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Kotzebue, August von: Die deutschen Kleinstädter. Leipzig, 1803.

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Bürg. Wenn er aber nicht so lange
warten will? Denn ich kenne die jungen
Herrn, wenn sie einmal das Heirathen an-
wandelt, so geht es über Hals und Kopf.
Hr. St. J nu, ich wollt' ihm auch wohl
eine reife Schönheit vorschlagen.
Alle. Wen denn?
Hr. St. Da, unsere Frau Muhme, die
Frau Oberfloß- und Fischmeisterin.
Fr. Br. (verschämt) Ah! Sie spaßen.
Hr. St. Sie ist schon acht Monat
Wittwe.
Fr. Br. Bald neun Monat, Herr Vi-
cekirchenvorsteher, bald neun Monat.
Hr St. Sie hat Vermögen, kann ihm
irgend einen Titel kaufen, sie sind wohlfeil
zu haben. Ein hübscher Mensch ist er doch
nun Einmal.
Fr. Br. Ja, hübsch ist er, das muß man
gestehn.
Hr. St. So käm' er denn doch in die
Familie.


Fr. St.
Buͤrg. Wenn er aber nicht ſo lange
warten will? Denn ich kenne die jungen
Herrn, wenn ſie einmal das Heirathen an-
wandelt, ſo geht es uͤber Hals und Kopf.
Hr. St. J nu, ich wollt’ ihm auch wohl
eine reife Schoͤnheit vorſchlagen.
Alle. Wen denn?
Hr. St. Da, unſere Frau Muhme, die
Frau Oberfloß- und Fiſchmeiſterin.
Fr. Br. (verſchaͤmt) Ah! Sie ſpaßen.
Hr. St. Sie iſt ſchon acht Monat
Wittwe.
Fr. Br. Bald neun Monat, Herr Vi-
cekirchenvorſteher, bald neun Monat.
Hr St. Sie hat Vermoͤgen, kann ihm
irgend einen Titel kaufen, ſie ſind wohlfeil
zu haben. Ein huͤbſcher Menſch iſt er doch
nun Einmal.
Fr. Br. Ja, huͤbſch iſt er, das muß man
geſtehn.
Hr. St. So kaͤm’ er denn doch in die
Familie.


Fr. St.
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[116/0122] Buͤrg. Wenn er aber nicht ſo lange warten will? Denn ich kenne die jungen Herrn, wenn ſie einmal das Heirathen an- wandelt, ſo geht es uͤber Hals und Kopf. Hr. St. J nu, ich wollt’ ihm auch wohl eine reife Schoͤnheit vorſchlagen. Alle. Wen denn? Hr. St. Da, unſere Frau Muhme, die Frau Oberfloß- und Fiſchmeiſterin. Fr. Br. (verſchaͤmt) Ah! Sie ſpaßen. Hr. St. Sie iſt ſchon acht Monat Wittwe. Fr. Br. Bald neun Monat, Herr Vi- cekirchenvorſteher, bald neun Monat. Hr St. Sie hat Vermoͤgen, kann ihm irgend einen Titel kaufen, ſie ſind wohlfeil zu haben. Ein huͤbſcher Menſch iſt er doch nun Einmal. Fr. Br. Ja, huͤbſch iſt er, das muß man geſtehn. Hr. St. So kaͤm’ er denn doch in die Familie. Fr. St.

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Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Die deutschen Kleinstädter. Leipzig, 1803, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_kleinstaedter_1803/122>, abgerufen am 23.12.2024.