Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.Horch, wie die Nachtigall schlägt in der blüthen- Dein o Sunium denk' ich und deines vergötterten Weisen, Welcher entschleyerten Blicks jetzund die Wahr- heit erschaut. Mancher gesellige Abend, und manche der nächtli- chen Stunden, Hold ist dem Denken die Nacht, hab ich dem Denker gelauscht, Über das Leiden und Thun, und über Verhängniss und Freyheit, Über des Endlichen Kampf mit dem unendli- chen Geist. Aber dem Denker voran flog immer die Ahnung des Dichters. Zürnend dem zögernden Gang, sprengt' ich der Schlüsse Gespinnst, Stürmte hinaus in die Nacht, in die heilige. Über der Scheitel Rolleten Leyer und Schwan, blitzten Arktur und Centaur, Horch, wie die Nachtigall schlägt in der blüthen- Dein o Sunium denk' ich und deines vergötterten Weisen, Welcher entschleyerten Blicks jetzund die Wahr- heit erschaut. Mancher gesellige Abend, und manche der nächtli- chen Stunden, Hold ist dem Denken die Nacht, hab ich dem Denker gelauscht, Über das Leiden und Thun, und über Verhängniſs und Freyheit, Über des Endlichen Kampf mit dem unendli- chen Geist. Aber dem Denker voran flog immer die Ahnung des Dichters. Zürnend dem zögernden Gang, sprengt' ich der Schlüsse Gespinnst, Stürmte hinaus in die Nacht, in die heilige. Über der Scheitel Rolleten Leyer und Schwan, blitzten Arktur und Centaur, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0132" n="112"/> <l>Horch, wie die Nachtigall schlägt in der blüthen-<lb/> regnenden Wildniſs.</l><lb/> <l>Schau wie die güldene Saat wogt das Gelände hinan.</l><lb/> <l>Gellend erschallt aus dem goldenen Bette die Flöte</l><lb/> <l>der Wachtel,</l><lb/> <l>Dumpfer des Rohrspatz Ruf aus dem Geröh-<lb/> richt des Sumpfs.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Dein o Sunium denk' ich und deines vergötterten</l><lb/> <l>Weisen,</l><lb/> <l>Welcher entschleyerten Blicks jetzund die Wahr-<lb/> heit erschaut.</l><lb/> <l>Mancher gesellige Abend, und manche der nächtli-<lb/> chen Stunden,</l><lb/> <l>Hold ist dem Denken die Nacht, hab ich dem</l><lb/> <l>Denker gelauscht,</l><lb/> <l>Über das Leiden und Thun, und über Verhängniſs</l><lb/> <l>und Freyheit,</l><lb/> <l>Über des Endlichen Kampf mit dem unendli-<lb/> chen Geist.</l><lb/> <l>Aber dem Denker voran flog immer die Ahnung des</l><lb/> <l>Dichters.</l><lb/> <l>Zürnend dem zögernden Gang, sprengt' ich der</l><lb/> <l>Schlüsse Gespinnst,</l><lb/> <l>Stürmte hinaus in die Nacht, in die heilige. Über</l><lb/> <l>der Scheitel</l><lb/> <l>Rolleten Leyer und Schwan, blitzten Arktur</l><lb/> <l>und Centaur,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [112/0132]
Horch, wie die Nachtigall schlägt in der blüthen-
regnenden Wildniſs.
Schau wie die güldene Saat wogt das Gelände hinan.
Gellend erschallt aus dem goldenen Bette die Flöte
der Wachtel,
Dumpfer des Rohrspatz Ruf aus dem Geröh-
richt des Sumpfs.
Dein o Sunium denk' ich und deines vergötterten
Weisen,
Welcher entschleyerten Blicks jetzund die Wahr-
heit erschaut.
Mancher gesellige Abend, und manche der nächtli-
chen Stunden,
Hold ist dem Denken die Nacht, hab ich dem
Denker gelauscht,
Über das Leiden und Thun, und über Verhängniſs
und Freyheit,
Über des Endlichen Kampf mit dem unendli-
chen Geist.
Aber dem Denker voran flog immer die Ahnung des
Dichters.
Zürnend dem zögernden Gang, sprengt' ich der
Schlüsse Gespinnst,
Stürmte hinaus in die Nacht, in die heilige. Über
der Scheitel
Rolleten Leyer und Schwan, blitzten Arktur
und Centaur,
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