Kotzebue, August von: Die deutschen Kleinstädter. Leipzig, 1803. Bürg. Laß sie klagen und zahlen. Was wollen die Reisenden reden, wenn wir uns sogar gefallen lassen, daß das Pflaster unserer guten Stadt Krähwinkel noch weit schlechter ist als die Landstraße? Sab. Trotz des Pflastergeldes. Bürg. Eben deswegen. Wir brechen hier auch die Beine, und murren nicht. Also, wo ist der Brief? Magd. (öffnet die Thür) Nur herein gu- ter Freund. (sie geht ab.) Neunte Scene. Ein Bauer. Die Vorigen. Bauer. Ew. Gestrengen halten zu Gna- den. Draußen im Steinbruch liegt ein Herr, muß wohl ein vornehmer Herr seyn, denn er hat auch Laternen am Wagen, sie sind alle zerbrochen. Bürg.
Buͤrg. Laß ſie klagen und zahlen. Was wollen die Reiſenden reden, wenn wir uns ſogar gefallen laſſen, daß das Pflaſter unſerer guten Stadt Kraͤhwinkel noch weit ſchlechter iſt als die Landſtraße? Sab. Trotz des Pflaſtergeldes. Buͤrg. Eben deswegen. Wir brechen hier auch die Beine, und murren nicht. Alſo, wo iſt der Brief? Magd. (oͤffnet die Thuͤr) Nur herein gu- ter Freund. (ſie geht ab.) Neunte Scene. Ein Bauer. Die Vorigen. Bauer. Ew. Geſtrengen halten zu Gna- den. Draußen im Steinbruch liegt ein Herr, muß wohl ein vornehmer Herr ſeyn, denn er hat auch Laternen am Wagen, ſie ſind alle zerbrochen. Buͤrg.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0031" n="25"/> <sp who="#BUERGERM"> <speaker><hi rendition="#g">Buͤrg</hi>.</speaker> <p>Laß ſie klagen und zahlen. Was<lb/> wollen die Reiſenden reden, wenn <hi rendition="#g">wir</hi> uns<lb/> ſogar gefallen laſſen, daß das Pflaſter unſerer<lb/> guten Stadt Kraͤhwinkel noch weit ſchlechter<lb/> iſt als die Landſtraße?</p> </sp><lb/> <sp who="#SAB"> <speaker><hi rendition="#g">Sab</hi>.</speaker> <p>Trotz des Pflaſtergeldes.</p> </sp><lb/> <sp who="#BUERGERM"> <speaker><hi rendition="#g">Buͤrg</hi>.</speaker> <p>Eben deswegen. Wir brechen<lb/> hier auch die Beine, und murren nicht. Alſo,<lb/> wo iſt der Brief?</p> </sp><lb/> <sp who="#MAGD"> <speaker><hi rendition="#g">Magd</hi>.</speaker> <stage>(oͤffnet die Thuͤr)</stage> <p>Nur herein gu-<lb/> ter Freund.</p> <stage>(ſie geht ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Neunte Scene</hi>. </head><lb/> <stage>Ein <hi rendition="#g">Bauer</hi>. Die <hi rendition="#g">Vorigen</hi>.</stage><lb/> <sp who="#BAU"> <speaker><hi rendition="#g">Bauer</hi>.</speaker> <p>Ew. Geſtrengen halten zu Gna-<lb/> den. Draußen im Steinbruch liegt ein Herr,<lb/> muß wohl ein vornehmer Herr ſeyn, denn er<lb/> hat auch Laternen am Wagen, ſie ſind alle<lb/> zerbrochen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#g">Buͤrg</hi>.</fw> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [25/0031]
Buͤrg. Laß ſie klagen und zahlen. Was
wollen die Reiſenden reden, wenn wir uns
ſogar gefallen laſſen, daß das Pflaſter unſerer
guten Stadt Kraͤhwinkel noch weit ſchlechter
iſt als die Landſtraße?
Sab. Trotz des Pflaſtergeldes.
Buͤrg. Eben deswegen. Wir brechen
hier auch die Beine, und murren nicht. Alſo,
wo iſt der Brief?
Magd. (oͤffnet die Thuͤr) Nur herein gu-
ter Freund. (ſie geht ab.)
Neunte Scene.
Ein Bauer. Die Vorigen.
Bauer. Ew. Geſtrengen halten zu Gna-
den. Draußen im Steinbruch liegt ein Herr,
muß wohl ein vornehmer Herr ſeyn, denn er
hat auch Laternen am Wagen, ſie ſind alle
zerbrochen.
Buͤrg.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_kleinstaedter_1803 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_kleinstaedter_1803/31 |
Zitationshilfe: | Kotzebue, August von: Die deutschen Kleinstädter. Leipzig, 1803, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_kleinstaedter_1803/31>, abgerufen am 22.02.2025. |