Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892.Erscheinung auch noch in Gruppe II fort. Die Tage 4 und 10 weisen Bei dieser Betrachtungsweise ist jedoch wol zu berücksichtigen, [Tabelle] Wie zu erwarten war, sinken die Zahlen anfangs rasch, später Bei den letzten 4 Alkoholversuchen ist ein häufigeres Auftreten Erscheinung auch noch in Gruppe II fort. Die Tage 4 und 10 weisen Bei dieser Betrachtungsweise ist jedoch wol zu berücksichtigen, [Tabelle] Wie zu erwarten war, sinken die Zahlen anfangs rasch, später Bei den letzten 4 Alkoholversuchen ist ein häufigeres Auftreten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0076" n="60"/> Erscheinung auch noch in Gruppe II fort. Die Tage 4 und 10 weisen<lb/> im Vergleich mit den übrigen Normaltagen (abgesehen von 1) eben-<lb/> falls ziemlich hohe Werthe auf, namentlich in den ersten beiden Gruppen;<lb/> sie bilden, wie auch früher schon erwähnt, gewissermassen den Ueber-<lb/> gang von den Normalreihen zu den Alkoholversuchen.</p><lb/> <p>Bei dieser Betrachtungsweise ist jedoch wol zu berücksichtigen,<lb/> dass hier überall die späteren Versuchstage in sehr bedeutendem<lb/> Masse durch die früheren beeinflusst sind, dass sich zufällige Vor-<lb/> kommnisse der ersten Versuchsperiode nach und nach fixiren und da-<lb/> durch Gesetzmässigkeiten vortäuschen können. Aus diesem Grunde<lb/> sind die angeführten Zahlen nur unter Vorbehalt für das Studium<lb/> unserer Frage zu verwerthen. Jedenfalls ist es nothwendig, gleich-<lb/> zeitig sich über die Bedeutung des Uebungseinflusses in den vor-<lb/> liegenden Versuchen einigermassen Rechenschaft zu geben. Zur<lb/> Würdigung desselben kann uns die Zahl der an jedem Versuchs-<lb/> tage auftretenden <hi rendition="#g">neuen</hi>, bisher noch nicht dagewesenen Vorstellun-<lb/> gen dienen, da diese Zahl offenbar in umgekehrtem Verhältnisse zu<lb/> der Festigkeit der bis dahin gebildeten Verbindungen steht. Die all-<lb/> gemeine Häufigkeit der neuen Associationen für die einzelnen Tage<lb/> zeigt die folgende Uebersicht:</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>Wie zu erwarten war, sinken die Zahlen anfangs rasch, später<lb/> langsamer, bis am 17. Tage nur 4—5 % der gesammten Associationen<lb/> noch nicht fixirt sind.</p><lb/> <p>Bei den letzten 4 Alkoholversuchen ist ein häufigeres Auftreten<lb/> neuer Associationen nicht nachzuweisen, eher das Gegentheil. Wir<lb/> müssen daraus schliessen, dass die Umwandlung innerer in äussere<lb/> Associationen, wie sie uns namentlich die Gruppe I der Tabelle XVIII<lb/> zeigt, jedenfalls nicht ausschliesslich durch das Auftreten ganz <hi rendition="#g">neuer</hi><lb/> äusserer Vorstellungsverbindungen sich vollzieht, sondern dass vielfach<lb/> unter dem Einflusse des Alkohols von mehreren bis dahin mit einander<lb/> wechselnden Associationen nur diejenige am leichtesten ausgelöst<lb/> wurde, welche mit dem Reizworte durch ein mehr äusserliches Band<lb/> verknüpft war. Für diese Auffassung spricht auch das Verhalten der<lb/> Gruppe III. Nachdem hier am ersten Tage zufällig wenig äussere<lb/> Associationen gebildet worden waren, hält sich auch späterhin die<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [60/0076]
Erscheinung auch noch in Gruppe II fort. Die Tage 4 und 10 weisen
im Vergleich mit den übrigen Normaltagen (abgesehen von 1) eben-
falls ziemlich hohe Werthe auf, namentlich in den ersten beiden Gruppen;
sie bilden, wie auch früher schon erwähnt, gewissermassen den Ueber-
gang von den Normalreihen zu den Alkoholversuchen.
Bei dieser Betrachtungsweise ist jedoch wol zu berücksichtigen,
dass hier überall die späteren Versuchstage in sehr bedeutendem
Masse durch die früheren beeinflusst sind, dass sich zufällige Vor-
kommnisse der ersten Versuchsperiode nach und nach fixiren und da-
durch Gesetzmässigkeiten vortäuschen können. Aus diesem Grunde
sind die angeführten Zahlen nur unter Vorbehalt für das Studium
unserer Frage zu verwerthen. Jedenfalls ist es nothwendig, gleich-
zeitig sich über die Bedeutung des Uebungseinflusses in den vor-
liegenden Versuchen einigermassen Rechenschaft zu geben. Zur
Würdigung desselben kann uns die Zahl der an jedem Versuchs-
tage auftretenden neuen, bisher noch nicht dagewesenen Vorstellun-
gen dienen, da diese Zahl offenbar in umgekehrtem Verhältnisse zu
der Festigkeit der bis dahin gebildeten Verbindungen steht. Die all-
gemeine Häufigkeit der neuen Associationen für die einzelnen Tage
zeigt die folgende Uebersicht:
Wie zu erwarten war, sinken die Zahlen anfangs rasch, später
langsamer, bis am 17. Tage nur 4—5 % der gesammten Associationen
noch nicht fixirt sind.
Bei den letzten 4 Alkoholversuchen ist ein häufigeres Auftreten
neuer Associationen nicht nachzuweisen, eher das Gegentheil. Wir
müssen daraus schliessen, dass die Umwandlung innerer in äussere
Associationen, wie sie uns namentlich die Gruppe I der Tabelle XVIII
zeigt, jedenfalls nicht ausschliesslich durch das Auftreten ganz neuer
äusserer Vorstellungsverbindungen sich vollzieht, sondern dass vielfach
unter dem Einflusse des Alkohols von mehreren bis dahin mit einander
wechselnden Associationen nur diejenige am leichtesten ausgelöst
wurde, welche mit dem Reizworte durch ein mehr äusserliches Band
verknüpft war. Für diese Auffassung spricht auch das Verhalten der
Gruppe III. Nachdem hier am ersten Tage zufällig wenig äussere
Associationen gebildet worden waren, hält sich auch späterhin die
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