Von dem Wagen die Kleinen gehoben. Am thür- menden Ufer Wandeln wir langsam, und schauen mit schauernder Wonn' in die Tiefe; Schauen, o Jasmund, hinüber nach deinen Riesen- gestaden, Klimmen sodann behutsam auf schmalem, schlängeln- dem Pfade Eine der Schlüchte hinab zum kieselgepflasterten Meerstrand. Höchlich ergötzet die Kleinen das schimmernde glatte Gerölle! Sieh, wie sie sammeln die blankesten Kiesel, wie neidisch! wie lüstern! Nicht zu fassen vermögen die Schätze die strotzenden Taschen. Staunend sitzet die Mutter auf einem gewaltigen Quarzblock, Welchen der wühlende Schnee dem mürben Gestad' entspühlte, Während der Vater mit Hülfe des hohlgeschliffenen Glases Mühsam späht nach des Steinreichs Wundern, nach deinen Gebilden, Unergründliche Kraft, die du itzt den Quarz und den Feldspath Innigst zum Ganzen vereinst, und itzt das gedie- gene Ganze
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Von dem Wagen die Kleinen gehoben. Am thür- menden Ufer Wandeln wir langsam, und schauen mit schauernder Wonn' in die Tiefe; Schauen, o Jasmund, hinüber nach deinen Riesen- gestaden, Klimmen sodann behutsam auf schmalem, schlängeln- dem Pfade Eine der Schlüchte hinab zum kieselgepflasterten Meerstrand. Höchlich ergötzet die Kleinen das schimmernde glatte Gerölle! Sieh, wie sie sammeln die blankesten Kiesel, wie neidisch! wie lüstern! Nicht zu fassen vermögen die Schätze die strotzenden Taschen. Staunend sitzet die Mutter auf einem gewaltigen Quarzblock, Welchen der wühlende Schnee dem mürben Gestad' entspühlte, Während der Vater mit Hülfe des hohlgeschliffenen Glases Mühsam späht nach des Steinreichs Wundern, nach deinen Gebilden, Unergründliche Kraft, die du itzt den Quarz und den Feldspath Innigst zum Ganzen vereinst, und itzt das gedie- gene Ganze
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Von dem Wagen die Kleinen gehoben. Am thür-
menden Ufer
Wandeln wir langsam, und schauen mit schauernder
Wonn' in die Tiefe;
Schauen, o Jasmund, hinüber nach deinen Riesen-
gestaden,
Klimmen sodann behutsam auf schmalem, schlängeln-
dem Pfade
Eine der Schlüchte hinab zum kieselgepflasterten
Meerstrand.
Höchlich ergötzet die Kleinen das schimmernde glatte
Gerölle!
Sieh, wie sie sammeln die blankesten Kiesel, wie
neidisch! wie lüstern!
Nicht zu fassen vermögen die Schätze die strotzenden
Taschen.
Staunend sitzet die Mutter auf einem gewaltigen
Quarzblock,
Welchen der wühlende Schnee dem mürben Gestad'
entspühlte,
Während der Vater mit Hülfe des hohlgeschliffenen
Glases
Mühsam späht nach des Steinreichs Wundern, nach
deinen Gebilden,
Unergründliche Kraft, die du itzt den Quarz und
den Feldspath
Innigst zum Ganzen vereinst, und itzt das gedie-
gene Ganze
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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen02_1798/409>, abgerufen am 27.11.2024.
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