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Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.

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Mich liebt das Volk, das weiß er -- meine
Güter --
Sie haben schnöde Habsucht angefacht --
Darum bewachen tausend feile Hüter
Den kleinsten meiner Schritte Tag und Nacht.
Wenn ich die Schwelle des Pallasts betrete,
Steht schon bereit ein lauernder Trabant;
Wenn ich am Grabe meines Gatten bete,
Wird mir der Seufzer von der Lipp' ent-
wandt;

Wenn ich der Armuth stille Hülfe bringe,
Schleicht bis zur Hütte mir ein Lauscher nach,
Und horcht, und zahlt genau die Silber-
linge,

Und wiegt die Worte, die ich tröstend sprach.
In stiller Nacht hör' ich den Fußtritt kni-
stern,

Der an die Thür des Lauschers Ohr mir
trägt;
Zu meinem Gott darf ich nur leise flüstern,
Ich bebe wenn zu laut mein Herz mir schlägt.
Azzo.
Mich liebt das Volk, das weiß er — meine
Guͤter —
Sie haben schnoͤde Habsucht angefacht —
Darum bewachen tausend feile Huͤter
Den kleinsten meiner Schritte Tag und Nacht.
Wenn ich die Schwelle des Pallasts betrete,
Steht schon bereit ein lauernder Trabant;
Wenn ich am Grabe meines Gatten bete,
Wird mir der Seufzer von der Lipp' ent-
wandt;

Wenn ich der Armuth stille Huͤlfe bringe,
Schleicht bis zur Huͤtte mir ein Lauscher nach,
Und horcht, und zahlt genau die Silber-
linge,

Und wiegt die Worte, die ich troͤstend sprach.
In stiller Nacht hoͤr' ich den Fußtritt kni-
stern,

Der an die Thuͤr des Lauschers Ohr mir
traͤgt;
Zu meinem Gott darf ich nur leise fluͤstern,
Ich bebe wenn zu laut mein Herz mir schlaͤgt.
Azzo.
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[25/0031] Mich liebt das Volk, das weiß er — meine Guͤter — Sie haben schnoͤde Habsucht angefacht — Darum bewachen tausend feile Huͤter Den kleinsten meiner Schritte Tag und Nacht. Wenn ich die Schwelle des Pallasts betrete, Steht schon bereit ein lauernder Trabant; Wenn ich am Grabe meines Gatten bete, Wird mir der Seufzer von der Lipp' ent- wandt; Wenn ich der Armuth stille Huͤlfe bringe, Schleicht bis zur Huͤtte mir ein Lauscher nach, Und horcht, und zahlt genau die Silber- linge, Und wiegt die Worte, die ich troͤstend sprach. In stiller Nacht hoͤr' ich den Fußtritt kni- stern, Der an die Thuͤr des Lauschers Ohr mir traͤgt; Zu meinem Gott darf ich nur leise fluͤstern, Ich bebe wenn zu laut mein Herz mir schlaͤgt. Azzo.

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Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/31>, abgerufen am 27.11.2024.