Kotzebue, August von: Der Rehbock oder die Schuldlosen Schuldbewußten. Leipzig, 1815.Fünfter Auftritt. Der Pachter. Die Vorigen. Pacht. Ach ja, Herr Stallmeister! ich war ein Tölpel, daß ich mich ertappen ließ: denn beim Stehlen kommt doch nur alles darauf an, daß man nicht ertappt wird. Gräfin. Mein Freund. Ihr habt Eu- ren Grafen sehr falsch beurtheilt, wenn ihr glaubtet, er würde euch verzeihen um eurer hübschen Frau willen. Pacht. J nu ich dachte - und die Leute sagten - und der junge Herr mein- te - Graf. Was für ein junger Herr? Pacht. So zu sagen meine Frau - Baronin. Der arme Mensch! die Furcht wird ihn noch um das Bischen Ver- stand bringen. Gräfin. Seyd ruhig, mein Freund,
dießmal nehme ich euch in Schutz. Fuͤnfter Auftritt. Der Pachter. Die Vorigen. Pacht. Ach ja, Herr Stallmeister! ich war ein Toͤlpel, daß ich mich ertappen ließ: denn beim Stehlen kommt doch nur alles darauf an, daß man nicht ertappt wird. Graͤfin. Mein Freund. Ihr habt Eu- ren Grafen sehr falsch beurtheilt, wenn ihr glaubtet, er wuͤrde euch verzeihen um eurer huͤbschen Frau willen. Pacht. J nu ich dachte – und die Leute sagten – und der junge Herr mein- te – Graf. Was fuͤr ein junger Herr? Pacht. So zu sagen meine Frau – Baronin. Der arme Mensch! die Furcht wird ihn noch um das Bischen Ver- stand bringen. Graͤfin. Seyd ruhig, mein Freund,
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Fuͤnfter Auftritt. Der Pachter. Die Vorigen.
Pacht. Ach ja, Herr Stallmeister! ich
war ein Toͤlpel, daß ich mich ertappen ließ:
denn beim Stehlen kommt doch nur alles
darauf an, daß man nicht ertappt wird.
Graͤfin. Mein Freund. Ihr habt Eu-
ren Grafen sehr falsch beurtheilt, wenn ihr
glaubtet, er wuͤrde euch verzeihen um eurer
huͤbschen Frau willen.
Pacht. J nu ich dachte – und die
Leute sagten – und der junge Herr mein-
te –
Graf. Was fuͤr ein junger Herr?
Pacht. So zu sagen meine Frau –
Baronin. Der arme Mensch! die
Furcht wird ihn noch um das Bischen Ver-
stand bringen.
Graͤfin. Seyd ruhig, mein Freund,
dießmal nehme ich euch in Schutz.
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