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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.

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Ihr Gefangnen, ich will für euch bitten,
Bittet ihr indessen Gott.
Ich will die Herren schön grüssen,
Ich will ihnen fallen zu Füssen,
Euch lösen vom bittern Tod."
"Gott grüss euch, grossgünstige Herren!
Eine Bitte mir gewährt:
Die Gefangnen haben nichts begangen.
Lasst sie los, lasst los die Gefangnen,
Dass Gott euch wieder erhört." --
"Was du willst kann dir nicht werden,
Du junge zarte Maid.
Die Gefangnen müssen sterben.
Gottes Reich müssen sie ererben,
Dazu die ew'ge Freud.
"Was die Gefangenen haben begangen,
Der Tod nur büssen mag.
Schwer drücken der Sünde Lasten!
Lass sie ruhen, lass sie risten, lass sie rasten
Bis an den jüngsten Tag."
Das Mädchen ging von dannen
In bitterm Herzeleid.
"Ihr Gefangnen, ihr müsst sterben,
Gottes Reich müsst ihr ererben,
Dazu die ew'ge Freud.
Ihr Gefangnen, ich will für euch bitten,
Bittet ihr indessen Gott.
Ich will die Herren schön grüſsen,
Ich will ihnen fallen zu Füſsen,
Euch lösen vom bittern Tod.“
„Gott grüſs euch, groſsgünstige Herren!
Eine Bitte mir gewährt:
Die Gefangnen haben nichts begangen.
Laſst sie los, laſst los die Gefangnen,
Daſs Gott euch wieder erhört.“ —
„Was du willst kann dir nicht werden,
Du junge zarte Maid.
Die Gefangnen müssen sterben.
Gottes Reich müssen sie ererben,
Dazu die ew'ge Freud.
„Was die Gefangenen haben begangen,
Der Tod nur büſsen mag.
Schwer drücken der Sünde Lasten!
Laſs sie ruhen, laſs sie risten, laſs sie rasten
Bis an den jüngsten Tag.“
Das Mädchen ging von dannen
In bitterm Herzeleid.
„Ihr Gefangnen, ihr müſst sterben,
Gottes Reich müſst ihr ererben,
Dazu die ew'ge Freud.
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[82/0102] Ihr Gefangnen, ich will für euch bitten, Bittet ihr indessen Gott. Ich will die Herren schön grüſsen, Ich will ihnen fallen zu Füſsen, Euch lösen vom bittern Tod.“ „Gott grüſs euch, groſsgünstige Herren! Eine Bitte mir gewährt: Die Gefangnen haben nichts begangen. Laſst sie los, laſst los die Gefangnen, Daſs Gott euch wieder erhört.“ — „Was du willst kann dir nicht werden, Du junge zarte Maid. Die Gefangnen müssen sterben. Gottes Reich müssen sie ererben, Dazu die ew'ge Freud. „Was die Gefangenen haben begangen, Der Tod nur büſsen mag. Schwer drücken der Sünde Lasten! Laſs sie ruhen, laſs sie risten, laſs sie rasten Bis an den jüngsten Tag.“ Das Mädchen ging von dannen In bitterm Herzeleid. „Ihr Gefangnen, ihr müſst sterben, Gottes Reich müſst ihr ererben, Dazu die ew'ge Freud.

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/102>, abgerufen am 25.11.2024.