Kotzebue, August von: Die deutschen Kleinstädter. Leipzig, 1803. Sperl. Freylich, freylich. Als sie in der Stadt war, wollt' ich rasend werden. Sab. Nun so bin ich beruhigt. Sperl. Endlich! Olm. Auch ich. Sperl. Sie sind ein scharmanter Mann, daß Sie um meinetwillen sich so beunruhigt haben. Ich bitte mir Ihre Freundschaft aus. Olm. Gehorsamer Diener. Sab. Wer mich aufrichtig liebt, wird es aber nicht blos mir sagen. Sperl. Wem sonst? Olm. Vermuthlich wird er sich Ihrem Herrn Vater entdecken. Sperl. Ist ja schon geschehn. Sab. Was noch zu thun wäre, muß bald geschehn, da meine Verlobung bereits auf Morgen festgesetzt worden. Sperl. Eben deswegen ist nichts mehr vonnöthen. Olm. Und wäre noch etwas vonnöthen, so wird es sicher diesen Abend geschehn. Sperl.
Sperl. Freylich, freylich. Als ſie in der Stadt war, wollt’ ich raſend werden. Sab. Nun ſo bin ich beruhigt. Sperl. Endlich! Olm. Auch ich. Sperl. Sie ſind ein ſcharmanter Mann, daß Sie um meinetwillen ſich ſo beunruhigt haben. Ich bitte mir Ihre Freundſchaft aus. Olm. Gehorſamer Diener. Sab. Wer mich aufrichtig liebt, wird es aber nicht blos mir ſagen. Sperl. Wem ſonſt? Olm. Vermuthlich wird er ſich Ihrem Herrn Vater entdecken. Sperl. Iſt ja ſchon geſchehn. Sab. Was noch zu thun waͤre, muß bald geſchehn, da meine Verlobung bereits auf Morgen feſtgeſetzt worden. Sperl. Eben deswegen iſt nichts mehr vonnoͤthen. Olm. Und waͤre noch etwas vonnoͤthen, ſo wird es ſicher dieſen Abend geſchehn. Sperl.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0091" n="85"/> <sp who="#SPER"> <speaker><hi rendition="#g">Sperl</hi>.</speaker> <p>Freylich, freylich. Als ſie in der<lb/> Stadt war, wollt’ ich raſend werden.</p> </sp><lb/> <sp who="#SAB"> <speaker><hi rendition="#g">Sab</hi>.</speaker> <p>Nun ſo bin ich beruhigt.</p> </sp><lb/> <sp who="#SPER"> <speaker><hi rendition="#g">Sperl</hi>.</speaker> <p>Endlich!</p> </sp><lb/> <sp who="#OLM"> <speaker><hi rendition="#g">Olm</hi>.</speaker> <p>Auch ich.</p> </sp><lb/> <sp who="#SPER"> <speaker><hi rendition="#g">Sperl</hi>.</speaker> <p>Sie ſind ein ſcharmanter Mann,<lb/> daß Sie um meinetwillen ſich ſo beunruhigt<lb/> haben. Ich bitte mir Ihre Freundſchaft aus.</p> </sp><lb/> <sp who="#OLM"> <speaker><hi rendition="#g">Olm</hi>.</speaker> <p>Gehorſamer Diener.</p> </sp><lb/> <sp who="#SAB"> <speaker><hi rendition="#g">Sab</hi>.</speaker> <p>Wer mich aufrichtig liebt, wird es<lb/> aber nicht blos <hi rendition="#g">mir</hi> ſagen.</p> </sp><lb/> <sp who="#SPER"> <speaker><hi rendition="#g">Sperl</hi>.</speaker> <p>Wem ſonſt?</p> </sp><lb/> <sp who="#OLM"> <speaker><hi rendition="#g">Olm</hi>.</speaker> <p>Vermuthlich wird er ſich Ihrem<lb/> Herrn Vater entdecken.</p> </sp><lb/> <sp who="#SPER"> <speaker><hi rendition="#g">Sperl</hi>.</speaker> <p>Iſt ja ſchon geſchehn.</p> </sp><lb/> <sp who="#SAB"> <speaker><hi rendition="#g">Sab</hi>.</speaker> <p>Was noch zu thun waͤre, muß<lb/><hi rendition="#g">bald</hi> geſchehn, da meine Verlobung bereits<lb/> auf Morgen feſtgeſetzt worden.</p> </sp><lb/> <sp who="#SPER"> <speaker><hi rendition="#g">Sperl</hi>.</speaker> <p>Eben deswegen iſt nichts mehr<lb/> vonnoͤthen.</p> </sp><lb/> <sp who="#OLM"> <speaker><hi rendition="#g">Olm</hi>.</speaker> <p>Und <hi rendition="#g">waͤre</hi> noch etwas vonnoͤthen,<lb/> ſo wird es ſicher dieſen Abend geſchehn.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#g">Sperl</hi>.</fw> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [85/0091]
Sperl. Freylich, freylich. Als ſie in der
Stadt war, wollt’ ich raſend werden.
Sab. Nun ſo bin ich beruhigt.
Sperl. Endlich!
Olm. Auch ich.
Sperl. Sie ſind ein ſcharmanter Mann,
daß Sie um meinetwillen ſich ſo beunruhigt
haben. Ich bitte mir Ihre Freundſchaft aus.
Olm. Gehorſamer Diener.
Sab. Wer mich aufrichtig liebt, wird es
aber nicht blos mir ſagen.
Sperl. Wem ſonſt?
Olm. Vermuthlich wird er ſich Ihrem
Herrn Vater entdecken.
Sperl. Iſt ja ſchon geſchehn.
Sab. Was noch zu thun waͤre, muß
bald geſchehn, da meine Verlobung bereits
auf Morgen feſtgeſetzt worden.
Sperl. Eben deswegen iſt nichts mehr
vonnoͤthen.
Olm. Und waͤre noch etwas vonnoͤthen,
ſo wird es ſicher dieſen Abend geſchehn.
Sperl.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |