Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.Du, den in der grausen Noth Mir der Gott zum Retter sandte; Du, der von mir herben Tod, Und noch herbre Schande wandte; Den der Thaten Edelste Ach sein Herzblut kostete. . . . Dunkles Schicksal, ach warum Musste so mein Numan enden? Giovanni, ach warum Musstest du den Freund vollenden? . . . Doch das Schicksal, ernst und stumm, Achtet störrig kein Warum! . . . Numan, dein entseelter Staub Liegt im Schooss des Meers, und modert . . . Oder ward vielleicht der Raub Düstre Fluth dir abgefodert? Hat vielleicht am öden Strand Ihn verscharrt des Fremdlings Hand? Du, den in der grausen Noth Mir der Gott zum Retter sandte; Du, der von mir herben Tod, Und noch herbre Schande wandte; Den der Thaten Edelste Ach sein Herzblut kostete. . . . Dunkles Schicksal, ach warum Muſste so mein Numan enden? Giovanni, ach warum Muſstest du den Freund vollenden? . . . Doch das Schicksal, ernst und stumm, Achtet störrig kein Warum! . . . Numan, dein entseelter Staub Liegt im Schooſs des Meers, und modert . . . Oder ward vielleicht der Raub Düstre Fluth dir abgefodert? Hat vielleicht am öden Strand Ihn verscharrt des Fremdlings Hand? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0250" n="228"/> <lg n="2"> <l>Du, den in der grausen Noth</l><lb/> <l>Mir der Gott zum Retter sandte;</l><lb/> <l>Du, der von mir herben Tod,</l><lb/> <l>Und noch herbre Schande wandte;</l><lb/> <l>Den der Thaten Edelste</l><lb/> <l>Ach sein Herzblut kostete. . . .</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Dunkles Schicksal, ach warum</l><lb/> <l>Muſste so mein Numan enden?</l><lb/> <l>Giovanni, ach warum</l><lb/> <l>Muſstest du den Freund vollenden? . . .</l><lb/> <l>Doch das Schicksal, ernst und stumm,</l><lb/> <l>Achtet störrig kein Warum! . . .</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Numan, dein entseelter Staub</l><lb/> <l>Liegt im Schooſs des Meers, und modert . . .</l><lb/> <l>Oder ward vielleicht der Raub</l><lb/> <l>Düstre Fluth dir abgefodert?</l><lb/> <l>Hat vielleicht am öden Strand</l><lb/> <l>Ihn verscharrt des Fremdlings Hand?</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [228/0250]
Du, den in der grausen Noth
Mir der Gott zum Retter sandte;
Du, der von mir herben Tod,
Und noch herbre Schande wandte;
Den der Thaten Edelste
Ach sein Herzblut kostete. . . .
Dunkles Schicksal, ach warum
Muſste so mein Numan enden?
Giovanni, ach warum
Muſstest du den Freund vollenden? . . .
Doch das Schicksal, ernst und stumm,
Achtet störrig kein Warum! . . .
Numan, dein entseelter Staub
Liegt im Schooſs des Meers, und modert . . .
Oder ward vielleicht der Raub
Düstre Fluth dir abgefodert?
Hat vielleicht am öden Strand
Ihn verscharrt des Fremdlings Hand?
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Zitationshilfe: | Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/250>, abgerufen am 16.02.2025. |