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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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Mög' es vergleiten, wie Mondenschimmer auf spie-
gelndem Meere,
Mög' es verschweben, wie Hauch über den
Saiten verschwebt!

Mädchen, noch trittst du einher im Strahlengewande
der Schönheit,
Leicht, wie ein athmender West, blühend,
wie Blüthe des May's.
Deine Wange beschämt Aurorens glühende Wan-
ge;
Deines Busens Schnee blendet den blenden-
den Schaum,
Welcher den Fluthen entrollt. Der Locken däm-
mernde Nebel
Wallen ringelnd und voll rings um den wöl-
benden Hals.
Flamme des Himmels beseelt dein schimmerrollendes
Auge.
Lautenlispel entquillt deinem Gespräch und
Gesang.
Aber, wie bald, Geliebte, wie bald zerflattert der
Schönheit
Seifenblase! wie bald sinket der nichtige
Schaum!
Jene Rosen sind welk und jene Lilienblüthen
Störte der Sturmwind herab; jenes gerin-
gelte Haar

Mög' es vergleiten, wie Mondenschimmer auf spie-
gelndem Meere,
Mög' es verschweben, wie Hauch über den
Saiten verschwebt!

Mädchen, noch trittst du einher im Strahlengewande
der Schönheit,
Leicht, wie ein athmender West, blühend,
wie Blüthe des May's.
Deine Wange beschämt Aurorens glühende Wan-
ge;
Deines Busens Schnee blendet den blenden-
den Schaum,
Welcher den Fluthen entrollt. Der Locken däm-
mernde Nebel
Wallen ringelnd und voll rings um den wöl-
benden Hals.
Flamme des Himmels beseelt dein schimmerrollendes
Auge.
Lautenlispel entquillt deinem Gespräch und
Gesang.
Aber, wie bald, Geliebte, wie bald zerflattert der
Schönheit
Seifenblase! wie bald sinket der nichtige
Schaum!
Jene Rosen sind welk und jene Lilienblüthen
Störte der Sturmwind herab; jenes gerin-
gelte Haar
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[82/0098] Mög' es vergleiten, wie Mondenschimmer auf spie- gelndem Meere, Mög' es verschweben, wie Hauch über den Saiten verschwebt! Mädchen, noch trittst du einher im Strahlengewande der Schönheit, Leicht, wie ein athmender West, blühend, wie Blüthe des May's. Deine Wange beschämt Aurorens glühende Wan- ge; Deines Busens Schnee blendet den blenden- den Schaum, Welcher den Fluthen entrollt. Der Locken däm- mernde Nebel Wallen ringelnd und voll rings um den wöl- benden Hals. Flamme des Himmels beseelt dein schimmerrollendes Auge. Lautenlispel entquillt deinem Gespräch und Gesang. Aber, wie bald, Geliebte, wie bald zerflattert der Schönheit Seifenblase! wie bald sinket der nichtige Schaum! Jene Rosen sind welk und jene Lilienblüthen Störte der Sturmwind herab; jenes gerin- gelte Haar

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen02_1798/98>, abgerufen am 22.11.2024.