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Kotzebue, August von: Erinnerungen aus Paris im Jahre 1804. Bd. 1. Berlin, 1804.

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zwei seiner lieblichen Fabeln dar. Hier liest man: Jean
Lafontaine est dans ce tombeau und dort: Jean s'en
alla comme il etoit venu; die erste Zeile der Grab-
schrift, die er sich selbst setzte.

Jean s'en alla comme il eroit venu,
Mangeant le Fonds avec le revenu,
Tint les tresors chose peu necessaire.
Quant a son temps, bien sur le dispenser:
Deux parts en fit, dont il soulait passer,
L'une a dormir, et l'autre e ne a rien faire.

Jener Stein deckt Boileau's Reste. Drei Zeilen
aus einer seiner Episteln sind darauf gegraben.

A insi que mes chagrins, mes beaux jours sont passes.
Je ne sens plus l'aigreur da ma bile premiere
Et laisse aux froids rimeurs une libre carriere.

Hier ruht Mabillon, der gelehrte Kritiker und Di-
plomatiker, dort Montfaucon der große Antiquar.

Wie könnt' ich ausdrücken was ich empfunden ha-
be, unter den Schatten wandelnd, welche diese ehrwür-
digen Gebeine umschweben? -- Genug es gab keinen
merkwürdigen Mann in Frankreich, an den man nicht
in diesem Museum erinnert würde, und wäre es auch
nur durch eine Büste, deren unzählige sind. Hier Mi-
chel Montaigne, Sülly, Rotrou, Corneille, dort Ra-
cine, Quinault, Fenelon, Lenostre; hier Bossuet, bei-
de Rousseaus, Destouches, dort Heloise und Abelard,
Ludwig XVJ. und Marie Antoinette; hier Moritz von
Sachsen, Montesquieu, der hundertjährige Fontenelle
und der deutsche Winkelmann, dort Helvetins, Piron,
(mit der bekannten Jnschrift: Ci geit qui ne fut rien:
pas meme Academicien) du Belloy und Voltaire mit
der Unterschrift von Lebrun (dem Konsul?)

zwei seiner lieblichen Fabeln dar. Hier liest man: Jean
Lafontaine est dans ce tombeau und dort: Jean s'en
alla comme il étoit venu; die erste Zeile der Grab-
schrift, die er sich selbst setzte.

Jean s'en alla comme il éroit venu,
Mangeant le Fonds avec le revenu,
Tint les trésors chose peu necessaire.
Quant à son temps, bien sur le dispenser:
Deux parts en fit, dont il soulait passer,
L'une à dormir, et l'autre è ne à rien faire.

Jener Stein deckt Boileau's Reste. Drei Zeilen
aus einer seiner Episteln sind darauf gegraben.

A insi que mes chagrins, mes beaux jours sont passés.
Je ne sens plus l'aigreur da ma bile prémière
Et laisse aux froids rimeurs une libre carrière.

Hier ruht Mabillon, der gelehrte Kritiker und Di-
plomatiker, dort Montfaucon der große Antiquar.

Wie koͤnnt' ich ausdruͤcken was ich empfunden ha-
be, unter den Schatten wandelnd, welche diese ehrwuͤr-
digen Gebeine umschweben? — Genug es gab keinen
merkwuͤrdigen Mann in Frankreich, an den man nicht
in diesem Museum erinnert wuͤrde, und waͤre es auch
nur durch eine Buͤste, deren unzaͤhlige sind. Hier Mi-
chel Montaigne, Suͤlly, Rotrou, Corneille, dort Ra-
cine, Quinault, Fénélon, Lenostre; hier Bossuet, bei-
de Rousseaus, Destouches, dort Heloise und Abelard,
Ludwig XVJ. und Marie Antoinette; hier Moritz von
Sachsen, Montesquieu, der hundertjaͤhrige Fontenelle
und der deutsche Winkelmann, dort Helvetins, Piron,
(mit der bekannten Jnschrift: Ci gît qui ne fut rien:
pas même Academicien) du Belloy und Voltaire mit
der Unterschrift von Lebrun (dem Konsul?)

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[136/0140] zwei seiner lieblichen Fabeln dar. Hier liest man: Jean Lafontaine est dans ce tombeau und dort: Jean s'en alla comme il étoit venu; die erste Zeile der Grab- schrift, die er sich selbst setzte. Jean s'en alla comme il éroit venu, Mangeant le Fonds avec le revenu, Tint les trésors chose peu necessaire. Quant à son temps, bien sur le dispenser: Deux parts en fit, dont il soulait passer, L'une à dormir, et l'autre è ne à rien faire. Jener Stein deckt Boileau's Reste. Drei Zeilen aus einer seiner Episteln sind darauf gegraben. A insi que mes chagrins, mes beaux jours sont passés. Je ne sens plus l'aigreur da ma bile prémière Et laisse aux froids rimeurs une libre carrière. Hier ruht Mabillon, der gelehrte Kritiker und Di- plomatiker, dort Montfaucon der große Antiquar. Wie koͤnnt' ich ausdruͤcken was ich empfunden ha- be, unter den Schatten wandelnd, welche diese ehrwuͤr- digen Gebeine umschweben? — Genug es gab keinen merkwuͤrdigen Mann in Frankreich, an den man nicht in diesem Museum erinnert wuͤrde, und waͤre es auch nur durch eine Buͤste, deren unzaͤhlige sind. Hier Mi- chel Montaigne, Suͤlly, Rotrou, Corneille, dort Ra- cine, Quinault, Fénélon, Lenostre; hier Bossuet, bei- de Rousseaus, Destouches, dort Heloise und Abelard, Ludwig XVJ. und Marie Antoinette; hier Moritz von Sachsen, Montesquieu, der hundertjaͤhrige Fontenelle und der deutsche Winkelmann, dort Helvetins, Piron, (mit der bekannten Jnschrift: Ci gît qui ne fut rien: pas même Academicien) du Belloy und Voltaire mit der Unterschrift von Lebrun (dem Konsul?)

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Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Erinnerungen aus Paris im Jahre 1804. Bd. 1. Berlin, 1804, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_erinnerungen01_1804/140>, abgerufen am 23.11.2024.