Bewegung. -- Die Fabrik ist von großem Umfange; wenn man aber nicht schon vorher Etwas davon versteht, so gafft man bloß und lernt Wenig. Weit unterhalten- der ist
Die Spiegelfabrik,
welche 600 Menschen lustig und lebendig beschäfftigt, und wo man reine, klare Spiegel, von 9 Fuß Höhe und 6 Fuß Breite sieht.
Die Bastille.
Der Platz, wo dieses Werkzeug gesetzloser Herrschaft einst gestanden, wird immer merkwürdig bleiben. Mauern, Graben und Thore, sind noch vorhanden, auf dem gan- zen innern Raume aber ist Brennholz aufgestellt. Jch mag die Sage nicht verbürgen, welche behauptet, ein republikanischer Held habe den Verlust der Bastille schon mehreremale herzlich beklagt. Ey nun! Da ist ja noch der sogenannte Tempel, wo Ludwig XVJ. gefangen saß, und der auch Raum für manchen Unglücklichen hat. Er ist mit so hohen Mauern umgeben, daß man seine vier Thürme, die einen fünften einschließen, nur in ei- niger Entfernung erblickt. Der schrecklichen Vergangen- heit gedenkend, ergreift hier eine finstere Wehmuth den Vorübergehenden.
Das physikalische Kabinet des Professor Charles,
in welchem er auch seine Vorlesungen hält, sollte von keinem Fremden unbesucht gelassen werden, denn es ist eines der schönsten und vollständigsten in Europa. Die
Bewegung. — Die Fabrik ist von großem Umfange; wenn man aber nicht schon vorher Etwas davon versteht, so gafft man bloß und lernt Wenig. Weit unterhalten- der ist
Die Spiegelfabrik,
welche 600 Menschen lustig und lebendig beschaͤfftigt, und wo man reine, klare Spiegel, von 9 Fuß Hoͤhe und 6 Fuß Breite sieht.
Die Bastille.
Der Platz, wo dieses Werkzeug gesetzloser Herrschaft einst gestanden, wird immer merkwuͤrdig bleiben. Mauern, Graben und Thore, sind noch vorhanden, auf dem gan- zen innern Raume aber ist Brennholz aufgestellt. Jch mag die Sage nicht verbuͤrgen, welche behauptet, ein republikanischer Held habe den Verlust der Bastille schon mehreremale herzlich beklagt. Ey nun! Da ist ja noch der sogenannte Tempel, wo Ludwig XVJ. gefangen saß, und der auch Raum fuͤr manchen Ungluͤcklichen hat. Er ist mit so hohen Mauern umgeben, daß man seine vier Thuͤrme, die einen fuͤnften einschließen, nur in ei- niger Entfernung erblickt. Der schrecklichen Vergangen- heit gedenkend, ergreift hier eine finstere Wehmuth den Voruͤbergehenden.
Das physikalische Kabinet des Professor Charles,
in welchem er auch seine Vorlesungen haͤlt, sollte von keinem Fremden unbesucht gelassen werden, denn es ist eines der schoͤnsten und vollstaͤndigsten in Europa. Die
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Bewegung. — Die Fabrik ist von großem Umfange;
wenn man aber nicht schon vorher Etwas davon versteht,
so gafft man bloß und lernt Wenig. Weit unterhalten-
der ist
Die Spiegelfabrik,
welche 600 Menschen lustig und lebendig beschaͤfftigt,
und wo man reine, klare Spiegel, von 9 Fuß Hoͤhe
und 6 Fuß Breite sieht.
Die Bastille.
Der Platz, wo dieses Werkzeug gesetzloser Herrschaft
einst gestanden, wird immer merkwuͤrdig bleiben. Mauern,
Graben und Thore, sind noch vorhanden, auf dem gan-
zen innern Raume aber ist Brennholz aufgestellt. Jch
mag die Sage nicht verbuͤrgen, welche behauptet, ein
republikanischer Held habe den Verlust der Bastille schon
mehreremale herzlich beklagt. Ey nun! Da ist ja noch
der sogenannte Tempel, wo Ludwig XVJ. gefangen
saß, und der auch Raum fuͤr manchen Ungluͤcklichen hat.
Er ist mit so hohen Mauern umgeben, daß man seine
vier Thuͤrme, die einen fuͤnften einschließen, nur in ei-
niger Entfernung erblickt. Der schrecklichen Vergangen-
heit gedenkend, ergreift hier eine finstere Wehmuth den
Voruͤbergehenden.
Das physikalische Kabinet des Professor
Charles,
in welchem er auch seine Vorlesungen haͤlt, sollte von
keinem Fremden unbesucht gelassen werden, denn es ist
eines der schoͤnsten und vollstaͤndigsten in Europa. Die
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die "Erinnerungen aus Paris im Jahre 1804" von Au… [mehr]
Die "Erinnerungen aus Paris im Jahre 1804" von August von Kotzebue erschienen 1804 in einer einbändigen Ausgabe im Frölich-Verlag, Berlin. Im gleichen Jahr wurde diese Ausgabe als zweibändige Ausgabe in einem Band im Titel als "unveränderte Auflage" bezeichnet, herausgegeben. Das Deutsche Textarchiv hat den Text der 3. unveränderten Auflage im Rahmen einer Kuration herausgegeben.
Kotzebue, August von: Erinnerungen aus Paris im Jahre 1804. Bd. 2. Berlin, 1804, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_erinnerungen02_1804/52>, abgerufen am 31.07.2024.
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