Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Klirrten die Speer' und trafen die Lanzen, und
Klirrten die Speer' und trafen die Lanzen, und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="23"> <l> <pb facs="#f0038" n="22"/> </l> <l>Klirrten die Speer' und trafen die Lanzen, und</l><lb/> <l>stürmt' es und tobt' es.</l><lb/> <l>Durch das Stürmen und Toben erscholl das Rufen</l><lb/> <l>des Fräuleins.</l><lb/> <l>Rings umdrängt sah Ritogar sich. Mit nerviger</l><lb/> <l>Linken</l><lb/> <l>Hielt er das Fräulein, das Schwert mit der Rechten.</l><lb/> <l>So kämpfte, so stritt er,</l><lb/> <l>Bis ihm die Kraft entging. Ihm sank das ringende</l><lb/> <l>Mädchen</l><lb/> <l>Aus dem schwerverwundeten Arm. Die mächtige</l><lb/> <l>Rechte</l><lb/> <l>Schleuderte Wunden und Tod. Und itzt rief Gut-</l><lb/> <l>hart: „Was frommt es,</l><lb/> <l>„Dass wir fallen unrühmlichen Falls, gleich Dieben</l><lb/> <l>zur Nachtzeit!</l><lb/> <l>„Zween sind unser. Der Feinde sind tausend. Was</l><lb/> <l>rasen wir? Tollkühn</l><lb/> <l>„Soll nicht der Tapfere seyn. Hinein, dieweil uns</l><lb/> <l>noch Kraft bleibt!</l><lb/> <l>„Frisch hinein und hindurch! Und mit grauendem</l><lb/> <l>Tag' an der Spitze</l><lb/> <l>„Unserer Schaaren zurückgekehrt, und erstritten</l><lb/> <l>das Fräulein!“</l><lb/> <l>Also sprach er. Der König gehorchte dem Rath,</l><lb/> <l>und gewaltig,</l><lb/> <l> </l> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [22/0038]
Klirrten die Speer' und trafen die Lanzen, und
stürmt' es und tobt' es.
Durch das Stürmen und Toben erscholl das Rufen
des Fräuleins.
Rings umdrängt sah Ritogar sich. Mit nerviger
Linken
Hielt er das Fräulein, das Schwert mit der Rechten.
So kämpfte, so stritt er,
Bis ihm die Kraft entging. Ihm sank das ringende
Mädchen
Aus dem schwerverwundeten Arm. Die mächtige
Rechte
Schleuderte Wunden und Tod. Und itzt rief Gut-
hart: „Was frommt es,
„Dass wir fallen unrühmlichen Falls, gleich Dieben
zur Nachtzeit!
„Zween sind unser. Der Feinde sind tausend. Was
rasen wir? Tollkühn
„Soll nicht der Tapfere seyn. Hinein, dieweil uns
noch Kraft bleibt!
„Frisch hinein und hindurch! Und mit grauendem
Tag' an der Spitze
„Unserer Schaaren zurückgekehrt, und erstritten
das Fräulein!“
Also sprach er. Der König gehorchte dem Rath,
und gewaltig,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |