Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite
Ihr Segen bringt und mehrt das Glück;
Und kehrt dein Gatt' am Abend müde
Vom sauern Tagewerk zurück,
Empfange ihn der häusliche Friede
Und seiner Gattin freundlicher Blick.
Nagt dir bisweilen ein Gram die Seele,
Ei den verrathe nicht ohne Noth,
Daß ihm der fröhliche Muth nicht fehle
Zur männlichen Sorg' ums tägliche Brod.
Vor Allem bleibe fest im Glauben,
An deinem Gotte halte fest!
Laß dir den Himmelstrost nicht rauben,
Der nie zu Schanden werden läßt;
Den Himmelstrost, vor Gott zu treten,
Wenn Erdennoth die Seele drückt;
Wer beten kann, von Herzen beten,
Der kann auch tragen was Gott ihm schickt. --
Dieß letzte Wort von Vaters wegen
Mußt' ich ans kindliche Herz dir legen.
Genug schon werden die Gäste laut,
So
Ihr Segen bringt und mehrt das Gluͤck;
Und kehrt dein Gatt' am Abend muͤde
Vom sauern Tagewerk zuruͤck,
Empfange ihn der haͤusliche Friede
Und seiner Gattin freundlicher Blick.
Nagt dir bisweilen ein Gram die Seele,
Ei den verrathe nicht ohne Noth,
Daß ihm der froͤhliche Muth nicht fehle
Zur maͤnnlichen Sorg' ums taͤgliche Brod.
Vor Allem bleibe fest im Glauben,
An deinem Gotte halte fest!
Laß dir den Himmelstrost nicht rauben,
Der nie zu Schanden werden laͤßt;
Den Himmelstrost, vor Gott zu treten,
Wenn Erdennoth die Seele druͤckt;
Wer beten kann, von Herzen beten,
Der kann auch tragen was Gott ihm schickt. —
Dieß letzte Wort von Vaters wegen
Mußt' ich ans kindliche Herz dir legen.
Genug schon werden die Gaͤste laut,
So
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#ANT">
            <pb facs="#f0096" n="90"/>
            <lg type="poem">
              <lg n="3">
                <l>Ihr Segen bringt und mehrt das Glu&#x0364;ck;</l><lb/>
                <l>Und kehrt dein Gatt' am Abend mu&#x0364;de</l><lb/>
                <l>Vom sauern Tagewerk zuru&#x0364;ck,</l><lb/>
                <l>Empfange ihn der ha&#x0364;usliche Friede</l><lb/>
                <l>Und seiner Gattin freundlicher Blick.</l><lb/>
                <l>Nagt <hi rendition="#g">dir</hi> bisweilen ein Gram die Seele,</l><lb/>
                <l>Ei den verrathe nicht ohne Noth,</l><lb/>
                <l>Daß <hi rendition="#g">ihm</hi> der fro&#x0364;hliche Muth nicht fehle</l><lb/>
                <l>Zur ma&#x0364;nnlichen Sorg' ums ta&#x0364;gliche Brod.</l><lb/>
                <l>Vor Allem bleibe fest im Glauben,</l><lb/>
                <l>An deinem Gotte halte fest!</l><lb/>
                <l>Laß dir <hi rendition="#g">den</hi> Himmelstrost nicht rauben,</l><lb/>
                <l>Der nie zu Schanden werden la&#x0364;ßt;</l><lb/>
                <l>Den Himmelstrost, vor Gott zu treten,</l><lb/>
                <l>Wenn Erdennoth die Seele dru&#x0364;ckt;</l><lb/>
                <l>Wer beten kann, von Herzen beten,</l><lb/>
                <l>Der kann auch tragen was Gott ihm schickt. &#x2014;</l>
              </lg><lb/>
              <lg>
                <l>Dieß letzte Wort von Vaters wegen</l><lb/>
                <l>Mußt' ich ans kindliche Herz dir legen.</l><lb/>
                <l>Genug schon werden die Ga&#x0364;ste laut,</l>
              </lg>
            </lg><lb/>
            <fw type="catch" place="bottom">So</fw><lb/>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0096] Ihr Segen bringt und mehrt das Gluͤck; Und kehrt dein Gatt' am Abend muͤde Vom sauern Tagewerk zuruͤck, Empfange ihn der haͤusliche Friede Und seiner Gattin freundlicher Blick. Nagt dir bisweilen ein Gram die Seele, Ei den verrathe nicht ohne Noth, Daß ihm der froͤhliche Muth nicht fehle Zur maͤnnlichen Sorg' ums taͤgliche Brod. Vor Allem bleibe fest im Glauben, An deinem Gotte halte fest! Laß dir den Himmelstrost nicht rauben, Der nie zu Schanden werden laͤßt; Den Himmelstrost, vor Gott zu treten, Wenn Erdennoth die Seele druͤckt; Wer beten kann, von Herzen beten, Der kann auch tragen was Gott ihm schickt. — Dieß letzte Wort von Vaters wegen Mußt' ich ans kindliche Herz dir legen. Genug schon werden die Gaͤste laut, So

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Robert Charlier, AV GWB Berlin: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-01-11T12:18:01Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/96
Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/96>, abgerufen am 25.11.2024.