Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kotzebue, August von: Der Rehbock oder die Schuldlosen Schuldbewußten. Leipzig, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite
Bar. Aber du scheinst mir verlegen?
Baronin. Ach, lieber Herr! eine Frau,
die einen dummen Mann hat, wird oft ver-
legen.
Bar. Du bist also wirklich eine Frau?
Baronin. Ich weiß nicht anders.
Bar. Gott gebe, daß du wahr redest,
ich habe mehr als eine Ursache, es zu wün-
schen.
Baronin. Was würden Sie thun,
wenn ich ein junges Herrchen wäre?
Bar. Jch würde dich auf der Stelle er-
morden.
Baronin. Prrr! Warum denn?
Bar. Nicht darum, daß du mit mir dein
Spiel getrieben, das würde ich dir verzei-
hen -
Baronin. Sehr großmüthig!
Bar. Sondern weil du dich unterfangen
Bar. Aber du scheinst mir verlegen?
Baronin. Ach, lieber Herr! eine Frau,
die einen dummen Mann hat, wird oft ver-
legen.
Bar. Du bist also wirklich eine Frau?
Baronin. Ich weiß nicht anders.
Bar. Gott gebe, daß du wahr redest,
ich habe mehr als eine Ursache, es zu wuͤn-
schen.
Baronin. Was wuͤrden Sie thun,
wenn ich ein junges Herrchen waͤre?
Bar. Jch wuͤrde dich auf der Stelle er-
morden.
Baronin. Prrr! Warum denn?
Bar. Nicht darum, daß du mit mir dein
Spiel getrieben, das wuͤrde ich dir verzei-
hen –
Baronin. Sehr großmuͤthig!
Bar. Sondern weil du dich unterfangen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0132" n="126"/>
            <sp who="#BA">
              <speaker>Bar.</speaker>
              <p> Aber du scheinst mir verlegen?</p>
            </sp>
            <sp who="#BAR">
              <speaker>Baronin.</speaker>
              <p> Ach, lieber Herr! eine Frau,<lb/>
die einen dummen Mann hat, wird oft ver-<lb/>
legen.</p>
            </sp>
            <sp who="#BA">
              <speaker>Bar.</speaker>
              <p> Du bist also wirklich eine Frau?</p>
            </sp>
            <sp who="#BAR">
              <speaker>Baronin.</speaker>
              <p> Ich weiß nicht anders.</p>
            </sp>
            <sp who="#BA">
              <speaker>Bar.</speaker>
              <p> Gott gebe, daß du wahr redest,<lb/>
ich habe mehr als eine Ursache, es zu wu&#x0364;n-<lb/>
schen.</p>
            </sp>
            <sp who="#BAR">
              <speaker>Baronin.</speaker>
              <p> Was wu&#x0364;rden Sie thun,<lb/>
wenn ich ein junges Herrchen wa&#x0364;re?</p>
            </sp>
            <sp who="#BA">
              <speaker>Bar.</speaker>
              <p> Jch wu&#x0364;rde dich auf der Stelle er-<lb/>
morden.</p>
            </sp>
            <sp who="#BAR">
              <speaker>Baronin.</speaker>
              <p> Prrr! Warum denn?</p>
            </sp>
            <sp who="#BA">
              <speaker>Bar.</speaker>
              <p> Nicht darum, daß du mit mir dein<lb/>
Spiel getrieben, das wu&#x0364;rde ich dir verzei-<lb/>
hen &#x2013;</p>
            </sp>
            <sp who="#BAR">
              <speaker>Baronin.</speaker>
              <p> Sehr großmu&#x0364;thig!</p>
            </sp>
            <sp who="#BA">
              <speaker>Bar.</speaker>
              <p> Sondern weil du dich unterfangen
</p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[126/0132] Bar. Aber du scheinst mir verlegen? Baronin. Ach, lieber Herr! eine Frau, die einen dummen Mann hat, wird oft ver- legen. Bar. Du bist also wirklich eine Frau? Baronin. Ich weiß nicht anders. Bar. Gott gebe, daß du wahr redest, ich habe mehr als eine Ursache, es zu wuͤn- schen. Baronin. Was wuͤrden Sie thun, wenn ich ein junges Herrchen waͤre? Bar. Jch wuͤrde dich auf der Stelle er- morden. Baronin. Prrr! Warum denn? Bar. Nicht darum, daß du mit mir dein Spiel getrieben, das wuͤrde ich dir verzei- hen – Baronin. Sehr großmuͤthig! Bar. Sondern weil du dich unterfangen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_rehbock_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_rehbock_1815/132
Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Rehbock oder die Schuldlosen Schuldbewußten. Leipzig, 1815, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_rehbock_1815/132>, abgerufen am 22.12.2024.