Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Erste.
Wir könnten uns verirren,
Mir sind die Augen wie mit Flor bedeckt.
Der Zweite.
Taumel' ich doch selbst in dichten Nebelkap-
pen.

Und steif ist mir das bleierne Genick;
Doch wenn wir auch die Gegend blind durch-
tappen

Uns führet stets der Wellen Geräusch zurück.
Der Erste.
Es könnte leicht die Dunkelheit uns trennen.
Der Zweite.
Dann rufen wechselnd wir einander zu.
Der Erste.
Mag ich doch kaum den nächsten Banm er-
kennen --
Der Zweite.
Ich will voraus dir schreiten -- folge du.
(beide tappen fort, indem sie mit den Speeren die
Luft vor sich her theilen) (ab)
Vierte
Der Erste.
Wir koͤnnten uns verirren,
Mir sind die Augen wie mit Flor bedeckt.
Der Zweite.
Taumel' ich doch selbst in dichten Nebelkap-
pen.

Und steif ist mir das bleierne Genick;
Doch wenn wir auch die Gegend blind durch-
tappen

Uns fuͤhret stets der Wellen Geraͤusch zuruͤck.
Der Erste.
Es koͤnnte leicht die Dunkelheit uns trennen.
Der Zweite.
Dann rufen wechselnd wir einander zu.
Der Erste.
Mag ich doch kaum den naͤchsten Banm er-
kennen —
Der Zweite.
Ich will voraus dir schreiten — folge du.
(beide tappen fort, indem sie mit den Speeren die
Luft vor sich her theilen) (ab)
Vierte
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0083" n="77"/>
          <sp who="#ERST">
            <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Der Erste</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l> <hi rendition="#et">Wir ko&#x0364;nnten uns verirren,</hi> </l><lb/>
                <l>Mir sind die Augen wie mit Flor bedeckt.</l>
              </lg>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ZWEITE">
            <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Der Zweite</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Taumel' ich doch selbst in dichten Nebelkap-<lb/>
pen.</l><lb/>
                <l>Und steif ist mir das bleierne Genick;</l><lb/>
                <l>Doch wenn wir auch die Gegend blind durch-<lb/>
tappen</l><lb/>
                <l>Uns fu&#x0364;hret stets der Wellen Gera&#x0364;usch zuru&#x0364;ck.</l>
              </lg>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ERST">
            <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Der Erste</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Es ko&#x0364;nnte leicht die Dunkelheit uns trennen.</l>
              </lg>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ZWEITE">
            <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Der Zweite</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Dann rufen wechselnd wir einander zu.</l>
              </lg>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ERST">
            <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Der Erste</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Mag ich doch kaum den na&#x0364;chsten Banm er-<lb/>
kennen &#x2014;</l>
              </lg>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ZWEITE">
            <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Der Zweite</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Ich will voraus dir schreiten &#x2014; folge du.</l>
              </lg>
            </lg><lb/>
            <stage>(beide tappen fort, indem sie mit den Speeren die<lb/>
Luft vor sich her theilen) (ab)</stage>
          </sp>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Vierte</hi> </hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[77/0083] Der Erste. Wir koͤnnten uns verirren, Mir sind die Augen wie mit Flor bedeckt. Der Zweite. Taumel' ich doch selbst in dichten Nebelkap- pen. Und steif ist mir das bleierne Genick; Doch wenn wir auch die Gegend blind durch- tappen Uns fuͤhret stets der Wellen Geraͤusch zuruͤck. Der Erste. Es koͤnnte leicht die Dunkelheit uns trennen. Der Zweite. Dann rufen wechselnd wir einander zu. Der Erste. Mag ich doch kaum den naͤchsten Banm er- kennen — Der Zweite. Ich will voraus dir schreiten — folge du. (beide tappen fort, indem sie mit den Speeren die Luft vor sich her theilen) (ab) Vierte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Robert Charlier, AV GWB Berlin: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-01-11T12:18:01Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/83
Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/83>, abgerufen am 25.11.2024.