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Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892.

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namentlich Ha. auch in anderer Richtung eine weit grössere Empfind-
lichkeit an den Tag legten, als der sehr gleichmässig arbeitende Da.
Dazu kommt allerdings, dass M. nach Ausweis seiner niedrigen An-
fangsgeschwindigkeit offenbar am Tage des Versuches ziemlich un-
günstig disponirt und dadurch vielleicht weniger fähig war, die ver-
langsamende Wirkung der Störung auszugleichen.

Für das Studium der mittleren Schwankungen sind natürlich zu-
nächst nur die vier Versuche ohne Störung zu vergleichen. Ich stelle
die Durchschnittszahlen aus den ersten, normalen Werthen der Alkohol-
und Theereihen mit den unter dem Einflusse des Thees selbst ge-
wonnenen mittleren Variationen nebeneinander.

Tabelle LIV.

[Tabelle]

Im Allgemeinen hat somit durch die Uebung die Grösse der
Schwankungen von den Alkohol- zu den Theeversuchen abgenommen;
die abweichende Zahl bei He. ist augenscheinlich durch einen Zufall
bedingt, wie ein Blick auf die Tabelle LII darthut. Während der
Theewirkung stellt sich keine bestimmte Veränderung heraus. Ver-
gleichen wir bei den übrigen Personen die Anfangswerthe der Alkohol-
reihen mit den entsprechenden Zahlen der Theeversuche, so ergiebt
sich Folgendes:

Tabelle LV.

[Tabelle]

Bei Ha. und Da. hat also kaum eine Veränderung stattgefunden,
während sich bei M. die schlechte Tagesdisposition schon von vorn-
herein in der grossen Unregelmässigkeit seiner Arbeitsleistung kund
giebt. Der weitere Verlauf der Theeversuche zeigt für M. eine Ab-
nahme, für die beiden andern Personen eine, bei Ha. ziemlich beträcht-
liche, Zunahme der Schwankungen.


namentlich Ha. auch in anderer Richtung eine weit grössere Empfind-
lichkeit an den Tag legten, als der sehr gleichmässig arbeitende Da.
Dazu kommt allerdings, dass M. nach Ausweis seiner niedrigen An-
fangsgeschwindigkeit offenbar am Tage des Versuches ziemlich un-
günstig disponirt und dadurch vielleicht weniger fähig war, die ver-
langsamende Wirkung der Störung auszugleichen.

Für das Studium der mittleren Schwankungen sind natürlich zu-
nächst nur die vier Versuche ohne Störung zu vergleichen. Ich stelle
die Durchschnittszahlen aus den ersten, normalen Werthen der Alkohol-
und Theereihen mit den unter dem Einflusse des Thees selbst ge-
wonnenen mittleren Variationen nebeneinander.

Tabelle LIV.

[Tabelle]

Im Allgemeinen hat somit durch die Uebung die Grösse der
Schwankungen von den Alkohol- zu den Theeversuchen abgenommen;
die abweichende Zahl bei He. ist augenscheinlich durch einen Zufall
bedingt, wie ein Blick auf die Tabelle LII darthut. Während der
Theewirkung stellt sich keine bestimmte Veränderung heraus. Ver-
gleichen wir bei den übrigen Personen die Anfangswerthe der Alkohol-
reihen mit den entsprechenden Zahlen der Theeversuche, so ergiebt
sich Folgendes:

Tabelle LV.

[Tabelle]

Bei Ha. und Da. hat also kaum eine Veränderung stattgefunden,
während sich bei M. die schlechte Tagesdisposition schon von vorn-
herein in der grossen Unregelmässigkeit seiner Arbeitsleistung kund
giebt. Der weitere Verlauf der Theeversuche zeigt für M. eine Ab-
nahme, für die beiden andern Personen eine, bei Ha. ziemlich beträcht-
liche, Zunahme der Schwankungen.


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[128/0144] namentlich Ha. auch in anderer Richtung eine weit grössere Empfind- lichkeit an den Tag legten, als der sehr gleichmässig arbeitende Da. Dazu kommt allerdings, dass M. nach Ausweis seiner niedrigen An- fangsgeschwindigkeit offenbar am Tage des Versuches ziemlich un- günstig disponirt und dadurch vielleicht weniger fähig war, die ver- langsamende Wirkung der Störung auszugleichen. Für das Studium der mittleren Schwankungen sind natürlich zu- nächst nur die vier Versuche ohne Störung zu vergleichen. Ich stelle die Durchschnittszahlen aus den ersten, normalen Werthen der Alkohol- und Theereihen mit den unter dem Einflusse des Thees selbst ge- wonnenen mittleren Variationen nebeneinander. Tabelle LIV. Im Allgemeinen hat somit durch die Uebung die Grösse der Schwankungen von den Alkohol- zu den Theeversuchen abgenommen; die abweichende Zahl bei He. ist augenscheinlich durch einen Zufall bedingt, wie ein Blick auf die Tabelle LII darthut. Während der Theewirkung stellt sich keine bestimmte Veränderung heraus. Ver- gleichen wir bei den übrigen Personen die Anfangswerthe der Alkohol- reihen mit den entsprechenden Zahlen der Theeversuche, so ergiebt sich Folgendes: Tabelle LV. Bei Ha. und Da. hat also kaum eine Veränderung stattgefunden, während sich bei M. die schlechte Tagesdisposition schon von vorn- herein in der grossen Unregelmässigkeit seiner Arbeitsleistung kund giebt. Der weitere Verlauf der Theeversuche zeigt für M. eine Ab- nahme, für die beiden andern Personen eine, bei Ha. ziemlich beträcht- liche, Zunahme der Schwankungen.

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Zitationshilfe: Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kraepelin_arzneimittel_1892/144>, abgerufen am 23.11.2024.