsverbindungen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [62/0078]
sich hier gegenseitig dahin unterstützen, dass sie die Ersetzung der
begrifflichen Verbindung durch die mechanische bewirken. Eine nähere
Betrachtung der Versuchsprotokolle lässt erkennen, dass die am 3*.
Tage neu auftretenden Vorstellungen wesentlich Klangassocia-
tionen sind. Nicht weniger als 32 der neuen Associationen gehören
dieser Gruppe an, während z. B. am Tage 2 mit seinen 55 neuen
Vorstellungen nur 7 Klangassociationen zu verzeichnen waren. In
keinem der späteren Alkoholversuche lässt sich unter den wenigen
neuen Associationen ein Ueberwiegen der äusseren Verknüpfungen
nachweisen, wie die folgende Tabelle darthut:
Tabelle XX.
Dagegen stellt sich heraus, dass in der That gerade die am Tage
3* so sehr in den Vordergrund tretenden Klangassociationen vorwie-
gend an die Stelle von inneren Associationen der vorhergehenden Tage
getreten sind. Während die äusseren Vorstellungsverbindungen am
2. Tage überhaupt 42,4 % betrugen, waren unter jenen Beobachtungen,
aus denen die 32 Klangassociationen des 3. Tages hervorgingen, nur
10, d. h. 31,2 % äussere Associationen; in 22 Fällen dagegen wurden
bestehende begriffliche Verbindungen in Klangassociationen umgesetzt.
Die inneren Associationen haben also hier eine geringere, die äusseren
eine grössere Festigkeit gegenüber dem Alkohol dargeboten; die all-
mähliche Umwandlung der Verbindungen aus jener in diese Form,
die sich freilich in den Procentsätzen der Tabelle XVIII nicht aus-
drücken kann, würde daher den Gegensatz des ersten zu den späteren
Alkoholversuchen in befriedigender Weise erklären. Dem entspricht
auch der Umstand, dass am Tage 3* von den äusseren Associationen
des vorhergegangenen Versuches 36,0, von den inneren dagegen 40,7 %
durch gänzlich neue Vorstellungsverbindungen ersetzt wurden. Dieses
Verhalten ist um so auffallender, als sich sonst im Verlaufe der Ver-
suchsperiode ein fortschreitendes Anwachsen der inneren Associationen
beobachten liess, welches bei dem immer geringer werdenden Zuwachs
neuer Vorstellungen nur auf einer grösseren Festigkeit der inneren
Associationen im Allgemeinen beruhen kann. Die Neigung des Alko-
hols, vorzugsweise die an sich festeren inneren Vorstellungsverbindungen
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