Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892.regelmässige Combination entgegengesetzter Wirkungen könnte dann regelmässige Combination entgegengesetzter Wirkungen könnte dann <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0247" n="231"/> regelmässige Combination entgegengesetzter Wirkungen könnte dann<lb/> etwa dadurch bedingt sein, dass die Erregung derjenigen Organe, an<lb/> welche die intellectuelle Verarbeitung des Erfahrungsmaterials geknüpft<lb/> ist, an und für sich schon eine Hemmung in den Auslösungsstätten<lb/> für reflectorische und eingeübte Bewegungen bedeutet und umgekehrt.<lb/> Eine andere Erklärungsmöglichkeit aber läge in der Annahme einer<lb/> besonderen Verschiedenartigkeit der chemischen Constitution in den ein-<lb/> zelnen centralen Organen. Wenn motorische und intellectuelle Functionen<lb/> an Partien unseres Nervengewebes gebunden sind, die sich in ihrer stoff-<lb/> lichen Zusammensetzung wesentlich von einander unterscheiden, so er-<lb/> scheint es selbstverständlich, dass auch die Veränderungen verschieden<lb/> sein müssen, welche durch die einzelnen Gifte in dem Ablaufe jener<lb/> Functionen hervorgerufen werden.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [231/0247]
regelmässige Combination entgegengesetzter Wirkungen könnte dann
etwa dadurch bedingt sein, dass die Erregung derjenigen Organe, an
welche die intellectuelle Verarbeitung des Erfahrungsmaterials geknüpft
ist, an und für sich schon eine Hemmung in den Auslösungsstätten
für reflectorische und eingeübte Bewegungen bedeutet und umgekehrt.
Eine andere Erklärungsmöglichkeit aber läge in der Annahme einer
besonderen Verschiedenartigkeit der chemischen Constitution in den ein-
zelnen centralen Organen. Wenn motorische und intellectuelle Functionen
an Partien unseres Nervengewebes gebunden sind, die sich in ihrer stoff-
lichen Zusammensetzung wesentlich von einander unterscheiden, so er-
scheint es selbstverständlich, dass auch die Veränderungen verschieden
sein müssen, welche durch die einzelnen Gifte in dem Ablaufe jener
Functionen hervorgerufen werden.
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Zitationshilfe: | Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kraepelin_arzneimittel_1892/247>, abgerufen am 16.07.2024. |