Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.Sie. Nur das Mägdlein sey Niemands Schatz, Bis es beringt vom Priester wird. Muthe mir nichts Schnödes an! Niemands Schätzchen will ich seyn, Bis mich trau't ein geweihter Mann. Sprichst du Ja, so sprech ich Nein. Er. Ich verpfände dir Seel' und Leib. Morgen bevor der Tag ergraut, Sollst du seyn mein ehlich Weib, Mir durch Priesters Hand vertraut. Sie. Morgen ist gut, doch besser heut. Heut noch lass' uns zum Priester gehn. Edel und flüchtig ist die Zeit. Itzt gleich lass uns vor'm Altar' stehn. Er. Was du willst, das geliebt auch mir. Hand und Herz verpfänd' ich dir. Trautchen, komm zu Sanct Cuthberts Schrein, Werde mein und ich bin dein. Sie. Nur das Mägdlein sey Niemands Schatz, Bis es beringt vom Priester wird. Muthe mir nichts Schnödes an! Niemands Schätzchen will ich seyn, Bis mich trau't ein geweihter Mann. Sprichst du Ja, so sprech ich Nein. Er. Ich verpfände dir Seel' und Leib. Morgen bevor der Tag ergraut, Sollst du seyn mein ehlich Weib, Mir durch Priesters Hand vertraut. Sie. Morgen ist gut, doch besser heut. Heut noch lass' uns zum Priester gehn. Edel und flüchtig ist die Zeit. Itzt gleich laſs uns vor'm Altar' stehn. Er. Was du willst, das geliebt auch mir. Hand und Herz verpfänd' ich dir. Trautchen, komm zu Sanct Cuthberts Schrein, Werde mein und ich bin dein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0111" n="91"/> <lg> <head>Sie.</head><lb/> <lg n="12"> <l>Nur das Mägdlein sey Niemands Schatz,</l><lb/> <l>Bis es beringt vom Priester wird.</l> </lg><lb/> <lg n="13"> <l>Muthe mir nichts Schnödes an!</l><lb/> <l>Niemands Schätzchen will ich seyn,</l><lb/> <l>Bis mich trau't ein geweihter Mann.</l><lb/> <l>Sprichst du Ja, so sprech ich Nein.</l> </lg> </lg><lb/> <lg> <head>Er.</head><lb/> <lg n="14"> <l>Ich verpfände dir Seel' und Leib.</l><lb/> <l>Morgen bevor der Tag ergraut,</l><lb/> <l>Sollst du seyn mein ehlich Weib,</l><lb/> <l>Mir durch Priesters Hand vertraut.</l> </lg> </lg><lb/> <lg> <head>Sie.</head><lb/> <lg n="15"> <l>Morgen ist gut, doch besser heut.</l><lb/> <l>Heut noch lass' uns zum Priester gehn.</l><lb/> <l>Edel und flüchtig ist die Zeit.</l><lb/> <l>Itzt gleich laſs uns vor'm Altar' stehn.</l> </lg> </lg><lb/> <lg> <head>Er.</head><lb/> <lg n="16"> <l>Was du willst, das geliebt auch mir.</l><lb/> <l>Hand und Herz verpfänd' ich dir.</l><lb/> <l>Trautchen, komm zu Sanct Cuthberts Schrein,</l><lb/> <l>Werde mein und ich bin dein.</l> </lg> </lg> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [91/0111]
Sie.
Nur das Mägdlein sey Niemands Schatz,
Bis es beringt vom Priester wird.
Muthe mir nichts Schnödes an!
Niemands Schätzchen will ich seyn,
Bis mich trau't ein geweihter Mann.
Sprichst du Ja, so sprech ich Nein.
Er.
Ich verpfände dir Seel' und Leib.
Morgen bevor der Tag ergraut,
Sollst du seyn mein ehlich Weib,
Mir durch Priesters Hand vertraut.
Sie.
Morgen ist gut, doch besser heut.
Heut noch lass' uns zum Priester gehn.
Edel und flüchtig ist die Zeit.
Itzt gleich laſs uns vor'm Altar' stehn.
Er.
Was du willst, das geliebt auch mir.
Hand und Herz verpfänd' ich dir.
Trautchen, komm zu Sanct Cuthberts Schrein,
Werde mein und ich bin dein.
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Zitationshilfe: | Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/111>, abgerufen am 23.07.2024. |