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Kotzebue, August von: Menschenhaß und Reue. Berlin, 1790.

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ben seiner Schwester, welche sich hinter Eulalien stellt;
er selbst tritt mit dem kleinen Mädchen hinter Meinau.)
Eulal. So hätten wir uns denn in diesem Leben
nichts weiter zu sagen.
(A[ll] ihre Entschlossenheit zusam-
menraffend.)
Leben Sie wohl, edler Mann! (Sie er-
greift seine Hand.)
Vergessen Sie eine Unglückliche,
die Sie nie vergessen wird!
(Sie knieet nieder.) Lassen
Sie mich noch einmal diese Hand an meine Lippen
drücken; diese Hand, die einst mein war!
Unbek. (sie aufhebend) Keine Erniedrigung, Eu-
lalia!
(Er schüttelt ihr die Hand.) Leben Sie wohl!
Eulal. Auf ewig.
Unbek. Auf ewig!
Eulal. Wir scheiden ohne Groll --
Unbek. Ohne Groll.
Eulal. Und wenn ich einst genug gebüßt habe;
wenn wir in einer bessern Welt uns wiedersehen --
Unbek. Dort herrschen keine Vorurtheile; dann
bist du wieder mein!
(Beyder Hände liegen in einander,
beyder Blicke begegnen sich wehmüthig. Sie stammeln noch ein
Lebewohl! und trennen sich, aber indem sie gehen wollen,
stößt Eulalia auf den kleinen Wilhelm, und Meinau auf
Malchen.)
Malchen. Vater --
ben ſeiner Schweſter, welche ſich hinter Eulalien ſtellt;
er ſelbſt tritt mit dem kleinen Mädchen hinter Meinau.)
Eulal. So haͤtten wir uns denn in dieſem Leben
nichts weiter zu ſagen.
(A[ll] ihre Entſchloſſenheit zuſam-
menraffend.)
Leben Sie wohl, edler Mann! (Sie er-
greift ſeine Hand.)
Vergeſſen Sie eine Ungluͤckliche,
die Sie nie vergeſſen wird!
(Sie knieet nieder.) Laſſen
Sie mich noch einmal dieſe Hand an meine Lippen
druͤcken; dieſe Hand, die einſt mein war!
Unbek. (ſie aufhebend) Keine Erniedrigung, Eu-
lalia!
(Er ſchüttelt ihr die Hand.) Leben Sie wohl!
Eulal. Auf ewig.
Unbek. Auf ewig!
Eulal. Wir ſcheiden ohne Groll —
Unbek. Ohne Groll.
Eulal. Und wenn ich einſt genug gebuͤßt habe;
wenn wir in einer beſſern Welt uns wiederſehen —
Unbek. Dort herrſchen keine Vorurtheile; dann
biſt du wieder mein!
(Beyder Hände liegen in einander,
beyder Blicke begegnen ſich wehmüthig. Sie ſtammeln noch ein
Lebewohl! und trennen ſich, aber indem ſie gehen wollen,
ſtößt Eulalia auf den kleinen Wilhelm, und Meinau auf
Malchen.)
Malchen. Vater —
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[166/0174] ben ſeiner Schweſter, welche ſich hinter Eulalien ſtellt; er ſelbſt tritt mit dem kleinen Mädchen hinter Meinau.) Eulal. So haͤtten wir uns denn in dieſem Leben nichts weiter zu ſagen. (All ihre Entſchloſſenheit zuſam- menraffend.) Leben Sie wohl, edler Mann! (Sie er- greift ſeine Hand.) Vergeſſen Sie eine Ungluͤckliche, die Sie nie vergeſſen wird! (Sie knieet nieder.) Laſſen Sie mich noch einmal dieſe Hand an meine Lippen druͤcken; dieſe Hand, die einſt mein war! Unbek. (ſie aufhebend) Keine Erniedrigung, Eu- lalia! (Er ſchüttelt ihr die Hand.) Leben Sie wohl! Eulal. Auf ewig. Unbek. Auf ewig! Eulal. Wir ſcheiden ohne Groll — Unbek. Ohne Groll. Eulal. Und wenn ich einſt genug gebuͤßt habe; wenn wir in einer beſſern Welt uns wiederſehen — Unbek. Dort herrſchen keine Vorurtheile; dann biſt du wieder mein! (Beyder Hände liegen in einander, beyder Blicke begegnen ſich wehmüthig. Sie ſtammeln noch ein Lebewohl! und trennen ſich, aber indem ſie gehen wollen, ſtößt Eulalia auf den kleinen Wilhelm, und Meinau auf Malchen.) Malchen. Vater —

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Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Menschenhaß und Reue. Berlin, 1790, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_menschenhass_1790/174>, abgerufen am 23.11.2024.