Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Wohl mir! ich bin geliebt -- ich bin be- lohnt. Der Wahrheit Stimme hab' ich stets geach- tet, Und gern erkannt der Menschheit hohen Werth; Sie wird verächtlich, wenn man sie ver- achtet, Und sie erhebt sich, wenn der Fürst sie ehrt. Drum weg von mir, du tolle Herrschbegierde! Du stellst mich nie dem Hohn der Nachwelt blos; Durch strenges Recht -- der Krone höchste Zierde -- Die Macht freiwillig zügeln -- das ist groß. Vierte Scene. Guido erscheint. Gott grüß Euch! Otto. Ha! wer ist der Unbekannte, Der
Wohl mir! ich bin geliebt — ich bin be- lohnt. Der Wahrheit Stimme hab' ich stets geach- tet, Und gern erkannt der Menschheit hohen Werth; Sie wird veraͤchtlich, wenn man sie ver- achtet, Und sie erhebt sich, wenn der Fuͤrst sie ehrt. Drum weg von mir, du tolle Herrschbegierde! Du stellst mich nie dem Hohn der Nachwelt blos; Durch strenges Recht — der Krone hoͤchste Zierde — Die Macht freiwillig zuͤgeln — das ist groß. Vierte Scene. Guido erscheint. Gott gruͤß Euch! Otto. Ha! wer ist der Unbekannte, Der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#OTT"> <pb facs="#f0196" n="190"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wohl mir! ich bin geliebt — ich bin be-<lb/> lohnt.</l><lb/> <l>Der Wahrheit Stimme hab' ich stets geach-<lb/> tet,</l><lb/> <l>Und gern erkannt der Menschheit hohen</l><lb/> <l>Werth;</l><lb/> <l>Sie <hi rendition="#g">wird</hi> veraͤchtlich, wenn man sie ver-<lb/> achtet,</l><lb/> <l>Und sie erhebt sich, wenn der Fuͤrst sie ehrt.</l><lb/> <l>Drum weg von mir, du tolle Herrschbegierde!</l><lb/> <l>Du stellst mich nie dem Hohn der Nachwelt</l><lb/> <l>blos;</l><lb/> <l>Durch strenges Recht — der Krone hoͤchste</l><lb/> <l>Zierde —</l><lb/> <l>Die Macht freiwillig zuͤgeln — das ist groß.</l> </lg> </lg> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vierte Scene</hi>.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Guido erscheint</hi>.</hi> </stage><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Gott gruͤß Euch!</l> </lg> </lg><lb/> <sp who="#OTT"> <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Otto</hi>.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l> <hi rendition="#et">Ha! wer ist der Unbekannte,</hi> </l> </lg> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [190/0196]
Wohl mir! ich bin geliebt — ich bin be-
lohnt.
Der Wahrheit Stimme hab' ich stets geach-
tet,
Und gern erkannt der Menschheit hohen
Werth;
Sie wird veraͤchtlich, wenn man sie ver-
achtet,
Und sie erhebt sich, wenn der Fuͤrst sie ehrt.
Drum weg von mir, du tolle Herrschbegierde!
Du stellst mich nie dem Hohn der Nachwelt
blos;
Durch strenges Recht — der Krone hoͤchste
Zierde —
Die Macht freiwillig zuͤgeln — das ist groß.
Vierte Scene.
Guido erscheint.
Gott gruͤß Euch!
Otto.
Ha! wer ist der Unbekannte,
Der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/196 |
Zitationshilfe: | Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/196>, abgerufen am 16.02.2025. |