Die, vorbereitend, du herbeigeführt: Es hat ein Gott den reinen Willen gewogen, Und wiss', ihm gnügt -- er fodert nicht die That; Ich sehe dem Getümmel dich entzogen, Eh noch die Stunde schwerer Prüfung naht.
Azzo.
Allein wird sie den Schleier von sich wer- fen, Die fromme, keusche Witwe des Lothar?
Guido.
Wenn kluge Freunde ihre Blicke schärfen Für Vaterlands und eigene Gefahr; Wenn ihr ein Kaiserthron zum Wohlthun winket, Ein frommer Held Bewundrung ihr entlockt; So schweigt das Herz, der Witwenschleier sinket, Wenn auch das Ja auf ihrer Lippe stockt.
Azzo.
Doch wenn sie lieber eines Mörders Dolche
Die
Die, vorbereitend, du herbeigefuͤhrt: Es hat ein Gott den reinen Willen gewogen, Und wiss', ihm gnuͤgt — er fodert nicht die That; Ich sehe dem Getuͤmmel dich entzogen, Eh noch die Stunde schwerer Pruͤfung naht.
Azzo.
Allein wird sie den Schleier von sich wer- fen, Die fromme, keusche Witwe des Lothar?
Guido.
Wenn kluge Freunde ihre Blicke schaͤrfen Fuͤr Vaterlands und eigene Gefahr; Wenn ihr ein Kaiserthron zum Wohlthun winket, Ein frommer Held Bewundrung ihr entlockt; So schweigt das Herz, der Witwenschleier sinket, Wenn auch das Ja auf ihrer Lippe stockt.
Azzo.
Doch wenn sie lieber eines Moͤrders Dolche
Die
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Die, vorbereitend, du herbeigefuͤhrt:
Es hat ein Gott den reinen Willen gewogen,
Und wiss', ihm gnuͤgt — er fodert nicht die
That;
Ich sehe dem Getuͤmmel dich entzogen,
Eh noch die Stunde schwerer Pruͤfung naht.
Azzo.
Allein wird sie den Schleier von sich wer-
fen,
Die fromme, keusche Witwe des Lothar?
Guido.
Wenn kluge Freunde ihre Blicke schaͤrfen
Fuͤr Vaterlands und eigene Gefahr;
Wenn ihr ein Kaiserthron zum Wohlthun
winket,
Ein frommer Held Bewundrung ihr entlockt;
So schweigt das Herz, der Witwenschleier sinket,
Wenn auch das Ja auf ihrer Lippe stockt.
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Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/152>, abgerufen am 15.08.2024.
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