Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Noch ist die Königin dort nicht erschienen -- Kann seyn, daß sie -- recht bald -- so hoch mich ehrt -- Dann will ich es mit Gut und Blut ver- dienen, Verlaßt Euch auf mein Wort -- und auf mein Schwert. Berengar. Der Argwohn wächst. Wo nicht in Euren Mauern, So ist sie doch nicht fern -- und eben jetzt Wollt Ihr vielleicht den Augenblick erlauern, Sie heim zu führen still und unverletzt, Sprecht! habt Ihr keine Spur? sie nicht gesehen? Gebt Antwort! ritterlich und ohne Trug. Azzo. Muß ich denn stets der Neugier Rede stehen? Ich bin es müde Berengar. Ha! ich weiß genug! Sie
Noch ist die Koͤnigin dort nicht erschienen — Kann seyn, daß sie — recht bald — so hoch mich ehrt — Dann will ich es mit Gut und Blut ver- dienen, Verlaßt Euch auf mein Wort — und auf mein Schwert. Berengar. Der Argwohn waͤchst. Wo nicht in Euren Mauern, So ist sie doch nicht fern — und eben jetzt Wollt Ihr vielleicht den Augenblick erlauern, Sie heim zu fuͤhren still und unverletzt, Sprecht! habt Ihr keine Spur? sie nicht gesehen? Gebt Antwort! ritterlich und ohne Trug. Azzo. Muß ich denn stets der Neugier Rede stehen? Ich bin es muͤde Berengar. Ha! ich weiß genug! Sie
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#AZZ"> <pb facs="#f0175" n="169"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Noch ist die Koͤnigin dort nicht erschienen —</l><lb/> <l>Kann seyn, daß sie — recht bald — so hoch</l><lb/> <l>mich ehrt —</l><lb/> <l>Dann will ich es mit Gut und Blut ver-<lb/> dienen,</l><lb/> <l>Verlaßt Euch auf mein Wort — und auf</l><lb/> <l>mein Schwert.</l> </lg> </lg> </sp><lb/> <sp who="#BER"> <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Berengar</hi>.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Der Argwohn waͤchst. Wo nicht in Euren</l><lb/> <l>Mauern,</l><lb/> <l>So ist sie doch nicht fern — und eben jetzt</l><lb/> <l>Wollt Ihr vielleicht den Augenblick erlauern,</l><lb/> <l>Sie heim zu fuͤhren still und unverletzt,</l><lb/> <l>Sprecht! habt Ihr keine Spur? sie nicht</l><lb/> <l>gesehen?</l><lb/> <l>Gebt Antwort! ritterlich und ohne Trug.</l> </lg> </lg> </sp><lb/> <sp who="#AZZ"> <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Azzo</hi>.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Muß ich denn stets der Neugier Rede stehen?</l><lb/> <l>Ich bin es muͤde</l> </lg> </lg> </sp><lb/> <sp who="#BER"> <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Berengar</hi>.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l> <hi rendition="#et">Ha! ich weiß genug!</hi> </l> </lg> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Sie</fw><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [169/0175]
Noch ist die Koͤnigin dort nicht erschienen —
Kann seyn, daß sie — recht bald — so hoch
mich ehrt —
Dann will ich es mit Gut und Blut ver-
dienen,
Verlaßt Euch auf mein Wort — und auf
mein Schwert.
Berengar.
Der Argwohn waͤchst. Wo nicht in Euren
Mauern,
So ist sie doch nicht fern — und eben jetzt
Wollt Ihr vielleicht den Augenblick erlauern,
Sie heim zu fuͤhren still und unverletzt,
Sprecht! habt Ihr keine Spur? sie nicht
gesehen?
Gebt Antwort! ritterlich und ohne Trug.
Azzo.
Muß ich denn stets der Neugier Rede stehen?
Ich bin es muͤde
Berengar.
Ha! ich weiß genug!
Sie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/175 |
Zitationshilfe: | Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/175>, abgerufen am 15.08.2024. |