Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892.dass sich für diesen Zweck nur die Normalversuche verwenden lassen, Tabelle LXXXV. [Tabelle] Für das Addiren, eine ermüdende und zugleich ziemlich ein- dass sich für diesen Zweck nur die Normalversuche verwenden lassen, Tabelle LXXXV. [Tabelle] Für das Addiren, eine ermüdende und zugleich ziemlich ein- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0263" n="247"/> dass sich für diesen Zweck nur die Normalversuche verwenden lassen,<lb/> weil wir in den übrigen nicht die Medicamentwirkungen von der phy-<lb/> siologischen Ermüdung zu scheiden vermögen. Durch diese Beschrän-<lb/> kung auf das Verhalten je einer Versuchsreihe werden aber natür-<lb/> lich die aus ihr gezogenen, vor Zufälligkeiten nicht geschützten<lb/> Schlüsse sehr unsichere. Trotzdem habe ich in der folgenden Tabelle<lb/> die Zahlen zusammengestellt, welche aus einem Vergleiche der mitt-<lb/> leren Leistung in je 5 Minuten der ersten und der letzten halben<lb/> Stunde jeder Normalreihe hervorgegangen sind. Die Werthe bedeuten<lb/> mit negativem Vorzeichen die Abnahme, mit positivem die Zunahme<lb/> der bewältigten Arbeit im Laufe des Versuches, ausgedrückt, wie<lb/> früher, in addirten oder gelernten Zahlen oder gelesenen Silben.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Tabelle</hi> LXXXV.</hi> </p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>Für das Addiren, eine ermüdende und zugleich ziemlich ein-<lb/> geübte Arbeit, überwiegt regelmässig die Ermüdung über den Uebungs-<lb/> einfluss, während das noch ermüdendere, aber sehr wenig geübte<lb/> Lernen gegen Schluss des Versuches dennoch schneller von Statten<lb/> zu gehen pflegt, als im Beginne. Bei dem sehr eingeübten, aber<lb/> wenig ermüdenden Lesen endlich behalten bald diese, bald jene Ein-<lb/> flüsse die Oberhand. Um diese Verhältnisse noch klarer zu legen,<lb/> wird es sich empfehlen, nunmehr noch die Schlussleistung der Normal-<lb/> versuche mit der Anfangsleistung des folgenden Alkoholversuches zu<lb/> vergleichen. Da bei diesem letzteren der frühere Ermüdungseinfluss<lb/> völlig, der Uebungseffect aber nur theilweise verschwunden war, so<lb/> wird uns der Unterschied in der Endgeschwindigkeit des einen und<lb/> der Anfangsgeschwindigkeit des andern Versuches wenigstens annähernd<lb/> ein Urtheil darüber gestatten, wie weit die in der ersten Reihe er-<lb/> worbene Uebung gegen das Ende derselben durch die Ermüdung ver-<lb/> deckt wurde. Natürlich lassen sich daraus keine absoluten Werthe<lb/> ableiten, aber ein Vergleich der einzelnen Personen erscheint doch<lb/> immerhin möglich. Negative Zahlen bedeuten in der folgenden Tabelle,<lb/> dass die Schlussleistung in der Normalreihe geringer war als die<lb/> Leistung der ersten halben Stunde des Alkoholversuches, positive das<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [247/0263]
dass sich für diesen Zweck nur die Normalversuche verwenden lassen,
weil wir in den übrigen nicht die Medicamentwirkungen von der phy-
siologischen Ermüdung zu scheiden vermögen. Durch diese Beschrän-
kung auf das Verhalten je einer Versuchsreihe werden aber natür-
lich die aus ihr gezogenen, vor Zufälligkeiten nicht geschützten
Schlüsse sehr unsichere. Trotzdem habe ich in der folgenden Tabelle
die Zahlen zusammengestellt, welche aus einem Vergleiche der mitt-
leren Leistung in je 5 Minuten der ersten und der letzten halben
Stunde jeder Normalreihe hervorgegangen sind. Die Werthe bedeuten
mit negativem Vorzeichen die Abnahme, mit positivem die Zunahme
der bewältigten Arbeit im Laufe des Versuches, ausgedrückt, wie
früher, in addirten oder gelernten Zahlen oder gelesenen Silben.
Tabelle LXXXV.
Für das Addiren, eine ermüdende und zugleich ziemlich ein-
geübte Arbeit, überwiegt regelmässig die Ermüdung über den Uebungs-
einfluss, während das noch ermüdendere, aber sehr wenig geübte
Lernen gegen Schluss des Versuches dennoch schneller von Statten
zu gehen pflegt, als im Beginne. Bei dem sehr eingeübten, aber
wenig ermüdenden Lesen endlich behalten bald diese, bald jene Ein-
flüsse die Oberhand. Um diese Verhältnisse noch klarer zu legen,
wird es sich empfehlen, nunmehr noch die Schlussleistung der Normal-
versuche mit der Anfangsleistung des folgenden Alkoholversuches zu
vergleichen. Da bei diesem letzteren der frühere Ermüdungseinfluss
völlig, der Uebungseffect aber nur theilweise verschwunden war, so
wird uns der Unterschied in der Endgeschwindigkeit des einen und
der Anfangsgeschwindigkeit des andern Versuches wenigstens annähernd
ein Urtheil darüber gestatten, wie weit die in der ersten Reihe er-
worbene Uebung gegen das Ende derselben durch die Ermüdung ver-
deckt wurde. Natürlich lassen sich daraus keine absoluten Werthe
ableiten, aber ein Vergleich der einzelnen Personen erscheint doch
immerhin möglich. Negative Zahlen bedeuten in der folgenden Tabelle,
dass die Schlussleistung in der Normalreihe geringer war als die
Leistung der ersten halben Stunde des Alkoholversuches, positive das
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