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Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.

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Schuf er dieß Blut? konnt' er die Lagen
wählen,
In die der Zufall ihn geschleudert hat? --
Er ist gebohren um sich selbst zu quälen,
Gleichviel ob Antonin, ob Herostrat;
Was ihn bestimmt, wornach er hier ge-
rungen

Das wählt' er nicht, das wurd' ihm aufge-
drungen.
Adelheid.
Es mag Vernunft an solchen Klippen schei-
tern,

Nicht fromme Einfalt, die an Tugend glaubt;
Nur dieser Glaube kann die Nacht erheitern
Und Wehe dem, der ihn dem Volke raubt.
Berengar.
Wohl mögen Einzelne die Tugend lieben,
Der stumpfe Blödsinn staunt den Dulder an;
Ein Volk kann Tugend ehren, nicht sie
üben.
Das
D
Schuf er dieß Blut? konnt' er die Lagen
waͤhlen,
In die der Zufall ihn geschleudert hat? —
Er ist gebohren um sich selbst zu quaͤlen,
Gleichviel ob Antonin, ob Herostrat;
Was ihn bestimmt, wornach er hier ge-
rungen

Das waͤhlt' er nicht, das wurd' ihm aufge-
drungen.
Adelheid.
Es mag Vernunft an solchen Klippen schei-
tern,

Nicht fromme Einfalt, die an Tugend glaubt;
Nur dieser Glaube kann die Nacht erheitern
Und Wehe dem, der ihn dem Volke raubt.
Berengar.
Wohl moͤgen Einzelne die Tugend lieben,
Der stumpfe Bloͤdsinn staunt den Dulder an;
Ein Volk kann Tugend ehren, nicht sie
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[49/0055] Schuf er dieß Blut? konnt' er die Lagen waͤhlen, In die der Zufall ihn geschleudert hat? — Er ist gebohren um sich selbst zu quaͤlen, Gleichviel ob Antonin, ob Herostrat; Was ihn bestimmt, wornach er hier ge- rungen Das waͤhlt' er nicht, das wurd' ihm aufge- drungen. Adelheid. Es mag Vernunft an solchen Klippen schei- tern, Nicht fromme Einfalt, die an Tugend glaubt; Nur dieser Glaube kann die Nacht erheitern Und Wehe dem, der ihn dem Volke raubt. Berengar. Wohl moͤgen Einzelne die Tugend lieben, Der stumpfe Bloͤdsinn staunt den Dulder an; Ein Volk kann Tugend ehren, nicht sie uͤben. Das D

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Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/55>, abgerufen am 22.11.2024.