Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.Dir gelang es, dir, das Fieber Meines Stolzes zu zerstreun. Dir, erhabne, gegenüber Fühl' ich mich gering und klein. Meiner alten Habsucht Prasser Fass' ich zitternd deine Hand, Und dem nimmersatten Prasser Gnügt dein streifendes Gewand. Sey es Liebe, seys Erbarmen, Was in deiner Brust sich regt, Wenn umstrickt von Edwins Armen Mächtiger dein Herz dir schlägt; Auch der Zarten, Sanften, Weichen, Weiss die treue Liebe Dank, Auch der Huld- und Mildereichen Dien' und huldg' ich lebenlang. Immer dann, und immer schneller Gleite, leichtes Schifflein, fort. Immer näher, immer heller Schimmert der gewünschte Port; Wo kein Wogenbruch mehr brandet, Wo kein Riff, kein Strudel dräut, Wo, wer einmal angelandet, Sich bestandner Kämpfe freut. Dir gelang es, dir, das Fieber Meines Stolzes zu zerstreun. Dir, erhabne, gegenüber Fühl' ich mich gering und klein. Meiner alten Habsucht Prasser Fass' ich zitternd deine Hand, Und dem nimmersatten Prasser Gnügt dein streifendes Gewand. Sey es Liebe, seys Erbarmen, Was in deiner Brust sich regt, Wenn umstrickt von Edwins Armen Mächtiger dein Herz dir schlägt; Auch der Zarten, Sanften, Weichen, Weiſs die treue Liebe Dank, Auch der Huld- und Mildereichen Dien' und huldg' ich lebenlang. Immer dann, und immer schneller Gleite, leichtes Schifflein, fort. Immer näher, immer heller Schimmert der gewünschte Port; Wo kein Wogenbruch mehr brandet, Wo kein Riff, kein Strudel dräut, Wo, wer einmal angelandet, Sich bestandner Kämpfe freut. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0214" n="192"/> <lg n="8"> <l>Dir gelang es, dir, das Fieber</l><lb/> <l>Meines Stolzes zu zerstreun.</l><lb/> <l>Dir, erhabne, gegenüber</l><lb/> <l>Fühl' ich mich gering und klein.</l><lb/> <l>Meiner alten Habsucht Prasser</l><lb/> <l>Fass' ich zitternd deine Hand,</l><lb/> <l>Und dem nimmersatten Prasser</l><lb/> <l>Gnügt dein streifendes Gewand.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>Sey es Liebe, seys Erbarmen,</l><lb/> <l>Was in deiner Brust sich regt,</l><lb/> <l>Wenn umstrickt von Edwins Armen</l><lb/> <l>Mächtiger dein Herz dir schlägt;</l><lb/> <l>Auch der Zarten, Sanften, Weichen,</l><lb/> <l>Weiſs die treue Liebe Dank,</l><lb/> <l>Auch der Huld- und Mildereichen</l><lb/> <l>Dien' und huldg' ich lebenlang.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Immer dann, und immer schneller</l><lb/> <l>Gleite, leichtes Schifflein, fort.</l><lb/> <l>Immer näher, immer heller</l><lb/> <l>Schimmert der gewünschte Port;</l><lb/> <l>Wo kein Wogenbruch mehr brandet,</l><lb/> <l>Wo kein Riff, kein Strudel dräut,</l><lb/> <l>Wo, wer einmal angelandet,</l><lb/> <l>Sich bestandner Kämpfe freut.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [192/0214]
Dir gelang es, dir, das Fieber
Meines Stolzes zu zerstreun.
Dir, erhabne, gegenüber
Fühl' ich mich gering und klein.
Meiner alten Habsucht Prasser
Fass' ich zitternd deine Hand,
Und dem nimmersatten Prasser
Gnügt dein streifendes Gewand.
Sey es Liebe, seys Erbarmen,
Was in deiner Brust sich regt,
Wenn umstrickt von Edwins Armen
Mächtiger dein Herz dir schlägt;
Auch der Zarten, Sanften, Weichen,
Weiſs die treue Liebe Dank,
Auch der Huld- und Mildereichen
Dien' und huldg' ich lebenlang.
Immer dann, und immer schneller
Gleite, leichtes Schifflein, fort.
Immer näher, immer heller
Schimmert der gewünschte Port;
Wo kein Wogenbruch mehr brandet,
Wo kein Riff, kein Strudel dräut,
Wo, wer einmal angelandet,
Sich bestandner Kämpfe freut.
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