In den Frösten der Nacht uns decken mit wärmen- dem Fittig, Uns in der ehernen Schlacht wapnen mit ehernem Muth! Möge sie letzen das Sehnen des schwerbefriedigten Herzens, Möge sie schlichten den Streit zwischen dem Nicht-Ich und Ich! Wenn der Vergangenheit Leichenflor die Gegenwart einhüllt, Wenn die Gegenwart selbst schwindelt am Rande der Zeit, Möge die Gütige dann den dichtgewebeten Schleyer, Welcher die Zukunft deckt, lüpfen mit freundlicher Hand, Dass umgossen vom Glanz des nie erblassenden Früh- roths, Von Accorden umtönt, welche kein Mo- zart vernahm, Von Gestalten begrüsst, die keine Angelika mahlte, Über die Sterne hinaus schwebe der trun- kene Geist!
Friede, Beste, mit dir! Mit unsern Lieblingen Freude! Deine Liebe dem Mann, der dir Eusebien weiht!
In den Frösten der Nacht uns decken mit wärmen- dem Fittig, Uns in der ehernen Schlacht wapnen mit ehernem Muth! Möge sie letzen das Sehnen des schwerbefriedigten Herzens, Möge sie schlichten den Streit zwischen dem Nicht-Ich und Ich! Wenn der Vergangenheit Leichenflor die Gegenwart einhüllt, Wenn die Gegenwart selbst schwindelt am Rande der Zeit, Möge die Gütige dann den dichtgewebeten Schleyer, Welcher die Zukunft deckt, lüpfen mit freundlicher Hand, Dass umgossen vom Glanz des nie erblassenden Früh- roths, Von Accorden umtönt, welche kein Mo- zart vernahm, Von Gestalten begrüsst, die keine Angelika mahlte, Über die Sterne hinaus schwebe der trun- kene Geist!
Friede, Beste, mit dir! Mit unsern Lieblingen Freude! Deine Liebe dem Mann, der dir Eusebien weiht!
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In den Frösten der Nacht uns decken mit wärmen-
dem Fittig,
Uns in der ehernen Schlacht wapnen mit
ehernem Muth!
Möge sie letzen das Sehnen des schwerbefriedigten
Herzens,
Möge sie schlichten den Streit zwischen
dem Nicht-Ich und Ich!
Wenn der Vergangenheit Leichenflor die Gegenwart
einhüllt,
Wenn die Gegenwart selbst schwindelt am
Rande der Zeit,
Möge die Gütige dann den dichtgewebeten Schleyer,
Welcher die Zukunft deckt, lüpfen mit
freundlicher Hand,
Dass umgossen vom Glanz des nie erblassenden Früh-
roths,
Von Accorden umtönt, welche kein Mo-
zart vernahm,
Von Gestalten begrüsst, die keine Angelika mahlte,
Über die Sterne hinaus schwebe der trun-
kene Geist!
Friede, Beste, mit dir! Mit unsern Lieblingen
Freude!
Deine Liebe dem Mann, der dir Eusebien
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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen02_1798/356>, abgerufen am 16.02.2025.
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