Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.Sie. Im Wald, du weisst, Ist Wild; auch preist Man dein Geschoss mit Fug. So finden wir Dann im Revier Der süssen Kost genug. Des Bächleins Nass Erquickt mich bass, Als Wein und Bier und Meth. In deinem Schooss Auf Laub und Moos Zu ruhen, welch ein Bett! Genug! Genug! Lass ohn Verzug Uns flüchten in den Hayn! Sey was da sey, Dir hold und treu Bleib ich, und dir allein. Er. Nun höre, nun! Noch eins zu thun Ziemt jetzt dir oder nie. Kürz' ab zuvor Dein Haar ums Ohr, Dein Röcklein übers Knie! Dann greif geschwind Zum Bogen Kind, Und spann' ihn alsobald. Und eh' es tagt, Noch diese Nacht Gehts fort in wilden Wald. Gefällt dir dies, So eil' und wiss Es bricht der Tag schon an. Sonst lass allein Mich in den Hayn, Mich den gebannten Mann. Sie. Im Wald, du weiſst, Ist Wild; auch preist Man dein Geschoſs mit Fug. So finden wir Dann im Revier Der süſsen Kost genug. Des Bächleins Naſs Erquickt mich baſs, Als Wein und Bier und Meth. In deinem Schooſs Auf Laub und Moos Zu ruhen, welch ein Bett! Genug! Genug! Laſs ohn Verzug Uns flüchten in den Hayn! Sey was da sey, Dir hold und treu Bleib ich, und dir allein. Er. Nun höre, nun! Noch eins zu thun Ziemt jetzt dir oder nie. Kürz' ab zuvor Dein Haar ums Ohr, Dein Röcklein übers Knie! Dann greif geschwind Zum Bogen Kind, Und spann' ihn alsobald. Und eh' es tagt, Noch diese Nacht Gehts fort in wilden Wald. Gefällt dir dies, So eil' und wiſs Es bricht der Tag schon an. Sonst laſs allein Mich in den Hayn, Mich den gebannten Mann. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0083" n="63"/> <lg> <head>Sie.</head><lb/> <lg n="18"> <l>Im Wald, du weiſst, Ist Wild; auch preist</l><lb/> <l>Man dein Geschoſs mit Fug.</l><lb/> <l>So finden wir Dann im Revier</l><lb/> <l>Der süſsen Kost genug.</l><lb/> <l>Des Bächleins Naſs Erquickt mich baſs,</l><lb/> <l>Als Wein und Bier und Meth.</l><lb/> <l>In deinem Schooſs Auf Laub und Moos</l><lb/> <l>Zu ruhen, welch ein Bett!</l><lb/> <l>Genug! Genug! Laſs ohn Verzug</l><lb/> <l>Uns flüchten in den Hayn!</l><lb/> <l>Sey was da sey, Dir hold und treu</l><lb/> <l>Bleib ich, und dir allein.</l> </lg> </lg><lb/> <lg> <head>Er.</head><lb/> <lg n="19"> <l>Nun höre, nun! Noch eins zu thun</l><lb/> <l>Ziemt jetzt dir oder nie.</l><lb/> <l>Kürz' ab zuvor Dein Haar ums Ohr,</l><lb/> <l>Dein Röcklein übers Knie!</l><lb/> <l>Dann greif geschwind Zum Bogen Kind,</l><lb/> <l>Und spann' ihn alsobald.</l><lb/> <l>Und eh' es tagt, Noch diese Nacht</l><lb/> <l>Gehts fort in wilden Wald.</l><lb/> <l>Gefällt dir dies, So eil' und wiſs</l><lb/> <l>Es bricht der Tag schon an.</l><lb/> <l>Sonst laſs allein Mich in den Hayn,</l><lb/> <l>Mich den gebannten Mann.</l> </lg> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [63/0083]
Sie.
Im Wald, du weiſst, Ist Wild; auch preist
Man dein Geschoſs mit Fug.
So finden wir Dann im Revier
Der süſsen Kost genug.
Des Bächleins Naſs Erquickt mich baſs,
Als Wein und Bier und Meth.
In deinem Schooſs Auf Laub und Moos
Zu ruhen, welch ein Bett!
Genug! Genug! Laſs ohn Verzug
Uns flüchten in den Hayn!
Sey was da sey, Dir hold und treu
Bleib ich, und dir allein.
Er.
Nun höre, nun! Noch eins zu thun
Ziemt jetzt dir oder nie.
Kürz' ab zuvor Dein Haar ums Ohr,
Dein Röcklein übers Knie!
Dann greif geschwind Zum Bogen Kind,
Und spann' ihn alsobald.
Und eh' es tagt, Noch diese Nacht
Gehts fort in wilden Wald.
Gefällt dir dies, So eil' und wiſs
Es bricht der Tag schon an.
Sonst laſs allein Mich in den Hayn,
Mich den gebannten Mann.
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