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Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892.

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die übrigens bei allen späteren Versuchen stets vermieden wurde. Der
zweite Aetherversuch zeigt keine verwerthbare secundäre Beschleuni-
gung, wie wir sie auch früher bei tieferer Narkose stets vermisst haben,
doch war die Rückkehr zur Norm beim Abschlusse der Beobachtungen
vollkommen erreicht. Auffallend ist hier das Einschieben eines kürzeren
Werthes mitten in die Reihe hinein, allerdings nach einer 3 Minuten
dauernden Pause. Ein bestimmter Einfluss des Aethers auf den In-
halt der Associationen war nicht erkennbar.

Der Versuch mit Amylnitrit nahm im Ganzen etwa 17 Minuten
in Anspruch. Auf die Einathmung des Mittels folgte sofort eine Ver-
längerung der Associationszeiten, die allerdings weit geringer war, als
beim Aether. Ungefähr 5 Minuten nach dem Aufhören der Inhalation
war nicht nur die Verlangsamung wieder verschwunden, sondern es
trat jetzt sogar eine deutliche Beschleunigung des psychischen Vor-
ganges auf, die nach wenigen Minuten der Rückkehr zur Norm Platz
machte. Auch dieses Verhalten entspricht vollkommen den früher bei
der Untersuchung einfacher Reactionsformen von mir gemachten Be-
obachtungen. Qualitative Veränderungen der Associationen konnten
hier ebensowenig nachgewiesen werden, wie beim Aether.



die übrigens bei allen späteren Versuchen stets vermieden wurde. Der
zweite Aetherversuch zeigt keine verwerthbare secundäre Beschleuni-
gung, wie wir sie auch früher bei tieferer Narkose stets vermisst haben,
doch war die Rückkehr zur Norm beim Abschlusse der Beobachtungen
vollkommen erreicht. Auffallend ist hier das Einschieben eines kürzeren
Werthes mitten in die Reihe hinein, allerdings nach einer 3 Minuten
dauernden Pause. Ein bestimmter Einfluss des Aethers auf den In-
halt der Associationen war nicht erkennbar.

Der Versuch mit Amylnitrit nahm im Ganzen etwa 17 Minuten
in Anspruch. Auf die Einathmung des Mittels folgte sofort eine Ver-
längerung der Associationszeiten, die allerdings weit geringer war, als
beim Aether. Ungefähr 5 Minuten nach dem Aufhören der Inhalation
war nicht nur die Verlangsamung wieder verschwunden, sondern es
trat jetzt sogar eine deutliche Beschleunigung des psychischen Vor-
ganges auf, die nach wenigen Minuten der Rückkehr zur Norm Platz
machte. Auch dieses Verhalten entspricht vollkommen den früher bei
der Untersuchung einfacher Reactionsformen von mir gemachten Be-
obachtungen. Qualitative Veränderungen der Associationen konnten
hier ebensowenig nachgewiesen werden, wie beim Aether.



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[171/0187] die übrigens bei allen späteren Versuchen stets vermieden wurde. Der zweite Aetherversuch zeigt keine verwerthbare secundäre Beschleuni- gung, wie wir sie auch früher bei tieferer Narkose stets vermisst haben, doch war die Rückkehr zur Norm beim Abschlusse der Beobachtungen vollkommen erreicht. Auffallend ist hier das Einschieben eines kürzeren Werthes mitten in die Reihe hinein, allerdings nach einer 3 Minuten dauernden Pause. Ein bestimmter Einfluss des Aethers auf den In- halt der Associationen war nicht erkennbar. Der Versuch mit Amylnitrit nahm im Ganzen etwa 17 Minuten in Anspruch. Auf die Einathmung des Mittels folgte sofort eine Ver- längerung der Associationszeiten, die allerdings weit geringer war, als beim Aether. Ungefähr 5 Minuten nach dem Aufhören der Inhalation war nicht nur die Verlangsamung wieder verschwunden, sondern es trat jetzt sogar eine deutliche Beschleunigung des psychischen Vor- ganges auf, die nach wenigen Minuten der Rückkehr zur Norm Platz machte. Auch dieses Verhalten entspricht vollkommen den früher bei der Untersuchung einfacher Reactionsformen von mir gemachten Be- obachtungen. Qualitative Veränderungen der Associationen konnten hier ebensowenig nachgewiesen werden, wie beim Aether.

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Zitationshilfe: Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kraepelin_arzneimittel_1892/187>, abgerufen am 24.11.2024.