Dass ihr mit dieser Erynnis mich straft, die Frie- den und Frohsinn Bösslich mir raubet, mit Gift wechselnd und Nektar mich tränkt! Lass, lass ab von mir, gefürchtete Liebe! Nicht mag ich Kosten des Kelches, der einst selbst den Alci- den entmannt'. Lass, lass ab von mir. Von deinem Athem be- rauschet Taumel' ich, schwindel' ich schier. Schone, Gefährliche, mein! Nein du willst nicht schonen. Mit jeglichem sie- genden Reitze, Jeder gewinnenden Huld hast du die Feindinn geschmückt, Diese zu freundliche Feindinn -- dich, meine Ida! Vergönne, Dass die Seinige dich grüsset das liebende Herz. Freundliche Ida, du bist so hold, wie die Schim- mer im Osten, Wenn der erwachende Tag röthet das dämmern- de Grau. Bläue des Himmels umrieselt dein schimmerrollen- des Auge; Röthe des Aufgangs verklärt, Huldinn, dein blühend Gesicht.
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Daſs ihr mit dieser Erynnis mich straft, die Frie- den und Frohsinn Böſslich mir raubet, mit Gift wechselnd und Nektar mich tränkt! Laſs, laſs ab von mir, gefürchtete Liebe! Nicht mag ich Kosten des Kelches, der einst selbst den Alci- den entmannt'. Laſs, laſs ab von mir. Von deinem Athem be- rauschet Taumel' ich, schwindel' ich schier. Schone, Gefährliche, mein! Nein du willst nicht schonen. Mit jeglichem sie- genden Reitze, Jeder gewinnenden Huld hast du die Feindinn geschmückt, Diese zu freundliche Feindinn — dich, meine Ida! Vergönne, Daſs die Seinige dich grüſset das liebende Herz. Freundliche Ida, du bist so hold, wie die Schim- mer im Osten, Wenn der erwachende Tag röthet das dämmern- de Grau. Bläue des Himmels umrieselt dein schimmerrollen- des Auge; Röthe des Aufgangs verklärt, Huldinn, dein blühend Gesicht.
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Daſs ihr mit dieser Erynnis mich straft, die Frie-
den und Frohsinn
Böſslich mir raubet, mit Gift wechselnd und
Nektar mich tränkt!
Laſs, laſs ab von mir, gefürchtete Liebe! Nicht
mag ich
Kosten des Kelches, der einst selbst den Alci-
den entmannt'.
Laſs, laſs ab von mir. Von deinem Athem be-
rauschet
Taumel' ich, schwindel' ich schier. Schone,
Gefährliche, mein!
Nein du willst nicht schonen. Mit jeglichem sie-
genden Reitze,
Jeder gewinnenden Huld hast du die Feindinn
geschmückt,
Diese zu freundliche Feindinn — dich, meine Ida!
Vergönne,
Daſs die Seinige dich grüſset das liebende
Herz.
Freundliche Ida, du bist so hold, wie die Schim-
mer im Osten,
Wenn der erwachende Tag röthet das dämmern-
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Bläue des Himmels umrieselt dein schimmerrollen-
des Auge;
Röthe des Aufgangs verklärt, Huldinn, dein
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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/285>, abgerufen am 25.11.2024.
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