Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Zweite Scene. Margarethe. Antonio. Margarethe. Da bin ich Vater. Antonio. Wohl auf Margarethe! Bevor ich mit dem Schleier dir Im Kreis der Verwandten entgegen trete, Vernimm noch ein trauliches Wörtchen von mir. Du hast den fröhlichen Kindermorgen Durchflattert mit Behaglichkeit; Du, in der Aeltern Hütte geborgen, Was kümmerten dich des Lebens Sorgen? -- Sie kommt nicht wieder die schöne Zeit! Der Jugend Frohsinn Allen vertrauend, Nie hinter sich, nie um sich schauend, Den jedes Blümchen kindisch freut, Dem alles Gold ist, wenns nur blinket. Den
Zweite Scene. Margarethe. Antonio. Margarethe. Da bin ich Vater. Antonio. Wohl auf Margarethe! Bevor ich mit dem Schleier dir Im Kreis der Verwandten entgegen trete, Vernimm noch ein trauliches Woͤrtchen von mir. Du hast den froͤhlichen Kindermorgen Durchflattert mit Behaglichkeit; Du, in der Aeltern Huͤtte geborgen, Was kuͤmmerten dich des Lebens Sorgen? — Sie kommt nicht wieder die schoͤne Zeit! Der Jugend Frohsinn Allen vertrauend, Nie hinter sich, nie um sich schauend, Den jedes Bluͤmchen kindisch freut, Dem alles Gold ist, wenns nur blinket. Den
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Zweite Scene.
Margarethe. Antonio.
Margarethe.
Da bin ich Vater.
Antonio.
Wohl auf Margarethe!
Bevor ich mit dem Schleier dir
Im Kreis der Verwandten entgegen trete,
Vernimm noch ein trauliches Woͤrtchen von
mir.
Du hast den froͤhlichen Kindermorgen
Durchflattert mit Behaglichkeit;
Du, in der Aeltern Huͤtte geborgen,
Was kuͤmmerten dich des Lebens Sorgen? —
Sie kommt nicht wieder die schoͤne Zeit!
Der Jugend Frohsinn Allen vertrauend,
Nie hinter sich, nie um sich schauend,
Den jedes Bluͤmchen kindisch freut,
Dem alles Gold ist, wenns nur blinket.
Den
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Zitationshilfe: | Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/94>, abgerufen am 16.02.2025. |