Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.Er. Schau entlang den Wiesengrund, Von Viol' und Maasslieb bunt, Niemand sieht uns. Lämmlein nur Grasen auf der stillen Flur. Sie. Lass den Latz mir; lass das Tuch, Schäfer, oder ich muss schreyn. Lass mich, Robyn, schon genug Ist des Scherzes. Lass mich seyn! Er. Siehe, wie des Geisblatts sich Die gewalt'ge Eich' erbarmt; Wie der Epheu brünstiglich Den erhab'nen Ulm umarmt. Liebchen komm an meine Brust, Bis nicht blöde! Bis nicht scheu! Um uns jubeln Lieb' und Lust; Um uns scherzt je zwey und zwey. Seiner Sie hofirt der Spatz, Und das Täubchen kos't und girrt. Er. Schau entlang den Wiesengrund, Von Viol' und Maaſslieb bunt, Niemand sieht uns. Lämmlein nur Grasen auf der stillen Flur. Sie. Laſs den Latz mir; laſs das Tuch, Schäfer, oder ich muſs schreyn. Laſs mich, Robyn, schon genug Ist des Scherzes. Laſs mich seyn! Er. Siehe, wie des Geisblatts sich Die gewalt'ge Eich' erbarmt; Wie der Epheu brünstiglich Den erhab'nen Ulm umarmt. Liebchen komm an meine Brust, Bis nicht blöde! Bis nicht scheu! Um uns jubeln Lieb' und Lust; Um uns scherzt je zwey und zwey. Seiner Sie hofirt der Spatz, Und das Täubchen kos't und girrt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0110" n="90"/> <lg> <head>Er.</head><lb/> <lg n="7"> <l>Schau entlang den Wiesengrund,</l><lb/> <l>Von Viol' und Maaſslieb bunt,</l><lb/> <l>Niemand sieht uns. Lämmlein nur</l><lb/> <l>Grasen auf der stillen Flur.</l> </lg> </lg><lb/> <lg> <head>Sie.</head><lb/> <lg n="8"> <l>Laſs den Latz mir; laſs das Tuch,</l><lb/> <l>Schäfer, oder ich muſs schreyn.</l><lb/> <l>Laſs mich, Robyn, schon genug</l><lb/> <l>Ist des Scherzes. Laſs mich seyn!</l> </lg> </lg><lb/> <lg> <head>Er.</head><lb/> <lg n="9"> <l>Siehe, wie des Geisblatts sich</l><lb/> <l>Die gewalt'ge Eich' erbarmt;</l><lb/> <l>Wie der Epheu brünstiglich</l><lb/> <l>Den erhab'nen Ulm umarmt.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Liebchen komm an meine Brust,</l><lb/> <l>Bis nicht blöde! Bis nicht scheu!</l><lb/> <l>Um uns jubeln Lieb' und Lust;</l><lb/> <l>Um uns scherzt je zwey und zwey.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>Seiner Sie hofirt der Spatz,</l><lb/> <l>Und das Täubchen kos't und girrt.</l> </lg> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [90/0110]
Er.
Schau entlang den Wiesengrund,
Von Viol' und Maaſslieb bunt,
Niemand sieht uns. Lämmlein nur
Grasen auf der stillen Flur.
Sie.
Laſs den Latz mir; laſs das Tuch,
Schäfer, oder ich muſs schreyn.
Laſs mich, Robyn, schon genug
Ist des Scherzes. Laſs mich seyn!
Er.
Siehe, wie des Geisblatts sich
Die gewalt'ge Eich' erbarmt;
Wie der Epheu brünstiglich
Den erhab'nen Ulm umarmt.
Liebchen komm an meine Brust,
Bis nicht blöde! Bis nicht scheu!
Um uns jubeln Lieb' und Lust;
Um uns scherzt je zwey und zwey.
Seiner Sie hofirt der Spatz,
Und das Täubchen kos't und girrt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |