Kotzebue, August von: Der Rehbock oder die Schuldlosen Schuldbewußten. Leipzig, 1815.gend ein verdammter Pagenstreich dahinter gend ein verdammter Pagenstreich dahinter <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0128" n="122"/> gend ein verdammter Pagenstreich dahinter<lb/> staͤcke – nun so waͤre doch meine Schwester<lb/> unschuldig, sie wurde getaͤuscht, wie wir alle<lb/> – – Aber der Unverschaͤmte, der sich un-<lb/> terstanden haͤtte in ihr Schlafgemach ihr zu<lb/> folgen, der muͤßte gezuͤchtigt werden, und<lb/> zwar blutig! – Die Ehre einer unbeschol-<lb/> tenen Dame auf ein solches Spiel zu setzen<lb/> – und je mehr ich daruͤber nachdenke, je<lb/> mehr Wahrscheinlichkeit finde ich leider! –<lb/> Eine Baͤuerin war nun das zweideutige Ding<lb/> einmal nicht – es las franzoͤsisch – es<lb/> stellte sich fromm und einfaͤltig, aber ich ha-<lb/> be es ertappt auf schlauen Blicken. Betruͤ-<lb/> gen wollt' es, das ist klar, und folglich koͤnn-<lb/> te es wohl ein zweiter Faublas seyn – Him-<lb/> mel! wenn das meine Schwester erfaͤhrt!<lb/> Ha! da ist sie! oder <hi rendition="#g">Er</hi>.</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [122/0128]
gend ein verdammter Pagenstreich dahinter
staͤcke – nun so waͤre doch meine Schwester
unschuldig, sie wurde getaͤuscht, wie wir alle
– – Aber der Unverschaͤmte, der sich un-
terstanden haͤtte in ihr Schlafgemach ihr zu
folgen, der muͤßte gezuͤchtigt werden, und
zwar blutig! – Die Ehre einer unbeschol-
tenen Dame auf ein solches Spiel zu setzen
– und je mehr ich daruͤber nachdenke, je
mehr Wahrscheinlichkeit finde ich leider! –
Eine Baͤuerin war nun das zweideutige Ding
einmal nicht – es las franzoͤsisch – es
stellte sich fromm und einfaͤltig, aber ich ha-
be es ertappt auf schlauen Blicken. Betruͤ-
gen wollt' es, das ist klar, und folglich koͤnn-
te es wohl ein zweiter Faublas seyn – Him-
mel! wenn das meine Schwester erfaͤhrt!
Ha! da ist sie! oder Er.
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